Österreichische Demenzstrategie

 

erstellt am
15. 12. 15
11:00 MEZ

Oberhauser und Hundstorfer: Demenzstrategie legt Grundstein, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen
Wien (bmg/bmask) - "Mit der von ExpertInnen erarbeiteten Demenzstrategie wurde der Grundstein gelegt, Menschen mit demenziellen Erkrankungen und ihre Angehörigen zu unterstützen", so Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 14.12. Ausgehend vom Demenzbericht 2014 wurde in den vergangenen Monaten intensiv an der Entwicklung der österreichischen Demenzstrategie "Gut leben mit Demenz" gearbeitet. Nun liegen die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen vor. "Die Demenzstrategie bietet allen Stakeholdern einen gemeinsamen Orientierungsrahmen, um optimal im Sinne der Betroffenen zusammenzuarbeiten", erklärt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung sowie zahlreiche Einrichtungen und Selbsthilfeorganisationen setzen bereits jetzt Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung von Menschen mit Demenz. "Orientiert sich dieser Einsatz an einer gemeinsamen, von AkteurInnen aller Politikbereiche erarbeiteten Demenzstrategie, können Mittel und Kräfte gebündelt und bessere Ergebnisse erzielt werden", sind die Ministerin und der Minister überzeugt.

Der Entwicklungsprozess der Demenzstrategie war breit angelegt. Er involvierte alle wichtigen Stakeholder, die maßgeblichen Einfluss auf die Umsetzung der Strategie haben. Sechs Arbeitsgruppen formulierten insgesamt 7 Wirkungsziele und 21 Handlungsempfehlungen. Diese bilden die gemeinsame Grundlage für die Konkretisierung von Zielen und Maßnahmen durch die jeweiligen Organisationen. Nach einer öffentlichen Konsultationsphase im Juli und August 2015, liegt nun der Abschlussbericht aus insgesamt 18 Arbeitsgruppen-Workshops vor und die Umsetzung erster Maßnahmen soll bereits 2016 beginnen.

Rund 1,2 Prozent der Bevölkerung in Österreich leidet an Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich diese Anzahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln, denn das Risiko an Demenz zu erkranken steigt mit dem Alter an. Demenz gilt bis heute als unheilbar. Die Versorgung von Menschen mit Demenz stellt somit eine der größten zukünftigen Herausforderungen für unsere Gesellschaft dar.

Beim Thema Demenz handelt es sich um eine sehr vielseitige Materie. Neben der Zuständigkeit des Bundesministeriums für Gesundheit für die Aspekte der Krankenversorgung und Prävention sowie des Sozialministeriums hinsichtlich der pflegerelevanten Aspekte (insbesondere im Bereich der pflegebezogenen Geldleistungen wie Pflegegeld sowie im Bereich des Pflegefonds) bedarf es insbesondere Maßnahmen im Bereich der Länder um die optimale regionale Versorgungsstruktur bzw. Angebotspalette an sozialen Dienstleistungen bereitzustellen. Um dies sicher zu stellen bzw. die Länder hierbei zu unterstützen, sollen solche Projekte aus dem Pflegefonds gefördert werden, unterstreicht Hundstorfer die Notwendigkeit bedarfsgerechten Aus- und Aufbaus und die diesbezügliche Unterstützung durch sein Ressort.

Darüber hinaus wird sich das Sozialministerium, nachdem eine der wesentlichen Kernaussagen des Berichtes die derzeit bestehende mangelnde Information auf sämtlichen Ebenen ist, für eine Informationsoffensive zum Thema "Leben mit Demenz" im Jahr 2016 einsetzen. Diesbezüglich wird das Sozialministerium im Jahr 2016 als gutes Vorbild vorangehen und Informations- und Beratungsgespräche zum Thema Demenz für die MitarbeiterInnen des Sozialministeriums anbieten.

Die Demenzstrategie ist auf der Homepage des BMG unter http://bmg.gv.at/home/Demenzstrategie abrufbar.

 

 

 

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