Minister Kurz in Bozen: Autonomie, Euregio, Flüchtlinge

 

erstellt am
08. 04. 16
11:00 MEZ

Treffen mit den Euregio-Landeshauptleuten
Bozen/Wien/Innsbruck (lk) - Die Flüchtlingsproblematik und das Grenzmanagement Österreichs, aber auch die Autonomieentwicklung, die italienische Verfassungsreform und das Finanzabkommen mit Italien sowie die Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino waren die bestimmenden Themen des Treffens des österreichischen Außenministers Sebastian Kurz mit den Landeshauptleuten Günther Platter (Tirol), Ugo Rossi (Trient) und Arno Kompatscher (Südtirol) am 07.04. Der Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres bezeichnete den Initiativgeist und die Solidarität innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino als beispielgebend. Dieser zeige, „dass der Wille zur Zusammenarbeit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit durchaus dazu befähigen, trotz unterschiedlicher Ausgangssituationen und Befindlichkeiten, gemeinsame Werte und Anliegen voranzubringen.“ Darüber hinaus verwies Bundesminister Sebastian Kurz auf die enge Verbindung Österreichs zu Südtirol, was nicht zuletzt der ständige Informationsaustausch belege. Der österreichische Außenminister erläuterte in Bozen den von Österreich eingeschlagenen Weg zur Lösung der Flüchtlingsproblematik und zur Beschränkung des Flüchtlingszustroms. Dabei verwies er auf sein persönliches Bemühen bei der Definition eines gemeinsamen europäischen Weges.

Der österreichische Bundesminister war auf Einladung von Landeshauptmann Arno Kompatscher nach Bozen gekommen, wo er um 12 Uhr am Flughafen Bozen eintraf. Bei einem Vier-Augen-Gespräch mit Südtirols Landeshauptmann stand die Entwicklung der Autonomie im Brennpunkt „Ich habe den österreichischen Außenminister im Detail über die Autonomieentwicklung informiert, auch im Zusammenhang mit der italienischen Verfassungsreform“, erklärte nach dem Gespräch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Wir haben zudem über die Tragfähigkeit des Finanzabkommens mit Italien gesprochen und über die Anfeindungen der italienischen Regionen wegen der von ihnen zu tragenden italienischen Finanzlast.“

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen der Europaregion Tirol-Südtirol- Trentino sowie die Entwicklung der Flüchtlingssituation und die Grenzkontrollen bestimmten das Gespräch des österreichischen Außenministers mit den drei Landeshauptleuten der Europaregion. Als Präsident der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino hob Ugo Rossi die Solidarität innerhalb der Europaregion hervor. Er bestätigte die Bereitschaft des Trentino, die Lasten durch Grenzsituationen in der Europaregion mitzutragen. „Wir werden auch weiterhin auf gesamtstaatlicher und europäischer Ebene gemeinsam auf die Wiederherstellung des Schengener Abkommens drängen“, betonte Landeshauptmann Rossi.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter verwies erneut auf die historische Bedeutung des Grenzübergangs am Brenner, gleichzeitig aber auch auf die Notwendigkeit von nationalen Maßnahmen, so lange die EU-Mitgliedsstaaten nicht in der Lage bzw. willens seien, gemeinsam den Schutz der Außengrenzen sicherzustellen. In diesem Zusammenhang erklärte Platter, dass es das oberste gemeinsame Ziel sein müsse, dass die Grenzübergänge zwischen Tirol und Südtirol nicht Schauplatz eines Ausnahmezustandes werden dürften für den Fall, dass sich die Flüchtlingsströme verlagern. „Wir arbeiten auch in dieser schwierigen Herausforderung in der Europaregion eng zusammen und haben mit der Einrichtung einer Task-Force auf Expertenebene bereits im November reagiert“, unterstrich Landeshauptmann Platter.

 

 

 

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