Salzburg: Fürstenzimmer präsentieren
 sich in neuem Glanz

 

erstellt am
09. 03. 16
11:00 MEZ

Stöckl: Denkmalschutz und Steigerung der Attraktivität der Festung Hohensalzburg
Salzburg (lk) - Nach umfangreichen Arbeiten präsentiert sich der Hohe Stock der Festung Hohensalzburg ab sofort in neuem Glanz. Am Abend des 08.03. wurden die neu gestalteten und europaweit einzigartigen Fürstenzimmer von Landeshauptmann- Stellvertreter Christian Stöckl und dem Geschäftsführer der Salzburger Burgen und Schlösser, Maximilian Brunner, wieder eröffnet. Zu den Höhepunkten der neu gestalteten Fürstenzimmer zählt ein multimediales Magisches Theater. Dort können die Besucherinnen und Besucher der Fürstenzimmer in die Epoche des Fürsterzbischofs Leonhard von Keutschach eintauchen.

"Die Festung Hohensalzburg und ihre Fürstenzimmer zählen zum wertvollsten Kulturerbe des Landes Salzburg. Ihre Erhaltung ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen", so Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl.

Die Kosten für die Arbeiten belaufen sich bis jetzt auf rund 2,6 Millionen Euro. Diese stammen aus Eigenmitteln der Salzburger Burgen und Schlösser. Rund ein Drittel des Gesamtbetrags wurde in die Restaurierung und Sanierung der Räumlichkeiten und Böden investiert. Ein weiteres Drittel wurde für Maßnahmen zum Schutz der einzigartigen Substanz ausgegeben – darunter Brandschutz und eine kontrollierte natürliche Temperatursteuerung. Das verbleibende Drittel wurde in die Neugestaltung und Neupräsentation der Ausstellung investiert.

Salzburger Kulturerbe neu gestaltet
Die Festung Hohensalzburg ist Europas größte Burganlage aus dem 11. Jahrhundert und verbirgt in ihrem Inneren eines der bedeutendsten Denkmäler spätgotischer Profanarchitektur: die geheimnisvollen Fürstenzimmer des Hohen Stocks. In ganz Europa gibt es kein vergleichbares Objekt mit einer annähernd erhaltenen Ausstattung aus dem 15. Jahrhundert. Die verwendeten Materialien zeugen von der Macht und dem Reichtum des Erzbischofs Leonhard von Keutschach, der die Festung als seinen Herrschaftssitz ausbauen ließ.

Mehr als zwei Jahre dauerten die aufwändigen Arbeiten an den Fürstenzimmern. Ein Team an Kunsthistorikern, Restauratoren, Szenografen, Architekten und Lichtplanern arbeitete in enger Abstimmung an der Neupräsentation. Schließlich handelt es sich bei der Festung Hohensalzburg nicht um eine gewöhnliche Baustelle, sondern um ein einzigartiges Kulturgut von höchstem Rang.

Bei der Neugestaltung wurde unter anderem der Boden des goldenen Saals mit Weißtannenholz neu belegt. Darüber hinaus wurde in den Fürstenzimmern ein neues Lichtkonzept verwirklicht. Dieses simuliert die mittelalterlichen Verhältnisse und schützt auf diese Weise die wertvollen Kunstgegenstände. Investiert wurde außerdem in neue Brandschutzmaßnahmen und eine kontrollierte, natürliche Temperatur-Steuerung.

Neue historische Erkenntnisse
Bei den vorgelagerten Forschungsarbeiten konnten die beteiligten Kunsthistoriker außerdem zahlreiche neue Erkenntnisse aus vergangenen Epochen gewinnen: So wurde etwa bekannt, dass der bisher genutzte Zugang zum Goldenen Saal vermutlich nicht dem historischen Eingang entsprach. Durch eine geänderte Wegeführung können die Besucherinnen und Besucher den goldenen Saal deshalb von nun an zentral in der Mitte betreten, so wie einst Leonhard von Keutschach selber.

Dabei handelt es sich jedoch nicht um die einzige historische Erkenntnis, die bei der Umgestaltung zutage trat. In einem oberösterreichischen Schloss wurden jene Ledertapeten, die einst die Wände der Goldenen Stube und der Schlafkammern zierten, wiederentdeckt. Detaillierte Untersuchungen des Materials ergaben, dass die Tapeten Anfang des 19. Jahrhunderts die Festung Hohensalzburg verließen und in Oberösterreich sekundär verwendet wurden.

Magisches Theater und moderne Medienstationen als Höhepunkte
Die Neugestaltung der Fürstenzimmer dient aber nicht nur dem Erhalt des denkmalgeschützten Bauwerks. Es wurde auch dafür gesorgt, dass die Festung weiter an Attraktivität gewinnt.

Ein Höhepunkt der neu gestalteten Fürstenzimmer ist das Magische Theater. Diese beeindruckende mechanisch-multimediale Installation ist eine Kombination aus beweglichen Figuren auf Schienen, einem nachgestellten Festungsbau mit Seilzügen, raffinierten Mechanismen sowie Projektionen und Audiostationen mit mehreren Sprachen und überraschenden medialen Tricks.

Besucherinnen und Besucher werden sofort in den Bann gezogen und bekommen auf unterhaltsame Art und Weise die Geschichte von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach und seinen Fürstenzimmern präsentiert. Anspielend auf die einstige Macht des Fürsterzbischofs in weltlichen und kirchlichen Belangen bilden eine Weltkugel und das Firmament die Bühne des Theaters.

Geschichte zeitgemäß vermitteln
"Ziel bei der Neugestaltung war es, die Geschichte und Bedeutung der Fürstenzimmer auf zeitgemäß Art und Weise an die Besucherinnen und Besucher zu vermitteln", sagte Geschäftsführer Brunner. "Deswegen war die Umsetzung des Magischen Theaters ein besonderes Anliegen, da es die Geschichte der Festung rund um Leonhard von Keutschach spielerisch und verständlich erklärt. Diese Inszenierung wird bei den Besucherinnen und Besuchern gut ankommen."

Neben dem magischen Theater erwartet die Besucherinnen und Besucher in den Fürstenzimmern zahlreiche weitere spannende Neuerungen: An insgesamt fünf Medienstationen informiert man sich mittels aufwändig gestalteter kurzer Videoclips über die Fürstenzimmer mit ihrer reichhaltigen Ausstattung, die einstige Nutzung und Bedeutung der Räume sowie die Geschichte von Leonhard von Keutschach.

Rainer-Museum: Traditionsreiches Museum in neuem Gewand
Bei der Umgestaltung des Hohen Stocks wurde auch das traditionsreiche Rainermuseum neu gestaltet. In zehn großen Schauräumen wird dort seit 1924 das Andenken an das ehemalige Salzburger Hausregiment "Erzherzog Rainer" lebendig erhalten. Damit handelt es sich um das erste Museum, das vor mehr als 90 Jahren seinen Sitz auf der Festung fand.

Online-Ticket und Early-Bird-Rabatt sorgen für optimierte Auslastung
Neu ab Frühjahr 2016 sind außerdem ein Online-Ticket und ein Early-Bird-Rabatt für Besucherinnen und Besucher, die vor 10.30 Uhr auf die Festung kommen. Auf diese Weise sollen vor allem im Sommer Stoßzeiten abgefedert und der Gästestrom auf die Festung optimiert werden. Immerhin ist das Wahrzeichen mit mehr als 1,1 Millionen Besucherinnen und Besuchern Salzburgs beliebteste Sehenswürdigkeit.

Ausblick: Restaurierung des Hohen Stocks beginnt 2016
Mit der Neugestaltung der Fürstenzimmer ist die erste Etappe der Erneuerung des Hohen Stocks abgeschlossen. Noch in diesem Jahr beginnt nun die Restaurierung der Goldenen Stube und des Goldenen Saals. Dabei werden Schäden behoben und lose Stellen gefestigt, Fehler vergangener Bauprojekte bereinigt und unsachgemäße Restaurierungsversuche der Nachkriegsjahre sowie verschmutze Flächen geklärt, um die Atmosphäre des Mittelalters wieder ganzheitlich spürbar zu machen.

     

Weitere Informationen:
http://www.hohensalzburg.com/

   

 

 

 

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