Spitzen der deutschsprachigen Hotellerie und Gastro-
 nomie drängen auf Modernisierung der Ausbildung

 

erstellt am
21. 06. 16
11:00 MEZ

Länderübergreifender Erfahrungsaustausch mit Fokus auf Bildung und Aktivitäten gegen wettbewerbswidrige Klauseln von Online-Portalen
Leipzig/Wien (pwk) - Spitzenvertreter der deutschsprachigen Hotellerie- und Gastronomieverbände sind bei ihrem diesjährigen Treffen am 19. und 20.06. in Leipzig zusammengekommen. Gastgeber der wichtigen Plattform für den länderübergreifenden Erfahrungsaustausch waren heuer der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) und der Hotelverband Deutschland (IHA).

Seit mehr als zwei Jahrzehnten treffen sich die Spitzenvertreter der Verbände aus Liechtenstein (LHGV), Luxemburg (HORESCA), Österreich (WKÖ und ÖHV), der Schweiz (HotellerieSuisse und GastroSuisse), Südtirol (HGV) und Deutschland (DEHOGA und IHA), zum Erfahrungsaustausch über ihre Verbandsaktivitäten und zum Benchmarking. Heuer standen insbesondere Themen aus dem Bereich „Human Resources“ wie Ausbildungsinhalte und abschlüsse, Mitarbeitergewinnung oder die Integration von Flüchtlingen in den gastgewerblichen Arbeitsalltag im Fokus.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Koordinierung der jeweiligen Aktivitäten gegen wettbewerbswidrige Klauseln von Online-Buchungsportalen und der gemeinsamen Kampagne „Direkt Buchen“. Auch das anstehende „Brexit-Votum“ in Großbritannien war Gegenstand der Beratungen.

„Es muss uns gelingen, die Jugend mehr für unsere Branchen zu begeistern, sie längerfristig an uns zu binden und ihnen zu zeigen, dass Gastronomie und Hotellerie attraktive Karrierechancen bieten“, betonen Siegfried Egger, Obmann des WKÖ-Fachverbandes Hotellerie und der Obmann des WKÖ-Fachverbandes Gastronomie, Mario Pulker.

Zeitgemäße Ausbildungen - flexiblere Arbeitszeiten
Dafür brauche es einerseits eine Modernisierung der Ausbildungsinhalte, aber auch eine Verbesserung der gegenseitigen Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen und eine branchengerechte Flexibilisierung von Arbeitszeiten, eine gemeinsame Forderung aller Verbände, waren sich die Branchenvertreter einig. „Gerade in der Internationalität und der Beschäftigung in verschiedenen Ländern und Kulturräumen liegt für viele junge Menschen die Attraktivität unserer Branche. Genau hier sehen wir einen Pluspunkt für unsere Betriebe im Vergleich zu anderen Branchen, den wir zusammen verstärken wollen“, so Pulker und Egger unisono.

Wettbewerbsverzerrungen in die Schranken gewiesen
Zufrieden zeigten sind die Verbandsvertreter bei dem Treffen mit den jüngsten Entwicklungen in Sachen Best-Preis-Klauseln der Buchungsportale, wo entweder die Kartellbehörden (Deutschland) oder der Gesetzgeber (Italien und Österreich) gegen die wettbewerbsbeschränkenden und zugleich die unternehmerische Freiheit beschneidenden Aktivitäten der Plattformen eingeschritten sind.

Drei Tage vor dem Brexit-Votum drückten die Verbände zudem ihre Hoffnung auf einen Verbleib der Briten in der EU aus. Ein Nein würde nicht nur den Briten selbst schaden, sondern könnte auch den Rest Europas in Mitleidenschaft ziehen – gerade auch den gemeinsamen Tourismusstandort.

Fachverband Hotellerie
Der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt 17.000 Beherbergungsbetriebe mit 1,05 Millionen Betten. Mit über 37 Millionen Ankünften und knapp 132 Millionen Nächtigungen leistet die heimische Hotellerie einen wesentlichen Beitrag zur direkten und indirekten Wertschöpfung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Höhe von rund 48,8 Milliarden Euro. Das sind 14,8 Prozent des BIP.

Fachverband Gastronomie
Der Fachverband Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt rund 60.000 Gastronomiebetriebe mit über 145.000 Beschäftigten. Mit einem Umsatz von ca. 8,8 Mrd. Euro leisten sie einen wertvollen Beitrag zur österreichischen Wirtschaft.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at