Open Data Südtirol: Digitales Tor
 zu öffentlichen Verwaltungen

 

erstellt am
10. 12. 15
11:00 MEZ

Bozen (lpa) - Unter Open Data sind Datenbestände gemeint, die im Interesse der Allgemeinheit und ohne Einschränkung zur freien Nutzung, Weiterverbreitung und Wiederverwendung zugänglich gemacht werden. Der Strategieplan zur digitalen Entwicklung Südtirols "Südtirol Digital 2020", der kürzlich von der Landesregierung genehmigt wurde, sieht in der Schaffung eines Portals für offene Verwaltungsdaten, den sog. "Open Government Data", ein wichtiges Handlungsfeld. Am 09.12. hat IT-Landesrätin Waltraud Deeg das Open Data Portal Südtirol, das bereits online ist, gemeinsam mit Kurt Ferdinand Pöhl, dem Leiter der Landesabteilung Informationstechnik, und Alfredo Iellici, Vize-Generaldirektor der Südtirol Informatik Ag (SIAG), vorgestellt.

"Mit offenen Daten können wir Informationsflüsse beschleunigen, demokratische Beteiligung ermöglichen, Forschung und Entwicklung fördern, Transparenz und Vertrauen in die öffentliche Verwaltung schaffen und öffentliche Dienste verbessern", fasste Landesrätin Deeg die Vorteile des Open-Data-Portals zusammen. Darüber hinaus könnten unnötige Kosten für die Verwaltung vermieden, die Qualität der Datensätze laufend optimiert und Ressourcen durch den schnelleren und einfacheren Zugang zu Daten eingespart werden. "Das Open-Data-Portal ist ein wichtiges Projekt in einer Reihe von Maßnahmen, um die öffentliche Verwaltung moderner, bürgernäher und transparenter zu gestalten und die Beteiligung von Bürgern und Unternehmen zu stärken."

Momentan befinden sich in Open Data Südtirol rund 250 Datensätze. Neu ist, dass die öffentlichen Daten damit an einer einzigen Stelle abrufbar sind: "Es ist der zentrale, digitale Ort, an dem alle als Open Data publizierten Daten aller öffentlichen Verwaltungen Südtirols zugänglich sind", erklärte Pöhl. Momentan sind das die Landesverwaltung, die SASA AG, die Region Trentino Südtirol und die EURAC. Open Data Südtirol wurde auf der Opensource-Plattform CKAN realisiert und steht Bürgern, gemeinnützigen Organisationen, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen ab sofort kostenlos zur Verfügung. So können derzeit unter anderem geografische Daten (z.B. Bauleitpläne), Fahrpläne, Statistiken, Verzeichnisse der Museen und Wahlergebnisse abgerufen werden.

"Es ist ein erster Schritt", unterstrich Iellici, der das Portal gemeinsam mit Mitarbeitern der SIAG erstellt hat: "Die Menge von Datensätzen soll unter Mitsprache von lokalen Unternehmen und der Einbeziehung öffentlichen Körperschaften kontinuierlich erhöht werden", betonte Iellici. Auch würden die öffentlichen Verwaltungen dahingehend sensibilisiert, die Daten in geeigneter Form zu liefern. "Wir erwarten uns einen Quantensprung in Richtung Beteiligung und einen Mehrwert für die Gesellschaft mittels neuer Web- und mobiler Anwendungen durch kreative Bürger und Unternehmen", so Pöhl.

Vorgesehen ist auch eine Zusammenarbeit mit der Provinz Trient für die Weiterbildung der Landesbediensteten und den Zusammenschluss der Portale beider Provinzen. Abschließend verwies Landesrätin Deeg auf den im Sommer eingesetzten behörden- und bereichsübergreifenden Steuerungsausschusses (IT-Governance Board), welcher derzeit an einem Dreijahresplan zur einheitlichen Entwicklung des öffentlichen IT-Bereichs arbeitet. "Im digitalen Zeitalter begünstigt die Datenverfügbarkeit die Attraktivität des Gebietes, ermöglicht neue Marktchancen für Unternehmen und trägt somit zu mehr Wettbewerbsfähigkeit bei", sagte Deeg.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://daten.buergernetz.bz.it/de/

 

 

 

 

 

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