Oberhauser: Österreich tritt Benelux-Kooperation
 für Arzneimittelpolitik bei

 

erstellt am
17. 06. 16
11:00 MEZ

Luxembourg/Wien (bmg) - Am Rande des Treffens der EU-GesundheitsministerInnen in Luxembourg am 16.06. hat Österreich eine Willensbekundung auf Aufnahme in die bereits bestehende Kooperation für Arzneimittelpolitik unterzeichnet, der bis jetzt die Niederlande, Belgien und Luxembourgs angehören. Ziel der Kooperation ist es, sich gemeinsam Herausforderungen im Arzneimittelsektor zu stellen und den Informationsaustausch untereinander zu vereinfachen. Es soll außerdem darauf hingearbeitet werden, gemeinsame Preisverhandlungen mit der pharmazeutischen Industrie zu ausgewählten Produkten abzuhalten.

Aus Sicht der Teilnehmerländer ist eine enge Zusammenarbeit essentiell, um den Zugang zu hochpreisigen Medikamenten im Sinne einer nachhaltigen Ausgestaltung des Finanzierungssystems weiterhin zu gewährleisten. Neben Informationsaustausch und gemeinsam geführten Preisverhandlungen werden die vier Länder auch gemeinsam die Auswirkungen neu auf den Markt kommender hochpreisiger Produkte prognostizieren (Horizon Scanning) und im Bereich von medizinischer Technologiefolgeabschätzung (HTA) zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit soll zu mehr Transparenz von Arzneimittelpreisen führen und die Marktmacht der einzelnen Staaten stärken.

"Ich freue mich bereits auf den internationalen Erfahrungsaustausch mit unseren Partnern aus den Benelux-Staaten. Für uns alle gilt es, den Zugang zu innovativen Therapien zu fairen Preisen für alle Menschen in Österreich sicherzustellen", so Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. "In einer so globalisierten Branche wie dem Arzneimittelsektor genügt eine nationale Strategie nicht. Ich erhoffe mir von der Zusammenarbeit eine gestärkte Position gegenüber der Industrie und mehr Transparenz und Kohärenz bei Arzneimittelpreisen."

Österreich ist ausgezeichnet für eine Teilnahme an der Kooperation geeignet. Dies ergibt sich aus dem vergleichbaren Lebensstandard und der Ähnlichkeit der jeweiligen Gesundheitssysteme sowie der gemeinsamen Herausforderungen bbezüglich Leistbarkeit und Zugang zu Medikamenten. Österreichs Entschluss spiegelt einen europaweiten Trend hin zu mehr Zusammenarbeit im Arzneimittelbereich wider. Dies wird auch durch die Schlussfolgerungen des Rates der EU-GesundheitsministerInnen zur Stärkung des Gleichgewichts des Arzneimittelsystems in der EU und ihren Mitgliedsstaaten vom 9. Juni bestätigt.

Edith Schippers, Gesundheitsministerin der Niederlande, begrüßt Österreichs Schritt: "Internationale Koalitionen werden uns dabei helfen, die Leistbarkeit für die Zahler und den Zugang zu innovativen Arzneimitteln für PatientInnen zu gewährleisten." Ähnlich äußert sich ihre belgische Kollegin, Maggie de Block, die hofft, dass weitere Länder der Kooperation beitreten. Luxembourgs Gesundheitsministerin Lydia Mutsch, betont vor allem die Vorteile für PatientInnen, deren Zugang zu innovativen Arzneimitteln durch die größere Attraktivität eines gemeinsamen Marktes mit der Kooperation gewährleistet wird.

 

 

 

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