Wiener Börse-Mutter CEESEG und OeKB
 verkaufen Beteiligung an der Börse Budapest

 

erstellt am
24. 11. 15
11:00 MEZ

Österreichische Anteilseigner verkaufen ihre 68,8 % Beteiligung – Wien und Prag bleiben Kernbeteiligungen der CEESEG Holding
Budapest/Wien (wiener börse) - Die Holding CEESEG Aktiengesellschaft (CEESEG) und Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) verkaufen ihre Beteiligung von 50,45 % beziehungsweise 18,35 % an der Börse Budapest (BSE) an die ungarische Nationalbank (MNB). MNB hielt bisher einen Anteil von 6,95 % an der lokalen Börse. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden soll die Transaktion bis Ende 2015 abgeschlossen werden. Über die Details des Verkaufsprozesses wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Börsen werden weiterhin die gemeinsame Handelstechnologie nutzen, welche die BSE optimal mit internationalen Märkten vernetzt. Die Kooperation zwischen der BSE und der CEESEG bleibt bestehen: Die österreichische CEESEG-Tochter Wiener Börse plant, Budapest weiterhin das Handelssystem, Schnittstellen, Software und ihr Know-how zur Verfügung zu stellen.

“Wir haben das Angebot der Ungarischen Nationalbank sorgfältig abgewogen und entschieden, dass ein Verkauf von gegenseitigem Nutzen ist. Unsere Holding CEESEG bleibt über unser internationales Netzwerk und unsere Dienstleistungen mit Budapest verbunden“, so Michael Buhl, Mitglied des Vorstandes der CEESEG und der Wiener Börse. „Sowohl Handelsmitglieder als auch lokale und internationale Kunden werden weiterhin unsere Services in der gewohnten Qualität nutzen können“, führt Petr Koblic, Mitglied des Vorstandes der CEESEG weiter aus.

Die OeKB hat sich ebenfalls entschlossen, den Anteil an der BSE zu verkaufen. Für Angelika Sommer-Hemetsberger, Mitglied des Vorstandes der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB), ergibt sich der Rückzug aus dem Selbstverständnis der OeKB: „Wir agieren seit jeher als Dienstleisterin für alle Teile der Wertschöpfungskette des Kapitalmarktes. Das reicht vom Entstehen eines Wertpapiers über die Abwicklung von börslichen und außerbörslichen Wertpapiergeschäften bis zur Verwahrung und Informationsangeboten. Nach dieser Strategie gestalten wir auch die Beteiligungen der OeKB. Daher lag es nahe, im Gleichklang mit der Wiener Börse unsere Beteiligungen neu zu ordnen.“

Börse fokussiert auf Services und Netzwerk
Michael Buhl erläutert: “Im vergangenen Jahrzehnt hat die Wiener Börse eine Doppelrolle eingenommen: Sie war für internationale Kunden das Tor zu CEE und hat gleichzeitig Ostbörsen mit internationalen Märkten vernetzt. Wir haben ein stabiles Netzwerk an Kooperationsbörsen in der Region aufgebaut. Das ist eine wichtige Positionierung, die wir beibehalten und ausbauen möchten. Dennoch müssen wir auf geänderte Marktbedingungen eingehen und unser Geschäftsmodell anpassen. Um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, werden wir uns nicht mehr auf Beteiligungen, sondern auf unser Kooperationsmodell im IT-Bereich und Datenvertrieb konzentrieren.“

Die Wiener Börse kooperiert mit zwölf Börsen in der CEE Region. Neben dem traditionellen Geschäft einer Börse tragen auch neue Geschäftsbereiche wie Datenvertrieb, Indexlizenzierung und IT-Services substanziell zu den Einnahmen bei. In Zukunft möchten die Holding CEESEG und die Wiener Börse ihren Fokus auf diese Bereiche und Dienstleistungen schärfen.

“Wir verwenden modernste Technologien für unsere Services. Unser Datenfeed umfasst zwölf Märkte, und wir sind der führende Player im Bereich Indexberechnung in der Region CEE & CIS. Das ist ein starker Wettbewerbsvorteil, der unsere Einnahmen auf eine breite Basis stellt. Die Wiener und Prager Börse bleiben dabei unsere strategischen Kernbeteiligungen“, betont Petr Koblic.

Über die Börse Budapest
Im Mai 2004 erwarb die Wiener Börse einen 12,5 %-Anteil an der Börse Budapest. Gemeinsam mit einem österreichischen Konsortium hielt sie 68,8 %. Ende 2005 startete die erste Kooperation, mit der Integration der Daten der Börse Budapest in die Datenleitung der Wiener Börse. Im Jahr 2008 stockte die Wiener Börse die Beteiligung an der Börse Budapest von 12,5 % auf 50,4 % auf. In Summe blieb der gemeinsam mit der Oesterreichischen Kontrollbank gehaltene Anteil bei 68,8 %. Seit Dezember 2013 nutzt die Börse Budapest das international anerkannte Handelssystem XETRA®.

Per Ende Oktober 2015 beträgt die Marktkapitalisierung der Börse Budapest EUR 14,8 Mrd. Das durchschnittliche monatliche Handelsvolumen beläuft sich auf EUR 1,2 Mrd. Die meistgehandelten Aktien sind OTP Bank, Richter Gedeon, MOL, Magyar Telekom und FHB Mortgage Bank.

 

 

 

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