Lebensadern des ländlichen Raumes digital erfasst

 

erstellt am
04. 07. 16
11:00 MEZ

LR Schwärzler: Wichtige Verbesserung für Erhaltung, Instandsetzung und künftige Erweiterungen des ländlichen Wegenetzes
Bregenz (vlk) - Ein Team der Agrarbezirksbehörde Bregenz hat im Auftrag der Landesregierung das gesamte ländliche Wegenetz im Lande digital erfasst und diese Daten in die Straßendatenbank Road Management System (RMS) übertragen. "Eine intakte Verkehrsinfrastruktur ist für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum von besonderer Bedeutung. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Schritt für die künftige Erhaltung, Instandsetzung und Erweiterung des Wegenetzes in den Talschaften und Berggebieten unseres Landes", sagte Agrarlandesrat Erich Schwärzler bei der Vorstellung des Projektes im Landhaus am 01.07.

Das ländliche Wegenetz in Vorarlberg ist insgesamt 1.988 Kilometer lang. Erfüllte es früher überwiegend land- und forstwirtschaftliche Funktionen (Erschließung von Höfen, Maisäßen, Alpen), so ist es heute in vielerlei Weise von elementarer Bedeutung – für die Wohnbevölkerung (Fahrt zum Arbeitsplatz, Kindergarten, Schule, Sozialkontakte), für Klein- und Mittelbetriebe (Arbeitsplätze, Lieferanten, Kunden) und für den Tourismus (Wanderwege, Rad- und Mountainbikerouten, Skitouren, Seilbahnen und Skilifte, Schutzhütten, ÖPNV-Linien). "Aus dem klassischen Güterweg ist eine vielfältige Basiserschließung für einen breiten Benützerkreis geworden", so Landesrat Schwärzler.

Straßenerhalter im ländlichen Wegenetz sind in Vorarlberg meist Genossenschaften. Ihnen obliegen Bau, Instandsetzung und Erhaltung der Wege. Die hohen finanziellen Belastungen werden durch Förderungen seitens des Landes Vorarlberg und im Rahmen der Kofinanzierung durch Bund und EU – insgesamt rund 2,5 bis 3,0 Millionen Euro jährlich – abgefedert. "Gut angelegtes Geld, weil es hier um die Lebensqualität im ländlichen Raum geht", betonte Landesrat Schwärzler.

Da die personellen Ressourcen bei den Genossenschaften, in Kleingemeinden und auch beim Land Vorarlberg beschränkt sind, erleichtert die Digitalisierung des Wegenetzes die Aufgabe, notwendige Erhaltungs-, Instandsetzungs- und Ausbaumaßnahmen zeitgerecht durchzuführen, ganz maßgeblich, erklärte Wolfgang Burtscher als zuständiger Experte in der Agrarbezirksbehörde Bregenz. Als nächster Schritt werde diesen Sommer – bereits zum vierten Mal – der Straßenzustand mit einem verfeinerten Schadenskatalog landesweit erhoben. In einem nachfolgenden Projekt ist dann die Entwicklung eines Pavement Management Systems (PMS) auf ländlichen Straßen in Vorarlberg geplant. Das ist ein EDV-System zur systematischen Erfassung aller für die Straßenunterhaltung notwendigen Daten und zur Priorisierung von Straßenerhaltungsmaßnahmen. Dadurch werde das bisher rein antragsbezogene System durch eine strategische Komponente ergänzt mit dem Ziel, die Straßenerhaltung dadurch zu optimieren, so Burtscher.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at