Salzburger Pfingstfestspiele

 

erstellt am
25. 04. 16
11:00 MEZ

13. Mai - 16. Mai 2016
Salzburg (festspiele) - Die uralte Geschichte von Romeo und Julia zieht sich als roter Faden durch das Programm der Salzburger Pfingstfestspiele. Den Anfang macht die West Side Story, die noch immer aktuelle Bearbeitung des "Romeo und Julia"-Stoffes nach einer Idee von Jerome Robbins, dem Buch von Arthur Laurents, der Musik von Leonard Bernstein und Gesangstexten von Stephen Sondheim. Zum ersten Mal singt Weltstar Cecilia Bartoli die Maria, Norman Reinhardt ist ihr Tony, Philipp Wm. McKinley wird das Stück in Szene setzen. Der in Kasachstan geborene, amerikanische Bühnenbildner George Tsypin lässt in der Felsenreitschule New Yorks "West Side" entstehen. Patrick Woodroffe, der schon mit Michael Jackson und den Rolling Stones gearbeitet hat, ist für das Light Design verantwortlich. Der vielfach ausgezeichnete britische Choreograph Liam Steel studiert die Tanzszenen mit den in internationalen Castings ausgewählten Tänzern ein. Für heiße lateinamerikanische Rhythmen aus dem Orchestergraben wird das wohl geeignetste Orchester, das Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela, unter Gustavo Dudamel sorgen. Sowohl die Premiere am 13. Mai als auch die Vorstellung am 15. Mai sind bereits ausverkauft.

Am Pfingstsamstag steht die konzertante Aufführung der Oper Giulietta e Romeo von Nicola Antonio Zingarelli auf dem Programm. Dieses Juwel der neapolitanischen Schule war seit seiner Uraufführung 1796 bis in die späten 1820er Jahre ein derartiger Publikumserfolg, dass es - dem vorherrschenden Operngeschmack der Zeit angepasst - immer wieder, in immer neuen Fassungen aufgeführt wurde. Die Partitur der Originalversion bildet die Grundlage für die Aufführung bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Es bietet die Gelegenheit, dieses faszinierende Werk neu zu entdecken. Den Romeo singt einer der virtuosesten Countertenöre der heutigen Zeit, Franco Fagioli. Die Stimme des in Argentinien geborenen Sängers umfasst ganze drei Oktaven. "… die Leichtigkeit und geradezu übermenschliche stimmliche Beweglichkeit, mit denen er einige der großen Bravournummern bewältigt, sind einfach atemberaubend", kommentierte etwa "The Guardian" sein Album "Arias for Caffarelli". Seine Giulietta ist die schwedische Mezzosopranistin Ann Hallenberg, die im Jahr 2012 mit dem ECHO Klassik für die "Operneinspielung - Oper des 17./18. Jahrhunderts" ausgezeichnet wurde.

Werke von Antonín Dvorák, Bohuslav Martin?, Peter Tschaikowski und dem spanischen Virtuosen und Komponisten Pablo de Sarasate werden am 15. Mai zur Kammermusik- Matinee mit Geigerin Julia Fischer erklingen. Sie musiziert zusammen mit Pianistin Milana Chernyavska. Mit spanischem Feuer folgt der Geiger und Komponist Pablo de Sarasate den Spuren des Liebespaares und lässt ihre zärtliche Verliebtheit musikalisch aufblühen.

Seit über 50 Jahren wird das Ballett Romeo und Julia in der Inszenierung von John Cranko erfolgreich auf den Bühnen der Welt gezeigt. 1962 wurde die vom damaligen Direktor des Stuttgarter Balletts kreierte Inszenierung uraufgeführt und bildete den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Compagnie. Es besticht durch John Crankos meisterliche Erzählkunst, der die Protagonisten detailliert charakterisiert und die tragische Liebesgeschichte in fantastische Bilder setzt. Sein Freund und Wegbegleiter Jürgen Rose stattet nicht nur diese Inszenierung aus, sondern wird im Salzburger Festspielsommer auch das Bühnenbild und die Kostüme in Samuel Becketts Endspiel entwerfen. Bei den Salzburger Pfingstfestspielen wird das Ballett Romeo und Julia am 15. Mai im Großen Festspielhaus zu sehen sein.

Freunde von A-cappella-Musik kommen am 16. Mai auf ihre Kosten, dann lassen The Tallis Scholars Chorwerke im polyphonen Stil in der Kollegienkirche erklingen. Das Ensemble singt Werke der elisabethanischen Komponisten Thomas Tallis, William Byrd und John Sheppard.

Zum ersten Mal sind die Wiener Symphoniker zu Gast bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Sie spielen das Galakonzert am 16. Mai unter der Leitung von Marco Armiliato. Und noch eine Premiere hält dieses Galakonzert bereit: Zum ersten Mal singen Angela Gheorghiu und Juan Diego Flórez zusammen auf einer Bühne. Da Shakespeares Werk damals in Italien noch keine Verbreitung gefunden hatte, schrieb Vincenzo Bellini seine Tragedia lirica I Capuleti e i

Montecchi - nach den gleichen Vorlagen wie Shakespeare! Knapp 40 Jahre nach Bellini komponierte Charles Gounod seine Oper Roméo et Juliette. Sie ist vor allem ihrer berühmten Liebesduette wegen nicht mehr aus den Opernspielplänen wegzudenken. Es erklingen die schönsten Arien und Duette aus den beiden Opern. Eingeleitet wird das Programm durch Peter Tschaikowskis Orchesterfantasie Romeo und Julia.

Die Lesung Ein zartes Ding von Ben Power eröffnet eine neue Sichtweise auf die unsterblich Liebenden. Es zeigt ein Ehepaar, das dem Ende eines langen Lebens entgegengeht und ist aus den Texten des Stückes collagiert. Shakespeares Verse erhalten so neue und tiefmenschliche Bedeutung. Es lesen Hans-Michael Rehberg und Ilse Ritter am 14. Mai im Salzburger Landestheater

Wer immer schon einmal wie in Verona tafeln wollte, sollte das Galadinner am 14. Mai nicht verpassen. Serviert werden sinnliche Kreationen nach den Rezepten des italienischen Sternekochs Stefano Baiocco. Aber auch musikalisch wird dieser Abend ein Genuss: Das Dinner ist angelehnt an das 16. Jahrhundert, in dem man zu feiner Tafelmusik stets auch den leiblichen Genüssen frönte.

Nach Theater, Oper, Konzert und Ballett wird auch die Bearbeitung des "Romeo und Julia"- Stoffes durch den Film gewürdigt. Los geht es am 13. Mai, 17 Uhr im "Das Kino" mit Franco Zeffirellis Verfilmung Romeo und Julia von 1968. Seit seiner Premiere gilt dieser Filmklassiker als absoluter Maßstab für die Romeo und Julia-Verfilmungen. Es spielen u.a. Olivia Hussey, Leonard Whiting und Michael York, die Musik stammt von Nino Rota.

Leonardo Di Caprio und Claire Danes spielen die Hauptrollen in Baz Luhrmanns amerikanischer Verfilmung Romeo + Julia, die am 14. Mai, 17 Uhr zu sehen ist. Der Regisseur macht aus der Tragödie ein postmodernes, bildgewaltiges Feuerwerk, ohne dabei den Blick auf das Original zu verlieren.

Eine romantische Komödie und zugleich eine Kostüm-Satire schuf John Madden im Jahr 1998 mit seinem Film Shakespeare in Love, der am 15. Mai, 17 Uhr zu sehen sein wird. Sieben Oscar-Auszeichnungen bekam die Verfilmung über die fiktive Entstehungsgeschichte von Shakespeares Liebestragödie. In den Hauptrollen sind unter anderem Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Colin Firth, Judi Dench und Ben Affleck zu sehen.


Alle Termine auf einen Blick:

WEST SIDE STORY
Gustavo Dudamel, Musikalische Leitung
Philip Wm. McKinley, Regie
George Tsypin, Bühne
Ann Hould-Ward, Kostüme Patrick Woodroffe, Licht Liam Steel, Choreografie
Matt Flint, Choreografische Mitarbeit
Alois Glaßner, Choreinstudierung
Cecilia Bartoli, Maria Norman Reinhardt, Tony Karen Olivo, Anita George Akram, Bernardo Dan Burton, Riff
Cheyne Davidson, Doc Dave Moskin, Schrank West Side Story Ensemble Salzburger Bachchor
Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela
Premiere: 13. Mai 2016, 20 Uhr, Felsenreitschule
Eine weitere Vorstellung: 15. Mai, 15 Uhr, Felsenreitschule

NICOLA ANTONIO ZINGARELLI o GIULIETTA E ROMEO
George Petrou, Musikalische Leitung
Franco Fagioli, Romeo Ann Hallenberg, Giulietta Bogdan Mihai, Everardo Xavier Sabata, Gilberto Irini Karaianni, Matilde Juan Sancho, Teobaldo Chor Armonia Atenea Armonia Atenea
14. Mai, 17 Uhr, Haus für Mozart

KAMMERMUSIK-MATINEE JULIA FISCHER
Julia Fischer, Violine
Milana Chernyavska, Klavier
15. Mai, 11 Uhr, Stiftung Mozarteum

STUTTGARTER BALLETT o ROMEO UND JULIA
John Cranko, Choreografie und Inszenierung Jürgen Rose, Bühnenbild und Kostüme James Tuggle, Musikalische Leitung
Solisten und Ensemble des Stuttgarter Ballett Alicia Amatriain, Julia
Friedemann Vogel, Romeo Roman Novitzky, Tybalt Constantine Allen, Graf Paris Daniel Camargo, Mercutio David Moore, Benvolio Mozarteumorchester Salzburg
15. Mai, 20 Uhr, Großes Festspielhaus

THE TALLIS SCHOLARS
Peter Phillips, Musikalische Leitung
The Tallis Scholars
16. Mai, 11 Uhr, Kollegienkirche

GALAKONZERT
Marco Armiliato, Musikalische Leitung
Angela Gheorghiu Juan Diego Flórez Benjamin Bernheim Wiener Symphoniker
16. Mai, 16 Uhr, Großes Festspielhaus

GALADINNER
Tafeln wie zu Shakespeares Zeiten
14. Mai, 21 Uhr, Karl-Böhm-Saal

BEN POWER o EIN ZARTES DING
Hans-Michael Rehberg, Romeo
Ilse Ritter, Julia
14. Mai, 11 Uhr, Salzburger Landestheater

DAS KINO
Fr 13. Mai 2016, 17:00
Romeo und Julia
Italien/GB 1968; Regie: Franco Zeffirelli nach William Shakespeare; Musik: Nino Rota; mit: Olivia Hussey, Leonard Whiting, Michael York u.a.; 138 Min; Originalfassung mit Untertitel

Sa 14. Mai 2016, 17:00
William Shakespeares Romeo + Julia
USA 1996; Regie: Baz Luhrmann; Drehbuch: Craig Pearce, Baz Luhrmann, William Shakespeare; Kamera: Donald McAlpine; mit: Leonardo DiCaprio, Claire Danes, John Leguizamo u.a.; 120 Min; Originalfassung mit Untertitel

So 15. Mai 2016, 17:00
Shakespeare in Love
GB/USA 1998; Regie: John Madden; Drehbuch: Marc Norman und Tom Stoppard; Kamera: Richard Greatrex; Musik: Stephen Warbeck; mit: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush, Colin Firth, Simon Callow, Ben Affleck, Judi Dench, Rupert Everett u.a.; 125 Min; Originalfassung mit Untertiteln

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.salzburgerfestspiele.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at