Mailath: Wien setzt sich für baukulturelles Erbe ein

 

erstellt am
21. 04. 16
11:00 MEZ

Wien (rk) - Der Wiener Altstadterhaltungsfonds hat in seiner Beiratssitzung vom 19.04. Förderungen in der Höhe von rund 2,9 Millionen Euro für Restaurierungsmaßnahmen an Bauobjekten beschlossen. „Wenn man aufmerksam durch die Stadt geht, kann man an einzelnen Objekten die Arbeit des Wiener Altstadterhaltungsfonds sehen; das Stadtbild präsentiert sich schmuck und gepflegt. Wohnhäuser, Sakralbauten und Kunst am Bau wurden in den letzten Jahrzehnten detailgetreu restauriert, rekonstruiert oder wiederhergestellt. Das trägt auch zum Wohlbefinden und Sicherheitsgefühlt der Wienerinnen und Wiener bei“, lobt Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny die weitsichtige und nachhaltige Tätigkeit des Wiener Altstadterhaltungsfonds.

Secession, Schloss Hetzendorf und Karl-Marx-Hof
Die Wiener Secession gilt heute als Schlüsselbau der Wiener Jahrhundertwende. Als Ausstellungs- und Vereinsgebäude der gleichnamigen Künstlervereinigung zählt es mit seiner Kuppel aus vergoldetem Eisen („Krauthappel“) zu den bekanntesten Wiener Wahrzeichen. Im ersten Bauabschnitt werden Fassade und Glasdach instandgesetzt sowie der Relieffries von Kolo Moser rekonstruiert; dafür werden Mittel aus dem Altstadterhaltungsfonds zur Verfügung gestellt.

Das Wohnhaus „Zur grünen Schlange“ auf der Josefstädter Straße wird einer Generalinstandsetzung unterzogen. Für die Fassade wurde finanzielle Unterstützung zugesagt. Das Schloss Hetzendorf zählt zu den bemerkenswertesten barocken Gartenpalais Österreichs. Hier wird ebenfalls die Fassade restauriert. Geld fließt auch in Kunst am Bau-Projekte: Das Sgraffito am Gebäude in der Boschstraße 20 (Wien 19) erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe und stammt vom Künstler Arthur Hecke. Überholt werden auch die vier Majolikafiguren am 12. Februar-Platz vor dem Karl-Marx-Hof; sie stehen für Freiheit, Aufklärung, Fürsorge und Körperkultur und stammen vom Bildhauer Josef Riedl.

Großteil der Förderungen für Sakralbauten
Ein Großteil der Förderungen fließt in die Restaurierung sakraler Bauten: Der östliche Glockenturm auf der Karlskirche samt Figurenschmuck wird instandgesetzt. Votivkirche wird wie jeden Jahr mit einem stattlichen Betrag für die Weiterführung der Generalinstandsetzung bedacht. Die Synagoge in der Seitenstettengasse ist die einzige nach dem Novemberpogrom 1938 erhaltene Synagoge Wiens und eines der Hauptwerke Joseph Kornhäusels. Der Thoraschrein, der jetzt restauriert wird, weist trotz der Verwüstungen noch die originalen Schreintüren und die Lünette mit Rosetten und Ziergitter auf. Der Rosenkranzweg um die Weinhauser Pfarrkirche St. Josef zählt zu den seltenen Stationswegen seiner Gattung. Dessen fünfzehn steinerne Tabernakelpfeiler sowie die Tabernakel mit den detailliert ausgearbeiteten Reliefs werden nun restauriert.

 

 

 

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