Die Vernetzung von Dingen wird zum
 Billionengeschäft der Zukunft

 

erstellt am
02. 02. 16
11:00 MEZ

Das Internet of Things bietet innovativen heimischen Unternehmen Chancen zur Steigerung ihrer Wettbewerbsvorteile
Los Angeles/Wien (pwk) - In Fort Lauderdale, Florida fand vom 25. bis 28. Jänner die IOT Evolution Expo & Conference statt, die laut Veranstalter größte und umfassendste Konferenz rund um das Ecosystem des Internet of Things (IoT). Der Hype des IoT geht mit den boomenden Wearables und dem vernetzten Heim vom Konsumgüterbereich aus. Der Wachstumsmotor wird in Zukunft aber vor allem die industrielle Anwendung sein, das sog. Industrial Internet of Things (IIoT). Der IoT-Markt ist riesig. Gab es 2010 noch fünf Milliarden vernetzter Dinge, so soll deren Zahl laut Intel von 16,3 Mrd. im Jahr 2015 auf 200 Mrd. Dinge bis 2020 ansteigen. Exponentiell nimmt damit die Anfälligkeit gegenüber Cyberattacken zu, dementsprechend wichtig war das Thema Cybersecurity. IIoT-Daten sind das Billionengeschäft der Zukunft. McKinsey schätzt 2025 die möglichen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen des Internet of Things je nach Brancheneinsatz jährlich zwischen 3,9 Billionen USD bis 11,1 Billionen USD. Die größten IoT-Anwender werden Unternehmen sein. Das IIoT erlaubt vorausschauende Wartung, optimales Management der Lebensdauer und Monitoring, was beim Wandel zu einer serviceorientierten Wirtschaft, sog. Servitisation Economy, wichtig ist. Kunden bevorzugen immer mehr nur für den Zeitraum der Nutzung zu bezahlen, anstatt Produkte zu kaufen.

IoT bietet österreichischen Unternehmen große Chancen. Es gibt bereits eine Reihe österreichischer Unternehmen im IoT-Ecosystem, die mit ihren Innovationen führend in Marktnischen sind. Beispielsweise ist die steirische ams AG die Nr. 1 bei Lichtsensoren und ermöglicht vernetztes „Einsammeln“ von Tageslicht. Infineon Technologies Austria stellte bei der CES Anfang des Jahres als Messeneuheit einen 3D-Image-Sensor Chip vor. Der Wiener Hersteller von Sicherheitssteuerungen TTTech treibt die Entwicklung vom Technologie-zum Marktführer in den sich dynamisch entwickelnden Märkten des IIoT und autonomen Fahrens voran. Der Technologieführer für Raddetektion und Achszählung - Frauscher Sensortechnik - identifiziert heiß gelaufene Lager und gibt nach Passieren des Zuges die Strecke wieder frei. IoT ist durch seine Einsatzvielfalt auch höchst attraktiv für innovative Startups. samXtec ist beispielsweise Weltmarktführer bei der Erfassung von Körperdaten von Milchkühen und gibt dem Farmer Auskunft über den Gesundheitszustand seiner Herde. Die oberösterreichische Tractive entwickelte das weltweit kleinste Trackingsystem für Haustiere. Die von Adidas übernommene runtastic ist ein führender Player bei Wearables im Fitnessbereich.

Österreichische Unternehmen verfolgen in unterschiedlichen Branchen Projekte, um mit IIoT Betriebskosten zu reduzieren, den Kundenservice zu steigern und die Lieferkette effizienter zu managen. In der Praxis ist es schwer, den Return of Investment von IIoT-Investitionen zu berechnen, weshalb sie vielfach getätigt werden, weil sie der Mitbewerber macht.

IoT ist disruptiv
IoT schafft neue Geschäftsmodelle und ist disruptiv. Unternehmen, die sich nicht anpassen laufen Gefahr, dass sie in den nächsten zehn Jahren nicht mehr existieren. IoT transformiert Hersteller zu Anbietern von neuen Dienstleistungen. Das Internet of Things führt zu einem Wandel in allen Lebensbereichen und es ist kaum eine Industrie vorstellbar, die nicht durch IoT beeinflusst wird. Flagge zeigen auf wichtigen Messen und Konferenzen sowie die permanente Suche nach kreativen Lösungen wird in dieser dynamischen Zukunftsbranche immer wichtiger. Zukünftige Wettbewerbsnachteile entstehen, wenn Unternehmen nicht permanent das Potenzial des IIoT zur Steigerung der relativen Wettbewerbsfähigkeit sondieren. Die Komplexität des IoT bzw. IIoT erfordert ein besonderes Skill-Set von Mitarbeitern, um etwas schneller, besser und kostengünstiger zu machen, den Kundenservice zu steigern und vor Angriffen zu schützen.

KMU sind anfällig für Cyberattacken
Jede Sekunde entstehen laut Intel fünf neue Malware-Software. Schwache Passwörter und ein sorgloser Umgang von Mitarbeiter mit verdächtigen Emails verschaffen Hackern Zugang zu Unternehmen. Wearables von Mitarbeitern eröffnen einen Zugriff auf mobile Endgeräte und damit einen Einstieg in Unternehmensdaten. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind im Visier von Hackern, da sie im Vergleich zu Großunternehmen leichter zu attackieren sind. Stark zunehmend ist Ransomware, wobei Unternehmensdaten verschlüsselt und erst gegen Bezahlung wieder freigegeben werden. Als Unternehmen keine Aktivitäten zum Schutz gegen Cyberattacken zu setzen ist russisches Roulette.

 

 

 

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