Internationale Polizeikooperation

 

erstellt am
26. 07. 16
11:00 MEZ

Polizisten aus Salzburg nahmen in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt sowie mit Polizisten aus Polen, Deutschland und Ungarn 17 mutmaßliche Schlepper fest
Wien (bmi) - Salzburger Polizisten hoben gemeinsam mit Kollegen aus dem Bundeskriminalamt und Polizisten aus Polen, Deutschland und Ungarn einen internationalen Schlepper-Ring aus. Die mutmaßlichen Schlepper stehen im Verdacht, mehr als 1.000 Menschen von Ungarn über Österreich nach Deutschland und in andere EU-Länder befördert zu haben. Die Flüchtlinge kamen vorwiegend aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran.

Erste Festnahme am 5. September 2015

Schengenfahnder nahmen bereits am 5. September 2015 in Salzburg einen polnischen Schlepper fest, der 17 Menschen geschleppt hatte. Einem zweiten Pkw mit polnischem Kennzeichen war die Flucht gelungen. Die Salzburger Polizei schaltete ihre Kollegen in Polen ein, die am 11. Mai 2016 die drei flüchtigen Schlepper und einen weiteren Polen (39) festnehmen konnten. Der 39-Jährige war das Bindeglied zu einer Schlepper-Organisation, die in Polen für "Flüchtlingstransporte" gezielt Fahrer anwarb. Die zentrale Figur der österreichischen Bande war ein 39-jähriger Tschetschene, der als Chauffeur tätig war und von den Flüchtlingen vor Fahrtantritt den Fuhrlohn kassierte. Gemeinsam mit ungarischen Polizisten gelang es, einen weiteren Hintermann zu identifizieren – einen 44-jährigen Syrer, der meist von Budapest aus die Fäden zog.

Am 7. Juli 2016 entschloss sich die Polizei, einen Schlepper-Konvoi aus fünf Fahrzeugen aus dem Verkehr zu ziehen. Die Lenker, drei Tschetschenen und zwei Deutsche im Alter von 27 bis 42 Jahren, wurden festgenommen. Am 21. Juli 2016 wurden bei einem Zugriff mit mehr als 100 Beamten und des Einsatzkommandos Cobra in Österreich, Budapest und Berlin weitere sieben mutmaßliche Schlepper festgenommen, darunter der 44-jährige Syrer und der 39-jährige Tschetschene. Bei zwölf Hausdurchsuchungen wurden Mobiltelefone, Schusswaffen, Bargeld, Schmuck und eine Maske sichergestellt.

"Schlepperei ist eines der schlimmsten Verbrechen – dagegen müssen wir mit aller Härte des Gesetzes vorgehen", sagte Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka. "Ich möchte allen Polizistinnen und Polizisten gratulieren, die an diesem großartigen Erfolg beteiligt waren."

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at