Inflation fällt im April 2016 auf 0,5%

 

erstellt am
18. 05. 16
11:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf +0,5% (März +0,7%) und wies damit den niedrigsten Wert seit Oktober 2009 (+0,2%) auf. Ausschlaggebend für den Rückgang war ein Nachlassen des Preisauftriebs in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" sowie bei Versicherungs- dienstleistungen. Treibstoffe verbilligten sich im Jahresvergleich weniger stark als im März, blieben aber dennoch Hauptpreisdämpfer. Teurere Bewirtungsdienstleistungen erwiesen sich nach wie vor als wichtigster Preistreiber.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat April bei 100,7. Gegenüber dem Vormonat (März) blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.

Teurere Restaurants und Hotels kompensierten billigere Treibstoffe nur zum Teil
Der bedeutendste Preistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,3%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,4%) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,3% mehr.

Die durchschnittliche Teuerung in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" betrug 2,7% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich höhere Preise für Ambulante Dienstleistungen (insgesamt +3,4%) sowie für Krankenhausdienstleistungen (+2,6%).

Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,3% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) waren überwiegend Versicherungsdienstleistungen verantwortlich, die sich insgesamt um 1,8% verteuerten. Im März hatte das Plus noch bei 2,1% gelegen.

Die Preise in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" stiegen durchschnittlich um 1,1% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) und damit deutlich weniger als im März (+2,1%; Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war die Preisentwicklung bei Pauschalreisen (April: +3,1%, März: +5,5%).

Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verteuerte sich durchschnittlich um 0,9% (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 0,8% mehr (Obst +5,7%, Gemüse +3,0%, Fleisch +0,7%, Brot und Getreideerzeugnisse +0,8%; jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -1,9%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 1,2%.

Als fast preisstabil erwies sich die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +0,3%; Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Ausgaben für Wohnungsmieten stiegen insgesamt um 2,7%, jene für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen um 0,9%. Die Haushaltsenergie, die nach wie vor vom Preisverfall der Heizölpreise (-24,2%) dominiert wurde, verbilligte sich durchschnittlich um 3,3% (Fernwärme -0,8%, Gas -0,2%, Strom +1,1%).

Eine weiterhin negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -3,6%; Einfluss: -0,40 Prozentpunkte), wo die Treibstoffe weiter als Hauptpreisdämpfer wirkten (-13,5%; Einfluss: -0,41 Prozentpunkte), jedoch in geringerem Ausmaß als noch im März (-15,4%; Einfluss: -0,60 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,4%.

Inflation April 2016 gegenüber März 2016: 0,0%
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +1,5%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Hauptverantwortlich dafür war der nun vollständige Umstieg auf die neuen Frühjahrs- und Sommerkollektionen. Bekleidungsartikel verteuerten sich dadurch gegenüber März 2016 insgesamt um 0,7%, Schuhe um 4,6%.

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -2,0%; Einfluss: -0,23 Prozentpunkte) war Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand, wofür vor allem saisonbedingte Verbilligungen bei Pauschalreisen (insgesamt -10,0%) ausschlaggebend waren.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2016: +0,6%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im April bei 100,84. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,6%. Der Unterschied zum VPI von +0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Billigere Treibstoffe (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI hingegen gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,4% (März +1,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um -1,8% (März -2,2%).

 

 

 

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