Sie sind gut, wertvoll und nützlich

 

erstellt am
03. 08. 16
11:00 MEZ

Die Augustsammlung der Kärntner Caritas versucht, das Leid hunderttausender Menschen in Kenia und Uganda durch die Hilfe zur Selbsthilfe zu lindern.
Klagenfurt (pgk) - Der Kärntner Caritasdirektor Bischofsvikar Josef Marketz hat sich im Frühjahr nach Afrika begeben, um die von der Caritas unterstützten Projekte zu besuchen und zu prüfen, dass die geleistete Hilfe zielgenau ankommt und richtig eingesetzt wird. Seine Eindrücke (die den/die Leser/in in Österreich wieder Bescheidenheit lehren) hat er, garniert mit vielen beeindruckenden Bildern, in Form eines Reiseblogs niedergeschrieben.

Hier kurz ein Ausschnitt aus dem Reiseblog des Direktors von seinem Besuch in den Slums in Nairobi: "Wir gingen abermals durch einen Teil des Slums, in dem an die 100.000 Menschen wohnen. Es hatte während der Nacht wieder geregnet. Und diesmal konnten wir das Elend aus noch größerer Nähe betrachten: Kleinsthütten aus verschiedenen rostigen Blechen drängten sich aneinander. In eine durften wir hineinschauen. Es gab drinnen ein Bett und einen Tisch auf etwa sechs Quadratmetern, wo eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern wohnte. Überall kleine Kinder, die draußen im Dreck spielten. Zum Teil lief das Wasser gefährlich hoch durch die engen Gassen. Und dann mittendrin eine Schule – auf Stelzen erbaut – trocken auch nur mit hohen Stiefeln zu erreichen. In den kleinen Klassen drängten sich zwischen 30 und 40 SchülerInnen. In ihren Schuluniformen vermittelten sie jedoch ein Bild von Sauberkeit und Ordnung. Ihre Disziplin erlebten wir als Gegenbild zur Kriminalität, die den Erzählungen zufolge ein selbstverständlicher Teil der Umgebung ist.

Das war die ärmlichste Schule, aber nicht die einzige. Ganz in der Nähe waren zwei Vorschulklassen in Hütten einquartiert – in der Nähe eine Küche, wo es für die Kinder am Vormittag einen Brei und zu Mittag ein einfaches warmes Mittagessen gibt.

Das Mittagessen gibt es in allen Schulen, die wir unterstützen, und viele Kinder gehen vor allem deswegen gerne zur Schule. Manche essen nur die Hälfte und nehmen die andere Hälfte für ihre Geschwister mit. Es leben sehr viele verlassene Mütter mit ihren Kindern im Slum. Viele Kinder sorgen überhaupt allein für ihre Geschwister.

Deswegen stehen den von uns unterstützten Schulen Sozialarbeiter zur Verfügung, die zuerst die Bedürftigsten aus dem Viertel herausfiltern und ihnen einen Schulbesuch ermöglichen und dann bei auftretenden Schwierigkeiten mit den Schülern die Eltern aufsuchen, um zu Hause die wirklichen Probleme zu erkennen und Abhilfe zu schaffen. Sie sind bei der Arbeitssuche behilflich und versuchen bei häuslicher Gewalt und Süchten Unterstützung zu vermitteln. Sie bieten den Eltern auch Kurse an, um sie in Fragen der Partnerschaft und bei ihren Erziehungsaufgaben zu beraten".

 

 

 

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