Regionaler Außenhandel 1. Halbjahr 2015

 

erstellt am
04. 01. 16
11:00 MEZ

Stärkste Exportzuwächse in Oberösterreich und Salzburg
Wien (statistik austria) - Im ersten Halbjahr 2015 verzeichneten Oberösterreich (+1,08 Mrd. Euro) und Salzburg (+0,33 Mrd. Euro) die stärksten absoluten Zuwächse in der Ausfuhr, wie die von Statistik Austria publizierten vorläufigen Ergebnisse zum regionalen Außenhandel zeigen. Während sieben Bundesländer ihre Ausfuhrwerte im Vergleich zur Vorperiode steigern konnten, verzeichneten lediglich Wien (-10,8%) und die Steiermark (-0,4%) Rückgänge. Salzburg (+8,2%) und Oberösterreich (+6,8%) wiesen die dynamischsten Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Auch in Kärnten (+6,6%) und Vorarlberg (+5,6%) stiegen die Exporte stark an. In der Einfuhr gab es Abnahmen im Burgenland (-6,3%), in Niederösterreich (-3,0%) und Salzburg (-0,6%). Alle anderen Bundesländer steigerten sich im Vergleich zum Vorjahr, wobei Vorarlberg (+6,9%) und Oberösterreich (+5,2%) die größten Zuwachsraten zeigten. Wie in der Vorperiode wiesen auch im 1. Halbjahr 2015 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss aus, führten also mehr Waren aus als ein. Das höchste Aktivum verbuchte Oberösterreich mit 4,56 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 2,89 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum verzeichnete mit 8,19 Mrd. Euro Wien.

Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfielen auf Oberösterreich
Die Ausfuhr von Waren aus Österreich belief sich in der ersten Jahreshälfte 2015 auf insgesamt 64,37 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel (16,99 Mrd. Euro bzw. 26,4%) davon entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich war mit 10,35 Mrd. Euro bzw. 16,1% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark (9,64 Mrd. Euro bzw. 15,0%). Die gesamtösterreichischen Einfuhren von Waren lagen im 1. Halbjahr 2015 nach vorläufigen Ergebnissen bei 65,24 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 16,66 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (25,5%), gefolgt von Oberösterreich (12,42 Mrd. Euro bzw. 19,0%) und Niederösterreich (11,41 Mrd. Euro bzw. 17,5%; siehe Tabelle 1). Oberösterreich, Wien und Niederösterreich waren die Bundesländer mit der höchsten Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren).

Mineralische Brennstoffe und Maschinen dominieren
Während in den meisten Bundesländern der Außenhandel (sowohl Einfuhren als auch Ausfuhren) mit "mineralischen Brennstoffen" (Kapitel 27 der Kombinierten Nomenklatur) bzw. "Maschinen" (Kapitel 84, 85 und 87) dominierte, überwogen in Tirol die Einfuhren von "organischen chemischen Erzeugnissen" (Kapitel 29) mit einem Anteil von 16,3% und in Wien sowie in Tirol die Ausfuhren von "pharmazeutischen Erzeugnissen" (Kapitel 30) mit Anteilen von 18,7% bzw. 16,0% am gesamten Außenhandel des Bundeslandes in der jeweiligen Verkehrsrichtung. Den höchsten Anteil eines einzelnen Kapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 (Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen) in Salzburg (39,1%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 (Kessel, Maschinen, mechanische Geräte) in Oberösterreich (28,9%).

Wichtigster Handelspartner Deutschland
Wie im 1. Halbjahr 2014 war auch in der aktuellen Berichtsperiode Deutschland für alle neun österreichischen Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe Tabelle 3). Einfuhrseitig verzeichnete Kärnten mit +7,6% den größten relativen Zuwachs mit Deutschland, in absoluten Zahlen zeigten Oberösterreich (+0,15 Mrd. Euro) und Niederösterreich (+0,11 Mrd. Euro) die stärkste Entwicklung. Anteilsmäßig kamen mehr als 44% aller oberösterreichischen Einfuhren aus Deutschland; ein Wert der nur von Salzburg (48,6% aller Einfuhren) übertroffen wurde. Vier Bundesländer (Burgenland, Salzburg, Steiermark und Wien) verzeichneten Einfuhrrückgänge mit Deutschland.

Ausfuhrseitig war im 1. Halbjahr 2015 der Außenhandel von sechs Bundesländern (Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Vorarlberg) mit Bestimmungsland Deutschland höher als in der Vorjahresperiode. Den größten relativen Zuwachs in der Ausfuhr verzeichneten das Burgenland (+7,9%) und Oberösterreich (+6,2%). Absolut betrachtet erzielten Oberösterreich (+0,38 Mrd. Euro), Kärnten (+0,05 Mrd. Euro) und Vorarlberg (+0,05 Mrd. Euro) die deutlichsten Steigerungen bei den Ausfuhren nach Deutschland.

Importseitig ist bei sieben von neun Bundesländern zumindest ein Land außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Exportseitig gibt es mit dem Burgenland lediglich ein Bundesland, dessen Top-3 Handelspartner ausschließlich Mitgliedsländer der Europäischen Union sind. Den stärksten absoluten Zuwachs mit einem einzelnen Land erzielte in der Einfuhr Wien mit den Vereinigten Staaten (+0,32 Mrd. Euro) und in der Ausfuhr Oberösterreich mit Deutschland (+0,38 Mrd. Euro).

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