NÖ: Neues Pilotprojekt zur „Modularen Teilausbildung“

 

erstellt am
19. 02. 16
11:00 MEZ

Sobotka: Qualifikationen erreichen, die nachgefragt und notwendig sind
St. Pölten (nlk) - Mit dem Pilotprojekt „Modulare Teilausbildung“ stellten Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ, Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ, und Mag. Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, am 18.02. in der Tischlerei Krumböck in Gerersdorf bei St. Pölten einen Pilotversuch zur Weiterentwicklung der dualen Lehrausbildung vor.

Sobotka erinnerte dabei daran, dass Niederösterreich mit rund 24.000 Beschäftigten mehr seit 2010 nicht unerfolgreich sei, gleichzeitig sei aber auch das Arbeitskräftepotenzial in diesem Zeitraum um 40.000 Personen gestiegen, die daraus resultierende Arbeitslosigkeit liege zwar unter dem Österreich-Durchschnitt, die Steigerungsrate liege aber noch immer bei 2,8 Prozent.

„Ziel ist es, die Steigerungsraten weiter zu minimieren. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Zahl der Arbeitslosen ohne Ausbildung steigt. Lag die Arbeitslosenquote bei Personen, die nur die Pflichtschule absolviert haben, in den 1990er-Jahren bei 9 Prozent, so beträgt sie heute 25 Prozent. Über 40 Prozent aller Arbeitslosen in Niederösterreich haben keine abgeschlossene Ausbildung“, unterstrich der Landeshauptmannstellvertreter.

Neben den in Niederösterreich bereits gesetzten Maßnahmen der Lehrlingsbeihilfe, der überbetrieblichen Ausbildung, verschiedener Beratungsprojekte, des neuen Bildungsdarlehens und der Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds werde nun die „Modulare Teilausbildung“ als neues Pilotprojekt in Angriff genommen, „um Qualifikationen zu erreichen, die nachgefragt und notwendig sind“, wie Sobotka betonte.

Zwazl führte aus, das Modell richte sich vorerst an die beiden Berufsgruppen Metallverarbeitung und Betriebslogistik, als nächste Bereiche kämen Holzverarbeitung sowie Maler- und Funktionsbeschichtungstechnik in Frage. „Zu erreichen ist der Lehrabschluss in drei Etappen – einem Basis-, einem Vertiefungs- und einem Abschlusskurs. Jeder einzelne Bewerber wird zunächst individuell eingestuft und hinsichtlich seines Wissens überprüft. Ein erstes Teilprüfungszeugnis, das später angerechnet wird, ergibt mit der zweiten Teilprüfung einen positiven Lehrabschluss“, erläuterte die WKNÖ-Präsidentin.

Wieser sprach von einer Win-Win-Situation im Sinne höherer Qualifizierung für Betriebe und Arbeitnehmer: „Begonnen wird das Pilotprojekt mit den beiden Umsetzungsschienen ‚Du kannst was‘ für jene, die bereits eine Beschäftigung haben, bzw. ‚Kompetenz mit System‘ für jene, die keiner Beschäftigung nachgehen, in den Regionen Amstetten und Waidhofen an der Ybbs, Industrieviertel sowie St. Pölten und Umgebung.“

Fakler präzisierte, dass, während die Arbeitslosenquote bei jenen, die nur die Pflichtschule vorweisen könnten, bei 25 Prozent liege, jene der Facharbeiter 7, der HTL-Absolventen 3,5 und der Akademiker 2 Prozent betrage: „Wir brauchen nicht nur intelligente Produkte, sondern auch eine intelligente Produktion und müssen das vorhandene Potenzial besser ausnützen“. Mit der Koordination der im April startenden individuellen Ausbildungsprogramme für die Teilnehmer ist der Verein Jugend und Arbeit beauftragt, gefördert werden die Qualifizierungen über das AMS NÖ.

 

 

 

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