NÖ Pilotprojekt Potenzialanalyse
 für Frauen in Beschäftigung

 

erstellt am
28. 01. 16
11:00 MEZ

Land NÖ und AMS NÖ kooperieren, um Ausbildungsweg und Berufsfeld besser aufeinander abzustimmen
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten präsentierten Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, Wirtschafts-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Mag. Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich, am 27.01. das Pilotprojekt „Potenzialanalyse für Frauen in Beschäftigung“.

Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka betonte, dass man „eine gute Achse über mehrere Ressorts und mehrere Verantwortungsträger“ habe, den Arbeitsmarktbereich gemeinsam zu gestalten. Es brauche genügend Anstrengungen, um den Wandel am Arbeitsmarkt positiv zu gestalten und den Menschen Perspektiven zu geben. „Qualifizierung ist der Schlüssel, dass wir uns vor Arbeitslosigkeit schützen“, so Sobotka. Nach einem aktuellen Bericht des „McKinsey Global Institute“ würde die Weltwirtschaft um 26 Prozent wachsen, würden Frauen in der Arbeitswelt komplett gleich gestellt sein. Österreich befinde sich im Ranking an 25. Stelle und habe damit genügend Platz nach oben. Als Beispiel nannte der Landeshauptmann-Stellvertreter, dass 67 Prozent der Hausarbeit von Frauen verrichtet werden.

Mit der Potenzialanalyse für Frauen als neues Pilotprojekt von Land Niederösterreich und AMS Niederösterreich wolle man das Potenzial der Frauen heben. Gestartet werde das Pilotprojekt in zwei Bezirken:
Amstetten und Zwettl. „50 Plätze stehen zur Verfügung“, so Sobotka. Dabei gehe es darum, sich damit „auseinanderzusetzen, was kann ich für meine Biographie tun, um meine Einkommenssituation zu verbessern“, so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Die Umsetzung erfolge in fünf Schritten: Anmeldung der Interessierten bei der NÖ Bildungsberatung (Telefon Amstetten: 0676/88 04 43 90, Telefon Zwettl: 0676/373 75 58), persönliche Erstberatung durch die NÖ Bildungsberatung, Durchführung der Potenzialanalyse, als Ergebnis wird ein Berufsberatungsgutachten erstellt, auf Basis dieser wird ein Bildungsplan erstellt. „Hier helfen die Angebote des Landes Niederösterreich wie das Bildungsdarlehen oder der Weiterbildungsscheck“, so Sobotka. Als letzter Schritt erfolgen die Teilnahme und der Abschluss der Weiterbildungskurse.

Begleitet werde das Projekt durch laufende Evaluierung, die Ergebnisse sollen auch für den Fachkräftemonitor dienen, um zu schauen „wo sind Fachkräfte notwendig, welcher Bedarf besteht?“, so Sobotka. Er bedankte sich für die Begleitung durch das AMS Niederösterreich, diese Chance nutzen zu können.

Landesrätin Bohuslav bedankte sich für die Zusammenarbeit, das „Potenzial der Frauen in den Arbeitsmarkt und in den Wirtschaftsstandort zu integrieren“. „Wir können auf keine Arbeitskraft verzichten – weder männlich noch weiblich“, so Bohuslav. Die Landesrätin betonte, dass der Weg in Niederösterreich stimme, so konnte erstmals eine Wirtschaftsleistung von 50 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Zudem würden die Exportzahlen kontinuierlich über 20 Milliarden Euro liegen und es gebe über 600.000 unselbstständig Beschäftigte in Niederösterreich. Es gelte nun die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Betriebe sich entwickeln und expandieren können und es brauche qualifizierte Arbeitskräfte, so die Landesrätin.

„Wir müssen Frauen noch mehr technik-affin machen“, betonte Bohuslav die zunehmende Bedeutung von Industrie 4.0. Man müsse bereits in der Schule ansetzen, denn trotz technischer Fähigkeiten würden Mädchen auf die klassischen Lehrberufe Friseurin, Einzelhandelskauffrau und Bürokauffrau greifen. Es brauche „Mut zur Lücke“, so die Landesrätin, die betonte, dass Klischees immer mehr am Aufbrechen seien. Was das Thema Industrie 4.0 betreffe, so würden in den nächsten Jahren 90.000 neue Arbeitsplätze entstehen, 60.000 der bestehenden würde es nicht mehr geben. Ziel sei es daher, so umzugestalten, dass die 60.000 ein Teil der 90.000 werden. Die Industrie unterläge durch Industrieroboter einem Wandel, das bedeute weniger körperliche Arbeit und mehr Programmieren. Das sei eine Chance für Frauen. Mit dem neuen Pilotprojekt sollen die Potenziale der Frauen gehoben werden.

Die Potenzialanalyse checke Eignung und Neigung ab, so AMS-Landesgeschäftsführer Fakler. Für ihn ist es entscheidend, dass Neigung und Talent mit dem Bildungs-Angebot und dem Fachkräfte-Bedarf der Region abgestimmt werden. Je besser die Ausbildung sei, desto geringer sei das Risiko arbeitslos zu werden oder zu lange zu bleiben und umso besser sei die Chance für einen beruflichen Aufstieg. Seitens des AMS hoffe man auf möglichst viele Frauen, die bei dem Pilotprojekt mitmachen.

 

 

 

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