Europas längste Fischwanderhilfe in
 Ottensheim-Wilhering eröffnet

 

erstellt am
23. 05. 16
11:00 MEZ

VERBUND nahm am 20.05. die im Rahmen des LIFE+ Netzwerk Donau errichtete 14,2 km lange Fischwanderhilfe im Kraftwerk Ottensheim-Willhering offiziell in Betrieb
Ottensheim-Wilhering/Wien (verbund) - VERBUND, Österreichs führendes Wasserkraftunternehmen, setzt die Ökologisierung seiner Wasserkraftwerke fort und eröffnete am 20.05. gemeinsam mit den Projektpartnern Europas längste Fischwanderhilfe. Nach einer Bauzeit von etwas über einem Jahr steht für die Fische ab sofort ein mehr als 14 km langes Umgehungsgewässer um das Kraftwerk Ottensheim-Wilherig für die Wanderung zur Verfügung. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen des Projektes LIFE+ Netzwerk Donau und wurde von der Europäischen Union, vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie von den Landesregierungen und den Landesfischereiverbänden von Ober- und Niederösterreich finanziell unterstützt.

Auf 14,2 Kilometer wurden die lokalen Verhältnisse bautechnisch genutzt, um nicht nur ein umfangreiches Umgehungsgewässer zu errichten, sondern auch neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen. Durch die Einbindung des Gewässerabschnittes des Brandstätter Armes, des Aschach-Umleitungsgerinnes sowie des Innbachs können Fische in Zukunft auf naturnahe Art und Weise die Staumauer des Kraftwerks Ottensheim-Wilhering umschwimmen. In Summe wurden 320.000 m³ Erdreich und Schotter bewegt.

„Die Lebenswelt der Flüsse, an denen unsere Kraftwerke stehen, liegen uns natürlich sehr am Herzen. Auf der Grundlage der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und eigener Entwicklungen sind wir dabei, alle unsere Anlagen in den kommenden Jahren noch ökologischer zu gestalten. Bei den Kraftwerken Ottensheim-Wilhering und Aschach haben wir schon in den 1990er Jahren Impulse für die Umwelt gesetzt, die heutige Eröffnung von Europas längster Fischwanderhilfe stellt zweifellos einen weiteren Meilenstein dar“, meint Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH. „Mit dem ökologisch gestalteten Umgehungsarm schaffen wir nicht nur ein weiteres Stück Barrierefreiheit für die Fische, er stellt für die Leitfischarten der Donau einen wichtigen Lebens- und Laichraum dar.“

Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH: „Wir kommen unserem Ziel der Herstellung der Durchgängigkeit aller Kraftwerke und der Strukturierung unserer Stauräume zur Verbesserung des ökologischen Zustandes bzw. des ökologischen Potenzials einen großen Schritt näher. Unsere umfassenden Maßnahmen werden als Vorbild für ganz Europa gesehen, wofür wir bereit sind, in Summe bis 2025 rund 280 Mio. € einzusetzen. Die Investition der Maßnahmen rund um das Kraftwerk Ottensheim-Wilhering, die Teil des donauweiten Projektes LIFE+ Projekt „Netzwerk Donau“ sind, beläuft sich in Summe auf rund 8 Mio. Euro. Neben der Förderung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft in der Höhe von rund 1,1 Mio. € im Rahmen der Umweltförderung Gewässerökologie wurde das Projekt auch noch durch Förderungen der Finanzierungspartner unterstützt, darunter die Europäische Union, die Länder Niederösterreich und Oberösterreich sowie Landesfischereiverbände“.

Die Fischwanderhilfe funktioniert
Bei der Eröffnung konnten die Gäste gleich den Nachweis für die Funktionsfähigkeit der Fischwanderhilfe erleben: in der installierten Reuse wurden unter mehr als 30 Fischen ein Hecht, eine Aalrutte und mehrere Schrätzer entdeckt, die in der Nacht zuvor das Kraftwerk Ottensheim durch die neue Fischwanderhilfe passiert hatten.

Fertigstellung zum „World Fish Migration Day“
Trockenes Wetter und eine straffe Projektorganisation ermöglichten die ursprünglich für Herbst geplante Fertigstellung bereits im Mai zum „Welttag der Fischwanderhilfen (World Fish Migration Day) am 21. Mai. 2016.

Neue Frische für Flora und Fauna
Der Umgehungsarm erfüllt durch die ausgefeilte Bauweise die hohen ökologischen und technischen Anforderungen des Leitfadens für den Bau von Fischwanderhilfen. Durch eine naturnahe Gestaltung des Gerinnes mit Tief- (Kolken) und Seichtstellen (Furten) sowie Buchten entstanden zusätzliche Lebensräume für Fische und andere Tiere. Profitieren sollen in den entstehenden Kiesbänken und Flachwasserzonen vor allem auch strömungsliebende Fischarten, wie der Frauennerfling, der Schied und der Zingel. Aber auch der Lebensraum für die Vogelfauna - insbesondere von Kiesbrütern – wird verbessert.

 

 

 

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