Drei Länder – ein Ziel: Der Brenner Basistunnel

 

erstellt am
07. 06. 16
11:00 MEZ

Ahrental/Innsrbuck (lk) - Am 06.06. trafen einander LH Günther Platter, der bayerische Innen- und Verkehrsminister, Joachim Herrmann und Südtirols Verkehrsreferent LR Florian Mussner zu einem Lokalaugenschein in der Baustelle Ahrental und einer anschließenden Podiumsdiskussion zum Brenner Basistunnel – einem Projekt, das von allen drei Ländern massiv unterstützt wird. „Der BBT ist nicht nur eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte Europas, sondern auch eines der wichtigsten für die Zukunft unseres Landes. Wir brauchen den Tunnel, um das hohe Verkehrsaufkommen durch Tirol einzudämmen – das sind wir der Tiroler Bevölkerung schuldig“, betonte LH Platter. Derzeit queren rund zwei Millionen Schwerfahrzeuge den Alpenpass. „Gleichzeitig mit der modernsten Schieneninfrastruktur brauchen wir aber auch jene verkehrspolitischen Begleitmaßnahmen, die sicherstellen, dass der Tunnel auch genutzt wird“, betont LH Platter in Richtung der Europäischen Union.

„BBT beseitigt Nadelöhr Brennerpass“
„Der Brenner Basistunnel beseitigt das Nadelöhr Brennerpass und erhöht sprunghaft die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber dem Personen- und Güterverkehr auf der Straße. Der Tunnel verkürzt den See- und Landweg zwischen Bayern und Fernost sowie zu den Mittelmeeranrainern gegenüber den Nordseehäfen und hilft, umweltbelastende Umwegverkehre zu vermeiden“, sprach sich Minister Herrmann uneingeschränkt für den Bau des Brenner Basistunnels und den Ausbau seiner Zulaufstrecken aus. „Bis 2026 sind es noch einige Jahre Bauzeit – diese Zeit müssen wir nutzen, um auch die Rahmenbedingungen so zu gestalten, damit aus dem Jahrhundertprojekt BBT ein gesamtheitliches, vernetztes Mobilitätskonzept wird, mit dem die Schiene in Zukunft effektiv die bessere Alternative zur Straße wird“, betont auch Südtirols LR Mussner.

Der längste Tunnel der Welt
Mit 64 Kilometern wird der Brenner Basistunnel der längste Tunnel der Welt. Er verläuft zwischen Innsbruck/Tulfes und Franzensfeste in Südtirol. Neben den Haupttunnelröhren besteht der BBT aus Erkundungsstollen sowie Zufahrts- und Verbindungstunnels. Insgesamt wird also ein Tunnelsystem von 230 Kilometern, wovon derzeit 54 Kilometer fertiggestellt sind, ausgebrochen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf zehn Milliarden Euro, von denen die Europäische Union 50 Prozent der Planungs- und 40 Prozent der Baukosten übernimmt.

In Österreich wird derzeit am Baulos Tulfes bis Pfons gearbeitet. Für die 38 Kilometer umfassende Strecke aus mehreren Tunnelbauwerken werden 55 Monate veranschlagt. Seit September des Vorjahres bricht die erste Tunnelbohrmaschine auf österreichischem Gebiet den 15 Kilometer langen Erkundungsstollen vom Ahrental in Richtung Süden aus.

 

 

 

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