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Unterhaltsamer Monolog eines alternden, verbitterten Performancekünstlers zu den Rahmenbedingungen
für zeitgenössische Kunstproduktion - inkl. „Abrechnung" mit dem daran vermeintlich Schuldtragenden.
Helsinki/Wien (bmeia) - In der von der Österreichischen Botschaft Helsinki unterstützten finnisch-österreichischen
Koproduktion „I blame you, Tony Blair” von Punatonttu/Joonas Lahtinen vom 11. bis 13. März 2016 im KIASMA
Theater in Helsinki beschwert sich der verbitterte Protagonist in einem Monolog über die Produktionsbedingungen
für zeitgenössische KünstlerInnen: Die Kunst an sich zähle nicht mehr, sondern es seien unternehmerische
und wirtschaftliche Erfordernisse, die den Alltag - und Erfolg - bestimmen. In einem wahren Kreuzzug geißelt
der alternde Performancekünstler sein heutiges künstlerisches Umfeld, die Dominanz von Schlagwörtern
wie Innovation, Effizienz und „messbarer Erfolg“ und was es für KünstlerInnen bedeutet, wenn sie nicht
als UnternehmerInnen handeln wollen. Schuld daran sei - laut dem Künstler - der einstige Hoffnungsträger
der europäischen Sozialdemokratie, Tony Blair mit seiner erfolgsversessenen Politik und Entfesselung der Kreativwirtschaft!
Der überaus unterhaltsame Mix aus Fakten, Fiktion, Nostalgie, Wunschdenken und Zukunftsängsten unterhielt
die BesucherInnen nicht nur bestens, sondern regte diese auch zum Nachdenken an.
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