Felipe: Wir brauchen eine Schadstoffgrenze für LKW

 

erstellt am
21. 07. 16
11:00 MEZ

Unterstützung für Vorstoß der EU-Kommission angesichts der Luftwerte
Brüssel/Innsbruck (lk) - Die von der EU-Kommission im Rahmen des Klimaschutzpakets angeregten Obergrenzen für den CO2-Ausstoß von LKW sind für LHStvin Ingrid Felipe „dringender denn je“, wolle die Europäische Union eine glaubwürdige Partnerin beim Kampf gegen den Klimawandel sein. Derzeit gelten für LKW keine Obergrenzen für Schadstoffwerte. „Ich unterstütze diese Initiative, weil sich Tirol gemeinsam mit anderen sensiblen Alpenregionen um bessere Luft bemüht“, sagt die Umweltlandesrätin. Sie sieht das Land Tirol sehr wohl in der Lage, die Luftbelastung mit eigenen Maßnahmen zu verbessern. Für große Schritte in die richtige Richtung sei aber die Unterstützung der Nachbarländer und der Europäischen Union unverzichtbar und angesichts eines laufenden Vertragsverletzungsverfahrens wegen der Luftgüte in Österreich auch notwendig, damit das Handeln der Europäischen Kommission konsistent sei.

Luftgüte 2015 stabil, Luft-100er wirkt
Der diese Woche finalisierte Luftgütebericht des Jahres 2015 zeigt die Wirkung des Luft-100ers, weil die Luftwerte trotz steigender Verkehrszahlen bei den Messstellen an der Autobahn stabil sind, während sie in städtischen Ballungsräumen deutlich schlechter werden: In Vomp ist mit 59 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter ein leichter Zuwachs um +3,5 Prozent (+2 Mikrogramm) zu verzeichnen, in Kundl mit 47 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Quadratmeter ein Rückgang der Luftbelastung um -2,1 Prozent (-1 Mikrogramm). An beiden Messstellen hat der LKW-Verkehr im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2014 um knapp 5 Prozent zugenommen. „Wir haben gleichbleibende Luftgüte bei schlechteren Rahmenbedingungen – nämlich mehr Schwerverkehr“, hebt Ingrid Felipe hervor, die außerdem auf die deutlich steigende Stickstoffdioxidbelastung in den Städten verweist. Bei der Messstelle an der Innsbrucker Andechsstraße ist die NO2-Belastung von 2014 auf 2015 um 15,6 Prozent gestiegen, in Hall um 13,9 Prozent. „Das zeigt einerseits, dass unsere Maßnahmen an der Autobahn Wirkung zeigen – und andererseits, dass wir den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr in den Städten noch entschiedener vorantreiben müssen“, sagt die Umweltlandesrätin.

Bisher gute Luftwerte 2016
Die bisherigen Grenzwertüberschreitungen im Jahr 2016 lassen hoffen, dass es wieder zu einer Verbesserung der Luftsituation im Vergleich zu 2015 kommt. Der erlaubte Tagesmittelwert von 80 Mikrogramm NO2 ist an der am stärksten belasteten Messstelle Vomp bisher 18 Mal überschritten worden. Im Vorjahr hatte das Umweltbundesamt Mitte Juli in Vomp schon 30 Überschreitungen gezählt, 2012 zum gleichen Zeitpunkt 40 Überschreitungen und 2010 sogar 44 Überschreitungen. Die Umweltlandesrätin sieht das Land Tirol mit den Luftgütemaßnahmen vom Luft-100er über das sektorale LKW-Fahrverbot bis zu zahlreichen Aktivitäten für umweltschonendes Heizen, am richtigen Weg. Allerdings brauche es all diese Maßnahmen - und internationale Unterstützung, sagt Ingrid Felipe: „Wir wissen, dass die Brennerroute für LKW immer noch der mit Abstand günstigste Weg durch die Alpen ist und wir wissen leider auch, dass billige Mauten und billiger Diesel wie ein Magnet auf die LKW-Flotten wirken.“

 

 

 

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