Internationale Zusammenarbeit:
 Ausbildung für BMI-Attachés

 

erstellt am
21. 03. 16
11:00 MEZ

10 TeilnehmerInnen beendeten am 18.03. die Ausbildung zum Verbindungsbeamten des Innenressorts. Sie bilden einen Pool aus qualifizierten Anwärtern zur Entsendung in Staaten, mit denen Österreich im Sicherheitsbereich eng zusammenarbeitet.
Wien (bmi) - Know-how im internationalen Bereich, sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sowie idealerweise Auslandserfahrungen waren unter anderem Voraussetzungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innenressorts, um sich für die Ausbildung zum BMI-Attaché zu bewerben. In einem dreistufigen Auswahlverfahren wurden die am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt: Dabei wurden Sprachkenntnisse und die Stress- und Belastungsfähigkeit überprüft sowie die fachliche und persönliche Eignung bei einem Hearing vor einer Kommission festgestellt. "Wir brauchen die Besten für diesen Job, auf deren Professionalität, sachlichem Verständnis, Loyalität und sonstigen persönlichen Qualitäten wir vertrauen können. Darauf achten wir beim Auswahlverfahren", sagt Gruppenleiter Dr. Wilhelm Sandrisser, in dessen Zuständigkeitsbereich die Verbindungsbeamten fallen. BMI-Attachés decken mit ihrer Tätigkeit im Ausland das weite Aufgabenspektrum des Innenressorts ab und müssen daher als Generalisten vielseitig einsetzbar sein. Sie sind die erste Ansprechstelle für Polizei-, Migrations- und Asylangelegenheiten für die Behörden im Empfangsland. In ihrer Funktion sind sie Vermittler zwischen den ausländischen Behörden und dem österreichischen Innenministerium.

"Das österreichische Konzept zur Entsendung von BMI-Attachés ist deshalb so erfolgreich, wie wir uns für den pragmatischen Weg entschieden haben, Generalisten zu entsenden. Das fordert natürlich einerseits unsere Verbindungsbeamtinnen und -beamten", sagt Sandrisser. "Andererseits macht es sie aber auch zu Bediensteten mit einem ganz besonders wertvollen Schatz an Wissen und Erfahrungen."

Die achte Verbindungsbeamten-Ausbildung fand zwischen November 2015 und März 2016 in Wien statt. Sie wurde vom Zentrum für Internationale Angelegenheiten der Sicherheitsakademie gemeinsam mit dem Referat für Attachéwesen (Referat I/4/a) der Internationalen Abteilung ausgerichtet. Die Ausbildung dauerte neun Wochen und wurde erstmals in drei jeweils dreiwöchigen Modulen abgehalten. Im ersten Block standen sozial-kommunikative Inhalte mit persönlichkeitsbildenden Seminaren im Mittelpunkt: In Kursen wurde etwa der Umgang mit Medienvertretern, Tipps für Präsentationstechniken, ein Sprachtraining und protokollarisches Wissen vermittelt. Im zweiten und dritten Block erwarben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine umfangreiche und detaillierte Einsicht in unterschiedliche Abteilungen des Innenressorts sowie in das Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung, das Bundeskriminalamt, das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl und das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Vereinzelt wurden Vorträge auch von externen Expertinnen und Experten gehalten. "Die Absolventinnen und Absolventen haben in der Ausbildung, die übrigens im Innenministerium einzigartig ist, von Fachexperten dazugelernt", sagt Gruppenleiter Sandrisser.

Mit Abschluss der Ausbildung zum Verbindungsbeamten werden die Absolventinnen und Absolventen nicht zwingend ins Ausland entsandt. Die Kandidatinnen und Kandidaten werden in Evidenz gehalten und bei Bedarf und Eignung für eine Entsendung kontaktiert. Sie bilden zugleich einen Experten-Pool zur Mitwirkung an internationalen Projekten, an denen sich das Innenressort beteiligt.

2016 versehen 19 BMI-Attachés ihren Dienst im Ausland. Sie betreuen insgesamt 27 Staaten: Albanien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Georgien, Italien, Jordanien, Kosovo, Kroatien, Libanon, Mauretanien, Marokko, Mazedonien, Moldau, Montenegro, Pakistan, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Serbien, Slowenien, Syrien, Thailand, Tschechien, Türkei, Ungarn und die Ukraine. Die Destinationen Bosnien-Herzegowina, Georgien (Mitbetreuung von Aserbaidschan), Kosovo, Marokko (Mitbetreuung von Mauretanien), Mazedonien, Russische Föderation und Thailand (Mitbetreuung von Pakistan) werden durch den EU-Fonds für die Innere Sicherheit kofinanziert.

 

 

 

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