Bischof Schwarz öffnet „Heilige Pforte“
 des Klagenfurter Domes

 

erstellt am
14. 12. 15
11:00 MEZ

Barmherzigkeit und Freude als Grundhaltungen des Christentums im Alltag leben
Klagenfurt (pgk) - Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz hat am dritten Adventsonntag, dem 13. Dezember, um 10 Uhr die „Heilige Pforte“ beim Nordportal der Domkirche in Klagenfurt feierlich eröffnet und anschließend das Hochamt zur Eröffnung des „Jahres der Barmherzigkeit“ in der Diözese Gurk gefeiert. Dabei bezeichnete Bischof Schwarz Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit als „grundlegende Dimensionen des Christentums“. Er sei „sehr dankbar“ für diesen „starken und wichtigen Impuls“ von Papst Franziskus, der das „´Heilige Jahr der Barmherzigkeit´ mit festem Blick auf Jesus und auf dessen barmherziges Antlitz eröffnet hat“, sagte der Kärntner Bischof. Papst Franziskus habe dieses Jubeljahr als „ein Jahr der Gnade, ein Jahr der Gottes- und der Nächstenliebe und ein Jahr der Vergebung und des Friedens“ ausgerufen, so Bischof Schwarz unter Zitierung von Papst Franziskus. Dass erstmals in der Geschichte der „Heiligen Jahre“ auch in möglichst allen Diözesen weltweit „Heilige Pforten“ geöffnet werden, sei „ein deutliches sichtbares Zeichen dafür, dass Jesus Christus hinaus geht in die Welt und gleichsam Einladung an Außenstehende, in den Kirchenraum einzutreten“. Es sei somit auch Ermutigung und Appell an die Kirche, „sich weiterhin zu öffnen für die vielfältigen Lebenssituationen und Probleme der Menschen und hinaus zu gehen an die Ränder der Gesellschaft, wie es Papst Franziskus so eindrucksvoll selbst vorlebt“. „Nur wenn wir entsprechend des diözesanen Leitbildes mit Jesus Christus bei den Menschen sind, können wir die barmherzige Liebe unseres Gottes für andere erlebbar und spürbar machen“. Mit Blick auf die liturgische Bezeichnung des dritten Adventsonntags, nämlich „Gaudete-Sonntag“ – „Gaudete!“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Freut Euch!“ – betonte Bischof Schwarz, dass die Diözese Gurk mit dem heutigen Auftakt zum „Jahr der Barmherzigkeit“ „gleichsam zwei Grundhaltungen des Christentums, Freude und Barmherzigkeit, feiert“ und rief dazu auf, diese zwei Grundhaltungen „auch im Alltag in konkrete Taten umzusetzen und sichtbar zu machen“. In diesem Zusammenhang dankte Bischof Schwarz in besonderer Weise „allen, die Gastgeber sind, die Heimat bieten, die ein zu Hause für Menschen schaffen, sei es für Flüchtlinge oder für alte, kranke oder bedürftige Menschen“. Durch solche Zeichen der aufmerksamen Zuwendung zu den Menschen würde „eine Wellenbewegung der Barmherzigkeit entstehen, die der Gesellschaft ein menschenfreundliches Gesicht geben kann“, so Bischof Schwarz.

Die „Pforte der Barmherzigkeit“ des Klagenfurter Domes befindet sich beim Nordportal, dem ehemaligen Haupteingang der Domkirche, und wird im „Jahr der Barmherzigkeit“ wieder als Haupteingang genutzt werden. Mit der künstlerischen Umsetzung der „Heiligen Pforte“ wurde der Kärntner Künstler Werner Hofmeister betraut. Er konnte sich in einem Wettbewerb gegenüber fünf anderen KünstlerInnen durchsetzen. Hofmeister gestaltete die Pforte aus einer schweren, unbehandelten Eisenplatte, die eine menschliche Gestalt mit ausgebreiteten Händen darstellt. Mit dieser Handhaltung übersetzt der Kärntner Künstler den oft sperrigen Begriff der Barmherzigkeit in eine menschliche Haltung, die vertraut und ersehnt zugleich ist. Dass Barmherzigkeit nichts mit Zwang zu tun hat, bringt Hofmeister dadurch zum Ausdruck, dass die Pforte mehr als drei Meter von der Kirchentür entfernt ist und somit links und rechts einen Weg frei lässt. Ganz in der Tradition der „Heiligen Pforten“, die eigentlich immer die kleinsten Türen einer Kirche sind, hat auch die „Pforte der Barmherzigkeit“ des Klagenfurter Doms eine Durchgangslichte von nur 80 Zentimeter. Wer auf die Pforte zugeht und von draußen in den Kirchenraum eintritt, liest die aus dem Hochgebet der hl. Messe entlehnte Formel „Durch Ihn, mit Ihm, in Ihm“. Wer aus der Kirche heraus geht, liest die Botschaft „Durch Dich, mit Dir, in Dir“. Dies soll daran erinnern, dass durch das alltägliche Handeln von ChristInnen die Liebe Gottes erlebbar werden soll. Auf diese Verantwortung verweisen auch die in Stuck aufgebrachten Worte „JA DU“ an der Innenseite neben der Ausgangstür. Das bestätigende „Ja“ und das persönliche „Du“ sind die Antwort auf die Frage, wer denn nun barmherzig sein soll.

In der Diözese Gurk wird es weitere „Pforten der Barmherzigkeit“ in der Kirche Villach-St. Nikolai (Öffnung am 18. Dezember 2015, 18 Uhr), in der Wallfahrtskirche Heiligengrab/ Božji grob (Öffnung am 12. Februar 2016, 9 Uhr), im Dom zu Gurk (Öffnung am 3. April 2016, 10 Uhr) und in der Basilika Maria Loreto in St. Andrä/Lav. (Öffnung am 1. Mai 2016, 15 Uhr) geben. Außerdem begeht die Diözese Gurk das „Jahr der Barmherzigkeit“ mit mehr als 120 Veranstaltungen und Aktionen, die von liturgische Feiern, Konzerten und Wallfahrten über Diskussionsrunden, Besinnungs- und Studientage und Exerzitien bis hin zu Stadtspaziergängen, Jugendtreffen, Sporttagen und Fastenmeditationen reichen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.kath-kirche-kaernten.at

 

 

 

 

 

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