Arbeitsmarkttrends im Jahr 2015

 

erstellt am
23. 03. 16
11:00 MEZ

Deutlich mehr Unselbständige; etwas mehr Arbeitslose als 2014
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2015 waren laut Statistik Austria 4.148.400 Personen in Österreich erwerbstätig und 251.800 arbeitslos (internationale Definition). Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresabstand insgesamt um 35.600. Dabei gab es ein deutliches Plus bei Unselbständigen (+43.000), etwas mehr Selbständige (+8.800) und ein Minus bei mithelfenden Familienangehörigen (-16.100). 2015 arbeiteten 31.900 Unselbständige mehr in Teilzeit und 11.100 mehr in Vollzeit als 2014. Mit 251.800 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote nach internationaler Definition von 5,7% befand sich die Arbeitslosigkeit leicht über dem Vorjahresniveau (244.900 bzw. 5,6%). Diesen Arbeitslosen standen 66.600 offene Stellen gegenüber, ebenfalls etwas mehr als 2014 (62.400). Die Erwerbstätigenquote betrug im Jahresdurchschnitt 2015, wie auch 2014, 71,1%. Dabei waren gegenüber dem Vorjahr Ältere – vor allem Frauen – häufiger erwerbstätig, Jugendliche weniger oft.

Unselbständige: Teilzeitzuwachs bei Frauen und Männern, geringeres Plus für Männer in Vollzeit
Vom Anstieg bei den unselbständig Erwerbstätigen (+43.000) im Jahresvergleich profitierten sowohl Frauen (+17.600) als auch Männer (+25.300). Der Gesamtzuwachs verteilte sich auf Teilzeit- (+31.900) und Vollzeitarbeitskräfte (+11.100), wobei die Zahl der Teilzeitbeschäftigten bei Frauen (+18.700) und Männern (+13.200) anstieg, Vollzeitbeschäftigung hingegen nur bei Männern. Die größten Beschäftigungszuwächse konnten bei der "Herstellung von Waren" (Vollzeit), im "Gesundheits- und Sozialwesen" (vorwiegend Teilzeit) und bei "Kunst, Unterhaltung und Erholung" festgestellt werden.

Die Zahl der Selbständigen erhöhte sich im Jahresvergleich (+8.800) auf nunmehr 472.400, dabei konzentrierte sich der Anstieg auf Selbständige ohne Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer. Die Anzahl mithelfender Familienangehöriger belief sich 2015 auf 66.800, um 16.100 weniger als 2014.

Arbeitslosigkeit bei Männern geringfügig höher als im Vorjahr
Im Jahresdurchschnitt 2015 gab es 251.800 Arbeitslose nach internationaler Definition, das sind etwas mehr als im Vorjahr (244.900). Auch die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition stieg leicht auf 5,7% (2014: 5,6%). Dieser Anstieg betraf eher Männer und ältere Erwerbspersonen. Die Anzahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrierten Arbeitslosen lag 2015 bei 354.300 Personen, die daraus abgeleitete nationale Arbeitslosenquote betrug 9,1%. Definitionsbedingt liegen sowohl die Zahl der registrierten Arbeitslosen als auch die nationale Arbeitslosenquote deutlich über dem Niveau der von Statistik Austria erhobenen Zahlen nach internationaler Definition.

Umstrukturierungen am Arbeitsmarkt im Fünf-Jahres-Rückblick
Verglichen mit dem Jahr 2010 zeigt der österreichische Arbeitsmarkt 2015 einige strukturelle Veränderungen. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 131.600, Diese zusätzlichen Erwerbstätigen setzen sich aus fast doppelt so vielen Frauen (+85.500) wie Männern (+46.100) zusammen. Die Erwerbstätigenquote der Frauen erhöhte sich von 65,7% auf 67,1%, jene der Männer ging hingegen von 76,0% auf 75,1% zurück. Bei den Älteren (55 bis 64 Jahre) stieg sie von 41,2% auf 46,3% deutlich, jene der Jugendlichen verringerte sich von 52,8% auf 51,3%. Zudem war in den letzten fünf Jahren ein Rückgang bei Vollzeitbeschäftigten (-24.700) festzustellen, der überwiegend Frauen betraf. Der Zuwachs bei Teilzeitarbeitskräften (+156.300) entfiel zu etwa zwei Drittel auf Frauen (+107.900) und zu einem Drittel auf Männer (+48.400). Einen Abbau bei Vollzeitstellen gab es vor allem bei Selbständigen/Mithelfenden (-22.300), den Zuwachs bei Teilzeit verzeichneten vorwiegend Unselbständige (+149.700). Zudem gab es 2010 lediglich 203.400 Arbeitslose nach internationaler Definition, um knapp 20% weniger als 2015.

4. Quartal 2015: kräftiger Anstieg bei Unselbständigen, vor allem in Vollzeit
Im 4. Quartal 2015 gab es 4.180.000 Erwerbstätige und 252.600 Arbeitslose nach internationaler Definition. Gegenüber dem 4. Quartal 2014 bedeutet dies einen deutlichen Zuwachs von 68.400 Unselbständigen, wobei der Anstieg bei Vollzeitbeschäftigten (+46.400) stärker ausfiel als jener bei Teilzeitarbeitskräften (+22.000). Anders als gewohnt, entfiel der Teilzeitzuwachs auf Männer, vom Vollzeitplus profitierten zu zwei Drittel Frauen. Selbständige/Mithelfende wurden im Vergleich zum 4. Quartal 2014 um 11.900 weniger gezählt. Die Zahl der Arbeitslosen nach internationaler Definition stieg von 242.300 im 4. Quartal 2014 auf 252.600 im 4. Quartal 2015. Die Arbeitslosenquote blieb mit 5,7% ungefähr auf dem Vorjahresniveau.

 

 

 

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