Etablierung eines EU Pilot-Referenz-Netzwerkes

 

erstellt am
26. 01. 16
11:00 MEZ

zur Implementierung von Diagnose und Therapie bei Kinderkrebserkrankungen.
Wien (science.ccri) - Die St. Anna Kinderkrebsforschung übernimmt die Koordination eines europäischen Pilot-Referenz-Netzwerkes zur Implementierung von Diagnose und Therapie pädiatrischer Krebserkrankungen. Im Rahmen des dreijährigen ExPO-r-Net Projektes wird ein speziell auf Krebserkrankungen bei Kindern ausgerichtetes europäisches Referenz-Netzwerk aufgebaut: Dieses hat zur Aufgabe, die in der EU vorhandenen unterschiedlichen Überlebensraten von Kindern mit Krebserkrankungen aufgrund ungleicher Leistungfähigkeit der Gesundheitssyteme einzelner Mitgliedsstaaten anzugleichen und zu verbessern.

Das von der Europäischen Union kofinanzierte, multinationale Projekt ExPO-r-Net umfasst mehr als 60 Kooperationspartner aus 17 europäischen Staaten. Koordiniert wird es von der St. Anna Kinderkrebsforschung unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Ruth Ladenstein. Das Ziel des Projektes ist die erfolgreiche Erstellung eines Konzepts für ein europäisches Referenznetzwerk bei kindlichen hämato-onkologischen Erkrankungen.

Da alle pädiatrischen Krebserkrankungen selten sind, entspricht dieses Netzwerk der EU-Direktive „Anrecht des Patienten auf grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung im Falle seltener und komplexer Erkrankungen“. ExPO-r-Net versucht durch innovative Ansätze allen Patienten in der EU die gleiche hochwertige medizinische Versorgung und Pflege zukommen zu lassen, sodass die aktuelle Ungleichheit des Therapieerfolgs zwischen einzelnen Mitgliedsstaaten behoben wird.

Der Aufbau von virtuellen interdisziplinären Tumorboards und virtuellen fallspezifischen Konsultationsplattformen für formalisierte Therapieempfehlungen bei schwierigen Fällen ist ein wesentliches Ziel des Projektes und fördert den Wissensaustausch sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Überdies soll damit den Angehörigen der erkrankten Kinder eine Hilfestellung zum komplexen Therapieverlauf basierend auf Empfehlungen von Expertengruppen gegeben werden („Patient Empowerment“).

Folgende Ziele sollen durch das ExPO-r-Net Projekt erreicht werden:

  • Die Vernetzung von Kompetenzzentren für pädiatrische Hämato-Onkologie innerhalb Europas.
  • Das Ermöglichen einer Behandlung junger Krebspatienten in EU Mitgliedsstaaten außerhalb des Heimatlandes.
  • Den verbesserten Zugang zu hochqualitativer Gesundheitsversorgung für alle jungen Krebserkrankten.
  • Die Reduktion der unterschiedlichen Überlebensraten und die Angleichung der uneinheitlichen Standards einzelner Gesundheitsversorgungsysteme innerhalb der Europäischen Union.
  • Die verbesserte Zusammenarbeit und Stärkung der Rechte von Patienten mit seltenen oder komplexen Erkrankungen innerhalb der EU („Patient Empowerment“).
  • Eine verbesserte Kosteneffizienz des Gesundheitswesens.


„Wir identifizieren jene Zielgruppen, welche einer besonderen Konzentration von Ressourcen oder Expertise bedürfen – vor allem, wenn das Wissen um die spezielle Krebserkrankung gering und die Fallzahl niedrig ist. ExPO-r-Net strebt eine Verringerung der ungleichen medizinischen Versorgung kindlicher Krebserkrankungen innerhalb der EU und der damit verbundenen unterschiedlichen Überlebensraten an.“ Prof. Dr. Ruth Ladenstein.

Die St. Anna Kinderkrebsforschung entwickelt und optimiert diagnostische, prognostische und therapeutische Strategien zur Behandlung an Krebs erkrankter Kinder und Jugendlicher durch das Verbinden von Grundlagenforschung mit translationaler und klinischer Forschung. Dabei wird der Schwerpunkt auf die spezifischen Besonderheiten kindlicher Tumorerkrankungen gelegt, um den jungen PatientInnen die bestmöglichen und innovativsten Therapien zur Verfügung stellen zu können.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://science.ccri.at

 

 

 

 

 

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