Gegen das Vergessen

 

erstellt am
08. 07. 16
11:00 MEZ

Burgenland setzt wichtige Zeichen zur Erinnerung an sein jüdisches Erbe
Wien/Frauenkirchen/Eisenstadt (blms) - Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, und der ehemalige Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Dr. Ariel Muzicant, haben am 07.07. gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Niessl den Garten der Erinnerung und den jüdischen Friedhof in Frauenkirchen besucht. Die Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde zeigten sich beeindruckt darüber, welch hohen Stellenwert im Burgenland die Pflege jüdischer Friedhöfe und der Erinnerung an das jüdische Erbe hat. Dazu trage auch das persönliche Engagement von Landeshauptmann Hans Niessl bei.

Seit 2010 gibt es das Projekt „Erinnerungszeichen“, welches Landeshauptmann Hans Niessl gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde ins Leben rufen konnte. Dieses Projekt verbindet die Sanierung und Pflege jüdischer Friedhöfe – auch in Frauenkirchen – und die Bewusstseinsbildung bei Jugendlichen, indem mit Schulen kooperiert wird.

Aber auch darüber hinaus sei man gefordert, betont der Landeshauptmann, die Erinnerung wach zu halten: die Erinnerung an eine einst blühende jüdische Kultur im Burgenland ebenso wie die Erinnerung an das grausame Ende, an die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der Jüdinnen und Juden im Burgenland.“ 1938 wurde auch die jüdische Gemeinde Frauenkirchen Opfer des Nationalsozialismus. Praktisch alle Jüdinnen und Juden wurden vertrieben oder mussten fliehen.
„Umso wichtiger ist es, das jüdische Erbe dieses Landes und auch Frauenkirchens nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wir haben aufgrund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung, die Erinnerung an diese und alle anderen jüdischen Gemeinden für die kommenden Generationen wach zu halten. Vor allem, wenn es darum geht, aus der Vergangenheit zu lernen, braucht es diese Erinnerung als Mahnung, damit wir nicht Gefahr laufen, dass sich die Geschichte wiederholt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem „Garten der Erinnerung“ nicht nur ein Zeichen des Erinnerns an einst lebendige jüdische Kultur und Gemeinde in Frauenkirchen setzen. Es ist auch ein Zeichen für die Zukunft - ein Ort des Gedenkens, der Bewusstsein bildet und wichtige Werte wie Menschlichkeit an heutige und künftige Generationen vermittelt. Daher bin ich über den heutigen hochrangigen Besuch der israelitischen Kultusgemeinde in Frauenkirchen sehr dankbar“, so Landeshauptmann Hans Niessl.

„Der Garten der Erinnerung gibt den Menschen die Möglichkeit, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Dies ist vor allem auch für die junge Generation wichtig, insbesondere angesichts eines steigenden Antisemitismus. Für das Engagement von Landeshauptmann Niessl, die Erinnerung an die Jüdischen Gemeinden im Burgenland zu bewahren, spreche ich ihm meine Anerkennung aus“, so IKG-Präsident Oskar Deutsch.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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