Wolfgang Sobotka – Bilanz nach 100 Tagen

 

erstellt am
01. 08. 16
11:00 MEZ

Seit 21. April 2016 ist Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka im Amt
Wien (bmi) - „Ich gehe als frisch angelobter Sicherheitsminister mit großer Freude und großem Respekt dem Amt gegenüber an die Aufgabe heran", sagte Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka am 21. April 2016, als er das Innenressort von Mag.a Johanna Mikl-Leitner übernahm. „Ich werde meine ganze Tatkraft dafür einzusetzen, die Sicherheit in Österreich weiterhin zu gewährleisten.“

Der Minister absolvierte in seiner bisherigen Amtszeit 13 Auslandsreisen davon 3 Innenministerräte. Auch Arbeitsgespräche mit mehreren Botschaftern und mit Experten von Sicherheitseinheiten, wie beispielsweise CIA oder Scotland Yard, standen bisher auf der Tagesordnung des Ministers. Weiters besuchte der Innenminister die Einsatzzentrale beim Formel 1 Grand Prix in Spielberg. In Frankreich sprach Sobotka mit den österreichischen Polizistinnen und Polizisten während der Fußball-Europameisterschaft, besuchte eine Sicherheitskonferenz mit Gruppengegnern und die österreichische Nationalmannschaft. Bei der Internationalen Kinderrechte-Konferenz in Wien traf Sobotka Königin Silvia von Schweden.

Österreich – Italien und der Brenner
Sein erster Staatsbesuch fand bereits in seiner ersten Arbeitswoche mit niemand Geringerem als dem italienischen Innenminister Angelino Alfano statt. Das Verhältnis zwischen Österreich und Italien war zu diesem Zeitpunkt auf Grund der Grenzsituation rund um den Brenner angespannt. Sobotka argumentierte in dem Gespräch ruhig aber unnachgiebig gegenüber Alfano, dass Italien seinen Grenzkontrollen nachkommen müsse, um die Anzahl der Aufgriffe an der Grenze zu Österreich zu minimieren. Das Verhältnis zwischen den beiden Ministern war von Anfang an ein klares, aber auch sehr wertschätzendes. Österreich stellte bis dato die baulichen Maßnahmen für ein mögliches Grenzmanagement fertig, nicht um den Brenner zu schließen, sondern um einen geregelten Zuzug, im Falle einer neuerlichen Migrationswelle, zu gewährleisten. Die Notwendigkeit dafür ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht gegeben. Italien kommt seinen Verpflichtungen, wie bereits im ersten Arbeitsgespräch vereinbart, nach und die Anzahl der Aufgriffe ging zurück und sind nach wie vor im Rahmen des Zumutbaren.

Österreich unterstützt sein Nachbarland Deutschland
Bereits am folgenden Tag, nachdem der Minister Alfano in Rom traf, fand ein zweites Arbeitsgespräch mit dem deutschen Innenminister De Maiziere in Potsdam statt. Auch das Verhältnis zu Deutschland wurde vertieft. Die gute Zusammenarbeit zwischen der österreichischen und deutschen Exekutive veranschaulicht das tragische Beispiel des Münchner Amoklaufs vor einer Woche. Der Minister ordnete gemeinsam mit dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, die Überstellung von mehr als 40 Beamten der Sondereinheit Cobra nach München an. Der bayrische Innenminister Herrmann bedankte sich öffentlich für die großartige Unterstützung Österreichs.

Sicherheitspaket
Um das Sicherheitsgefühl der Österreicherinnen und Österreicher zu erhalten, schnürte der neue Innenminister, gemeinsam mit der Bundesregierung, ein Sicherheitspaket, das dem Budget der Polizei bis 2020 eine zusätzliche Milliarde Euro garantiert. „Durch die Bereitstellung der nötigen Mittel können wir die aktuellen Herausforderungen meistern und künftigen Entwicklungen Rechnung tragen“, sagte Sobotka im Rahmen eines Pressegesprächs.

Um der Schlepperkriminalität in Verbindung mit den Migrationsströmen zu begegnen, wurde in Wien ein internationales Ermittlungsbüro gegen Schlepperei mit 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnet. „Die Antwort auf organisierte Schlepperbanden muss europaweit koordiniert sein, daher sind ein internationaler Austausch und erfolgreiche operative Maßnahmen im In- und Ausland notwendig“, betonte Sobotka.

Aktionsplan „Sicheres Österreich“
Mit Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter präsentierte der Innenminister den Aktionsplan „Sicheres Österreich“, der unter anderem Maßnahmen zur Prävention, die Einführung einer Meldepflicht von Tatverdächtigen sowie die Novellierung des Sicherheitspolizeigesetzes beinhaltet, damit künftig DNA-Proben von Tatverdächtigen nach Sexualdelikten abgenommen werden können. Im Rahmen des Aktionsplans führt die Polizei regelmäßig Schwerpunktaktionen an den Hotspots im Bereich der Straßen- und Sichtmittelkriminalität durch. „Die Leistungen der Polizistinnen und Polizisten bei diesen Aktionen sind beeindruckend. 3.570 Personenkontrollen, 923 ?Anzeigen, 141 Sicherstellungen und 135 ?Festnahmen in sieben Tagen sind eine klare Antwort auf die Frage, wie die Polizei gegen Kriminelle vorgeht“, stellte der Innenminister im Rahmen eines Pressegesprächs fest.

„Gemeinsam sicher in Österreich“
Mit „Gemeinsam sicher in Österreich“ wurde eine Initiative ins Leben gerufen, die in Fragen der öffentlichen Sicherheit auf der Zusammenarbeit von Polizei und Bevölkerung auf Gemeinde- und Bezirksebene sowie auf Landes- und Bundesebene basiert. „Mit
der Initiative Gemeinsam sicher wollen wir den Dialog auf Augenhöhe zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtverwaltung und der Polizei aktiv vorantreiben“, argumentierte Sobotka. „Wir müssen zu einer Gesellschaft des Hinsehens kommen und nicht zu einer Gesellschaft des Wegsehens.“

Das Bundesministerium für Inneres als Gemeindeministerium vergibt 2016 mit Unterstützung des Österreichischen Gemeindebundes zum ersten Mal den "Österreichischen Gemeindepreis 2016" an Städte und Gemeinden sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Außergewöhnliches geleistet und herausragende Initiativen gesetzt haben. „Die Zusammenarbeit der Vereine, der Wirtschaft, der gewählten Vertreterinnen und Vertreter, der Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter, der Kindergärten und Schulen mit den Bürgerinnen und Bürgern steht für unschätzbare, unverzichtbare Leistungen, die Tag für Tag geschehen. Diese Leistungen wollen wir mit dem Österreichischen Gemeindepreis auszeichnen“, so der Innenminister

Herausforderungen der Amtszeit
In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit erlebte Wolfgang Sobotka auch negative Ereignisse, wie beispielswiese den Amoklauf in Vorarlberg, die Terror-Anschläge in Frankreich, den Anschlag in Istanbul oder die Anschläge in Bayern; aber auch Einsätze, bei denen Polizistinnen und Polizisten verletzt oder getötet wurden. Der Minister nahm zu jedem dieser tragischen Ereignisse persönlich Stellung und zeigt sich nach wie vor entschlossen, dass dem Terror in Europa keine Chance gegeben werden darf: „Der Terrorismus in Europa muss von allen Staaten gemeinsam bekämpft werden. Er darf die Gesellschaft und das öffentliche Leben nicht zum Stillstand bringen. Ich werde stets Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit in Österreich bestmöglich zu gewährleisten“, so der Minister vor wenigen Tagen.

 

 

 

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