Statistisches und "Kuriositäten" zur
 Bundespräsidentenwahl

 

erstellt am
31. 03. 16
11:00 MEZ

Bei 13 Wahlen haben sieben Frauen kandidiert / Acht Kandidaten standen bei zwei Wahlen auf dem Stimmzettel
Salzburg (lk) - Es sind noch etwas mehr als drei Wochen bis zur Bundespräsidentenwahl am 24. April. Bisher gab es (ohne 2016) zwölf Bundespräsidentenwahlen, bei denen das Volk entscheiden durfte. Die erste fand 1951 statt. Dreimal war seither ein zweiter Wahlgang notwendig. In den 13 Wahlen (inklusive der bevorstehenden) traten in Summe 36 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl an. Acht dieser Kandidatinnen und Kandidaten standen bei zwei Wahlen auf dem Stimmzettel. Fünfmal davon stellte sich der amtierende Präsident der Wiederwahl - und gewann diese jeweils auch. Weitere mehrfach angetretene Personen waren: Kurt Waldheim unterlag 1971, wurde 1986 dann aber doch zum Bundespräsidenten gewählt, stellte sich 1992 jedoch nicht mehr einer Wiederwahl. Heide Schmidt war 1992 und 1998 erfolglos, Richard Lugner versucht es nach 1998 nun heuer ein zweites Mal. Die Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp hat Statistisches und "Kuriositäten" zu den bisherigen Bundespräsidentenwahlen in Österreich zusammengestellt.

Unter den 36 bisherigen Kandidatinnen und Kandidaten (inkl. 2016) befanden sich sieben Frauen. Die erste war Ludovica Hainisch, die bereits 1951 angetreten ist. Danach gab es jedoch lange Zeit keine Kandidatin, bis Freda Meissner-Blau 1986 antrat. 1992 war die letzte Wahl, bei denen sich ausschließlich Männer der Wahl stellten. 1998 gab es mit Gertraud Knoll und Heide Schmidt zum ersten und bisher auch letzten Mal zwei Kandidatinnen.

26 der 36 Kandidatinnen und Kandidaten besaßen einen Doktortitel, wobei Theodor Körner, Julius Raab und Franz Jonas "nur" ein Ehrendoktor verliehen wurde. Mit Ausnahme von Körner und Jonas hatten alle Bundespräsidenten und im Falle einer Stichwahl auch alle unterlegenen Kandidaten promoviert.

Mit jeweils sechs Kandidatinnen und Kandidaten hatten bzw. haben die Wählerinnen und Wähler 1951 und 2016 die größte Auswahl. 1998 gab es fünf Kandidatinnen und Kandidaten, zwei weitere Male vier, drei Mal drei und fünf Mal nur zwei Kandidatinnen und Kandidaten.

Die meisten und wenigsten Stimmen
Rudolf Kirchschläger erreichte bei seiner Wiederwahl 1980 mit 79,9 Prozent aller Stimmen den höchsten Stimmanteil. Auch bei Heinz Fischer war die Wiederwahl 2010 mit 79,3 Prozent eindeutig. Die knappste Entscheidung gab es 1965 zwischen Franz Jonas und Alfons Gorbach, die mit 50,7 zu 49,3 Prozent für Jonas ausfiel.

Nur 2.132 Stimmen erhielt Ludovica Hainisch bei der Wahl 1951. Johannes Ude erreichte bei derselben Wahl ebenfalls nur 5.413 Stimmen. Ansonsten konnte auch der Kandidat mit den jeweils wenigsten Stimmen zumindest mehr als 55.000 verbuchen.

Nur Benita Ferrero-Waldner hatte als Frau 2004 eine realistische Chance, Bundespräsidentin zu werden. Sie unterlag Heinz Fischer mit 47,6 Prozent nur knapp. Davon abgesehen erreichte Barbara Rosenkranz 2010 mit 15,2 Prozent den höchsten Stimmanteil einer Frau.

Bisher drei Mal Stichwahlen
Stichwahlen gab es bisher drei Mal: 1951, 1986 und 1992. Also immer dann, wenn mehr als zwei Personen zur Wahl antraten und sich darunter nicht der amtierende Präsident befand. So wie 2016. Zwei dieser drei Mal setzte sich am Ende jedoch nicht der Kandidat mit den meisten Stimmen aus dem ersten Wahlgang durch. 1951 ging Heinrich Gleißner mit 40,1 Prozent vor Theodor Körner (39,2 Prozent) in die Stichwahl, in der er jedoch mit 47,9 Prozent unterlag. 1992 lag Thomas Klestil im ersten Durchgang noch hinter Rudolf Streicher (37,2 zu 40,7 Prozent), gewann die Stichwahl dann aber mit 56,9 Prozent. Nur 1986 gelang es Kurt Waldheim, der im ersten Wahlgang mit 49,6 Prozent nur knapp einer Entscheidung entging, im zweiten Wahlgang den Vorsprung zu verteidigen (53,9 zu 46,1 Prozent gegen Kurt Steyrer). In allen drei Stichwahlen trat der Kandidat der SPÖ gegen jenen der ÖVP an. 1951 gewann der SPÖ-Kandidat, 1986 und 1992 der ÖVP-Kandidat.

 

 

 

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