Inflation sinkt im November 2015 auf 0,6%

 

erstellt am
16. 12. 15
11:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria für November 2015 auf +0,6% (Oktober +0,7%). Damit wies sie den niedrigsten Wert seit Oktober 2009 (+0,2%) auf. Ausschlaggebend für den Rückgang von 0,7% auf 0,6% war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur", deren Preisdynamik deutlich geringer war als noch im Oktober. Nach wie vor bestimmten zwei Faktoren die allgemeine Teuerung: teurere Bewirtungsdienstleistungen fungierten als Hauptpreistreiber, gesunkene Treibstoffpreise als Hauptpreisdämpfer.

Für den Monat November lag der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) bei 111,0. Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Billigere Treibstoffe dämpften Inflation um 0,5 Prozentpunkte
Hauptpreistreiber im Jahresvergleich war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,6%). Beherbergungsdienstleistungen kosteten durchschnittlich um 0,2% weniger.

Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 2,1% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte) trugen vor allem Verteuerungen bei Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +2,6%) bei.

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen die Preise durchschnittlich um 0,8% (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen insgesamt um 3,2%, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,3%. Die weiterhin negative Tendenz bei den Heizölpreisen (im November -21,1%, im Oktober -22,1%) beeinflusste erneut die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (durchschnittlich -3,0%; Gas -1,8%, Fernwärme -0,9%, feste Brennstoffe +2,1% und Strom +1,4%).

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" wies im Jahresabstand durchschnittliche Teuerungen von 0,6% auf (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Im Oktober hatte das Plus noch bei 2,0% gelegen (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war die Preisentwicklung bei Pauschalreisen (November: -0,4%, Oktober: +2,2%), bei elektronischen Geräten für Audiovision, Fotografie und EDV (November: -2,6%, Oktober: -0,1%), bei Schi inkl. Bindung (November: -14,3%, Oktober: +8,1%) sowie bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (November: +1,5%, Oktober: +2,4%).

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +0,4%; Einfluss: +0,05 Prozentpunkte) verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 0,3% (Obst +3,9%, Gemüse +3,1%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,3%, Fleisch +0,3%, jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -2,7%). Alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 1,7% (Kaffee +4,3%) mehr.

Die Preise in der Ausgabengruppe "Verkehr" gingen durchschnittlich um 3,5% zurück (Einfluss: -0,47 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die als Hauptpreisdämpfer wirkten (-14,3% im November; Einfluss: -0,54 Prozentpunkte; -16,8% im Oktober; Einfluss: -0,62 Prozentpunkte). Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel stiegen um 2,8%.

Inflation gegenüber Oktober 2015: +0,1%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +0,3%; Einfluss: +0,03 Prozentpunkte). Teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +0,4%) waren dafür hauptverantwortlich.

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -0,5%; Einfluss: -0,06 Prozentpunkte). Maßgeblich dafür waren Flugtickets ins Ausland, die sich gegenüber Oktober um 17,1% verbilligten.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im November 2015: +0,5%

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im November bei 121,91 (Oktober 121,94 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,5% (Oktober +0,7%); der Unterschied zum VPI von -0,1 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die massiven Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen sowie bei der Instandhaltung von Wohnungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI. Teuerungen bei Bewirtungsdienstleistungen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im November 2015 bei +0,9%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im November +0,9% (Oktober +0,9%), der Indexstand des PIPH lag bei 111,9. Für die Differenz zum VPI von +0,3 Prozentpunkten trugen vor allem Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) bei. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten ebenfalls den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem verminderten die starken Verbilligungen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich weniger als den VPI. Im Kontrast dazu dämpften die Preisreduktionen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH merklich gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,1% (Oktober +1,4% revidiert). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verringerte sich im Jahresabstand um 1,8% (Oktober -2,4%).

 

 

 

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