WK stellt Kärntner Investitionsplattform vor

 

erstellt am
20. 06. 16
11:00 MEZ

WK-Präsident Mandl gründet Online-Plattform zur Belebung von Investitionen: Kärntner mit Geld unterstützen Kärntner mit Ideen.
Klagenfurt (wkk) - Der Wirtschaftsstandort Kärnten leidet an einer gravierenden Investitionsschwäche. Seit vier Jahren stagniert das Wachstum, bei genauer Betrachtung befindet sich das Bundesland sogar in einer leichten Rezession. Wie schwach die Investitionsbereitschaft der Kärntner Unternehmer nicht zuletzt angesichts der erdrückenden Regulierungswut von Politik und Verwaltung ist, zeigt auch die KWF-Bilanz im vergangenen Jahr: So ist das Investitionsvolumen um knapp 70 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen Jahre gesunken. Da wurden durchschnittlich 38 Mio. Euro Fördermittel pro Jahr ausbezahlt, 2015 waren es nur knapp 15 Mio. Euro. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „Jetzt können wir weiter durch das Jammertal wandern und Schuldige suchen bei der Konjunktur, der Bürokratie – oder wir fragen uns: Was tun wir selber?“ Es gebe in Kärnten sehr viele Unternehmer, die vor Innovationskraft geradezu sprühen würden; diesen müsse man die Möglichkeit gebe, ihre Ideen zu verwirklichen. Mandl auch an die Adresse der Politik: „Denn immer braucht es Mut, um wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entscheidungen zu treffen.“

Mandl hat sich daher dazu entschlossen, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Investitionsplattform „CARINTHIANS INVEST IN THE BEST“ zu schaffen, auf der junge Geschäftsideen sowie Innovationen bestehender KMU einerseits und potentielle Investoren aus Kärnten andererseits zueinander finden sollen: „Die Wirtschaftskammer schafft Chancen: Wir bringen zukunftsreiche Ideen und finanzstarke Investoren aus Kärnten zusammen - unkompliziert, sicher und kostenlos.“

Der Kapitalsuchende beschreibt online seine Geschäftsidee oder sein Vorhaben, diese Informationen werden einem Kreis registrierter Investoren übermittelt, die das Projekt beurteilen und gegebenenfalls Kontakt aufnehmen können. Mandl: „Die Wirtschaftskammer stellt dabei lediglich die Kontakte zu potentiellen Investoren und die Infrastruktur zu Verfügung und legt im sensiblen Umfeld der Kooperationsanbahnung besonderen Wert auf Vertrauenswürdigkeit und Datensicherheit. Weder haben wir noch nehmen wir Einfluss auf die eventuell entstehenden Kooperationen; wir hoffen aber, mit der Plattform einen Beitrag zur Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensstandortes Kärnten zu leisten.“

Durch intensive Gespräche in den vergangenen Monaten ist es Mandl gelungen, zahlreiche kapitalstarke private Investoren, die ihren Lebensmittelpunkt in Kärnten haben, im Sinne einer „praktizierten Heimatverbundenheit“ zur Mitwirkung an dem engagierten Vorhaben zu bewegen. Kreative Gründer oder innovative Unternehmer lädt Mandl ein, die neue Plattform zu nutzen. Mit dem KWF und den Kärntner Banken wird Mandl in den kommenden Wochen Gespräche führen, um auch dort für entsprechende Unterstützung der Initiative von Kärntner mit Geld für Kärntner mit Ideen zu werben. Mandl: „Aber auch die Startups und andere Ideeninhaber sind aufgefordert, ihren unternehmerischen Mut zu beweisen und aktiv auf potentielle Investoren zuzugehen. Wir können nur eine sichere Begegnungszone schaffen.“

Investorensprecher ist der Klagenfurter Unternehmer Kurt Gasser: „Die derzeit 20 Personen zählende Investorengruppe ist bereit, einen Beitrag zu einer stärkeren wirtschaftlichen Dynamik am Standort Kärnten zu leisten. Außergewöhnliche Ideen müssen sich wieder auszahlen. Den Mutigen gehört die Welt, und den Machern, und beide treffen sich auf dieser Plattform!“ Gasser, der selbst vor 20 Jahren eine Beteiligungsgesellschaft gegründet und 18 Projekte erfolgreich umgesetzt hat, weiß: „In gewissen Unternehmenssituationen ist das Eigenkapital enorm wichtig. Die Plattform bietet patriotischen Investoren die Möglichkeit, sich interessante Projekte in einem geschützten Umfeld anschauen zu können.“

Auch für Startups und innovative KMU, die mit neuen Ideen in den Markt gehen wollen, bietet die Plattform echte Vorteile, ist Jungunternehmer Lukas Bürger (Bergaffe) überzeugt: „Für junge Firmen ist es oft sehr aufwendig, den richtigen Partner zu finden. Die Investitionsplattform verkürzt die Wege und man kann sein Projekt in kompakter Form einer Gruppe potentieller Interessenten vorstellen.“ Nachsatz: „Hoffentlich machen viele Junge davon Gebrauch!“

Notar Klaus Schöffmann sorgt dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht: „Die Anbahnung einer geschäftlichen Partnerschaft verlangt besondere Sensibilität und Vertrauenswürdigkeit. Beides können wir bieten.“ So müssen beispielsweise die Investoren vor ihrer Registrierung auf der Online-Plattform eine notarielle Prüfung über sich ergehen lassen und eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben. Schöffmann: „Die Idee des Gründer oder des etablierten Unternehmers ist sein größtes Kapital! Durch die Plattform wird sie in einem vertraulichen, geschützten Umfeld an die richtigen Kapitalgeber transportiert.“

Für die operative Umsetzung zeichnet Melanie Jann vom Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten verantwortlich. Sie hofft auf eine „Hype“: „Derzeit kümmern wir uns bevorzugt um die 20 Investoren, die von Anfang an mitmachen. Ab Herbst wird die Plattform dann auch für andere interessierte Kapitalgeber geöffnet.“

Investorensprecher Gasser bringt das in Österreich bislang einzigartige Angebot, um regionale Ideen und regionale Geldgeber zusammenzubringen, auf den Punkt: „Das funktioniert ähnlich wie eine Partnerschaftsbörse – aber heiraten müssen die Leute schon selber.“

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.investinthebest.at

 

 

 

 

 

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