Marktsondierungsreise nach Kuba
 mit Bundespräsident Fischer

 

erstellt am
07. 03. 16
11:00 MEZ

Kuba hat Nachholbedarf auf fast allen Ebenen – gute Chancen bei erneuerbaren Energien, Bahninfrastruktur oder Lebensmittelverarbeitung
Havanna/Wien (pwk) - Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) organisierte vom 01. bis 03.03. die zweite Marktsondierungsreise österreichischer Firmen nach Kuba innerhalb weniger Monate. Unter der Leitung von WKÖ-Vizepräsident Christoph Matznetter machten sich 36 Unternehmensvertreter aus Anlass des offiziellen Besuches von Bundespräsident Heinz Fischer ein persönliches Bild von den mit großen Erwartungen verbundenen Veränderungen auf Kuba.

„Ohne Unterbrechung, aber ohne Eile“ – nach diesem 2011 von Präsident Raul Castro vorgegebenen Motto beginnen wirtschaftliche Liberalisierungsmaßnahmen zu greifen und öffnet sich das Land sukzessive für Auslandsinvestitionen. Dieses Motto sollte laut Walter Koren, Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ, auch Leitlinie für die Anstrengungen österreichischer Firmen auf diesem Markt sein. „Kurzfristig sind nämlich noch keine großen Sprünge zu erwarten. Noch fehlen einige wesentliche Schritte: der volle Zugang zu internationalen Finanzquellen sollte aber bald möglich sein“, so Koren. An den Vorbereitungen der Währungsvereinheitlichung als Voraussetzung für verstärkte ausländische Direktinvestitionen wird intensiv gearbeitet. Die Beziehungen mit den USA verbessern sich auch schrittweise, ohne jedoch ein Datum für die Aufhebung des Embargos zu haben.

Zentraler Teil der Marktsondierungsreise war ein österreichisch-kubanisches Wirtschaftsforum. Die österreichischen Teilnehmer erhielten dabei detaillierte Informationen über für Kuba prioritären Geschäftschancen und zum kubanischen Auslandsinvestitionsgesetz. In über 100 Einzelgesprächen mit potenziellen kubanischen Geschäftspartnern aus Ministerien und verbundenen Wirtschaftseinheiten konnten die Teilnehmer erste persönliche Kontakte knüpfen, und in einigen Fällen den Grundstein für vertiefte Kontakte in den kommenden Monaten legen. „Kuba hat einen gigantischen Nachholbedarf auf fast allen Ebenen. Als prioritär kristallisierte sich das Interesse an erneuerbaren Energien, Infrastrukturlösungen insbesondere im Bereich Eisenbahn und an der Modernisierung der Großteils völlig veralteten Industrieanlagen mit besonderem Augenmerk auf die Agrarindustrie und Lebensmittelverarbeitung heraus“, berichtet Friedrich Steinecker, für Kuba zuständiger österreichischer Wirtschaftsdelegierter.

ÖKB-Generaldirektor Rudolf Scholten unterzeichnete im Rahmen der Reise den ersten wichtigen Teil des bilateralen Umschuldungsabkommens auf Basis der Einigung Kubas mit dem Club von Paris im vergangenen Dezember. Damit kann in wenigen Wochen die Österreichische Kontrollbank den Rahmen für Garantien und Finanzierungen für Lieferungen nach Kuba voraussichtlich schon etwas ausweiten. „Kuba hat mittelfristig ein gutes Wachstumspotenzial. Unsere Lieferungen könnten sich in fünf Jahren von derzeit rund zehn Millionen Euro auf 50 Millionen hinbewegen. Die ganze Welt gibt sich derzeit in Havanna die Türklinke in die Hand. Es ist wichtig, jetzt die ersten Schritte zu setzen und unter den ersten mit dabei zu sein, selbst wenn sich der Erfolg erst in einigen Jahren einstellen sollte“, so Steinecker abschließend.

 

 

 

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