Österreich hat noch keinen neuen Bundespräsidenten

 

erstellt am
23. 05. 16
10:00 MEZ

Wien (öj) - Die beiden Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen lagen nach einer Hochrechnung um 20:00 Uhr bei einem Auszählungsgrad von 100 % nahezu gleich auf. Die 885.437 Wahlkarten, die diesmal ausgegeben wurden - 38.931 davon an AuslandsösterreicherInnen - werden am Montag, dem 23.05. ab 09:00 Uhr ausgezählt werden. Mit einem Endergebnis wird am späten Nachmittag gerechnet, das offizielle Endergebnis wird von der Wahlbehörde am 1. Juni veröffentlicht werden.

Diese Wahl hat gleich zwei Besonderheiten in der Geschichte der Republik zutage gebracht. Zum einen war es das erste Mal, daß kein Kandidat der Regierungsparteien in die Stichwahl gelangt war, zum anderen lagen die Kandidaten nach der ersten Auszählung (also ohne Wahlkarten) so knapp beieinander. Schon in den ersten Hochrechungen lag die Differenz bei 0,4 Prozent, wenn auch bei einer Schwankungsbreite von +/- 2 Prozent. Nach Einlangen von Zahlen aus weiteren ausgezählten Wahlsprengeln veränderte sich die Schwankungsbreite sukkzessive und der Abstand zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen verringerte sich zunehmend. Christoph Hofinger, Geschäftsführer des Instituts SORA, das regelmäßig Wahlhochrechnungen für den ORF erarbeitet, hat bereits nach 18 Uhr festgestellt, daß "wir heute noch keinen Bundespräsidenten haben werden". Dies erhärtete sich dann, als nach Auszählung aller abgegebenen Stimmen der nach Prozenten exakt gleiche Stand von 50 zu 50 ergab.

Inzwischen gab Innenminister Wolfgang Sobotka das vorläufige Endergebnis bekannt, das allerdings keine hochgerechneten Ergebnisse der Wahlkarten enthielt - was manche zu der Fehlinterpretation verleitete, ORF/SORA hätten ihre Hochrechnungen zu Lasten Hofers interpretiert. Nach absoluten Stimmen - die Wahlkartenauszählung hochgerechnet - liegt aber Alexander Van der Bellen mit rund 2900 Stimmen (noch) vorne. Und Bundespräsident wird der werden, der 50 Prozent aller Stimmen plus eine Stimme erhält.


ORF/SORA Prognose des Endergebnisses inklusive Wahlkarten:

Schwankungsbreite: +- 0,7 %
Auszaehlungsgrad 100 %
Wahlbeteiligung: 71,78 %

 

 

 

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