Molkereien kämpfen auf Seite der Milchbauern

 

erstellt am
31. 03. 16
11:00 MEZ

EU-weite Lösungen zur Stabilisierung des Milchmarktes erforderlich
Brüssel/Wien (pwk) - Die aktuell schwierige Situation am Milchmarkt fordert alle Marktpartner. Mit einer konsequenten Qualitätsstrategie ist es den heimischen Molkereien bisher dennoch gelungen, trotz erforderlicher Anpassungen deutlich höhere Preise für die Milchbauern zu erwirtschaften als im EU-Durchschnitt. „Die österreichischen Molkereien sind größtenteils genossenschaftlich organisiert und sehen es geradezu als ihre Aufgabe, in Zeiten mit schwierigen Marktsituationen zur Stabilisierung der bäuerlichen Einkommen und zum Erhalt der heimischen Milchwirtschaft beizutragen. Das ist die Stärke einer Genossenschaft“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), Direktor Helmut Petschar, angesichts der aktuellen Diskussionen zum Milchmarkt.

Das Rußland-Embargo, Rückgänge der Importe in China und die reduzierte Kaufkraft infolge weltweit niedriger Rohstoffpreise haben die Milchmärkte in Europa und weltweit zuletzt unter Druck gebracht. Zusätzlich kam es mit der Abschaffung der EU-Milchquoten vor einem Jahr zu neuen Milchmengen, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in ein Ungleichgewicht gebracht haben.

Milchmarkt wieder in Balance bringen
Österreich hat einen Anteil von nur 2 Prozent am EU-Milchmarkt, ist mit einer Exportquote von mehr als 50 Prozent aber international stark verflochten und damit direkt beeinflusst von weltweiten Preisbewegungen. „Wir brauchen also dringend eine politisch koordinierte Vorgangsweise auf EU-Ebene, die den Milchmarkt wieder in Balance bringt“, betonte Petschar. Exporte von Milch und Milchprodukten sind für die heimischen Molkereien ein wichtiges Ventil, um die Märkte zu entlasten. Daher seien neue Anstrengungen zur Öffnung weiterer Exportmärkte und zur Aufhebung des Rußland-Embargos notwendig, denn nur so könne zur Marktentlastung beigetragen werden, betonte Petschar. Gleichzeitig appellierte der VÖM-Präsident an die Unterstützung durch den österreichischen Lebensmitteleinzelhandel, die Lebensmittelindustrie und Gastronomie, gerade in schwierigen Zeiten auf heimische Produkte zu setzen und nicht auf Billigangebote aus dem Ausland mit geringeren Standards zurückzugreifen.

„Die österreichischen Molkereien verstehen sich als Partner der heimischen Milchbauern und setzen alles daran, ein bestmögliches Milchgeld zu erwirtschaften. Mit kompromissloser Qualität sehen sie sich auch als Partner der Konsumenten. Kontrollierte Gentechnikfreiheit, strenge Umwelt- und Tierschutzstandards, ein hoher Anteil an Bio-, Heumilch- und regionalen Produkten sowie strenge Qualitätskontrollen garantieren nicht nur beste Qualität, sondern auch Sicherheit“, so Petschar.

 

 

 

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