Festival Recreation im Zeichen von Salzburg 20.16

 

erstellt am
26. 08. 16
11:00 MEZ

Salzburger Bachgesellschaft auf den Spuren von "Salzburgs verlorenen Töchtern und Söhnen"
Salzburg (lk) - Das Jubiläum "Salzburg 20.16 – 200 Jahre Salzburg bei Österreich" ist Anlass für die Salzburger Bachgesellschaft, sich diesmal beim Festival Recreation auf die Suche nach "Salzburgs verlorenen Töchtern und Söhnen" zu begeben. Das erste Konzert dieser Reihe mit zehn Veranstaltungen findet am Sonntag, 28. August, um 19.00 Uhr in der Klosterkirche St. Lambert in Seeon (Bayern) statt und wird in Zusammenarbeit mit dem Musiksommer zwischen Inn und Salzach veranstaltet.

Der Abend steht unter dem Motto "Mozart, Michael Haydn und die verlorenen Söhne und Töchter". Neben Werken dieser beiden Salzburger Komponisten sind auch Stücke von Assmayr, Diabelli, Neukomm und Pinzger zu hören.

Vater und Sohn Mozart sowie Michael Haydn pflegten eine enge Beziehung zum Kloster Seeon. 1803 wurde das einst blühende Benediktinerkloster mit langer musikalischer Tradition säkularisiert und erlebte so früher als andere Klöster das abrupte Aus. Die 1809 noch vorhandenen 520 Kompositionen, darunter nicht weniger als 245 Messen, wurden in alle Winde zerstreut. Auch Seeon verlor mit seinen Söhnen seine Musik und Kultur.

Das Festival Recreation wird am 24. September, um 10.00 Uhr, mit einem Kirchenkonzert im Salzburger Dom fortgesetzt. Aufgeführt wird die Rupertimesse des letzten Salzburger Hofkapellmeisters Luigi Gatti. Weitere Recreation-Termine folgen am 25. und 30. September sowie am 1., 7., 8., 14., 15. und 16. Oktober. Details zu allen Veranstaltungen sind auf der Website der Salzburger Bachgesellschaft zu finden.

Der Salzburger fürsterzbischöfliche Hof war seit dem Mittelalter eine erstrangige Stätte der Pflege der Künste, insbesondere auch der Musik. Kristallisationspunkt war dabei die Salzburger Hofmusikkapelle, die 1807 mit dem gesamten Hofstaat aufgelöst wurde. Die Auflösung oblag dem letzten Kapellmeister Luigi Gatti und fällt zeitlich mit der Flucht von Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo nach Wien, 1804 und mit dem Tod von Michael Haydn 1806 zusammen. Die napoleonischen Kriege, die Flucht des Erzbischofs, der Verlust der Eigenständigkeit, die beträchtlichen Gebietsverluste (Rupertiwinkel) und schließlich die Angliederung an Österreich, verbunden mit dem Absinken der Residenzstadt zu einer bedeutungslosen Provinzstadt, waren zunächst ein Desaster für Salzburg.

Es dauerte Jahrzehnte bis wieder neue Strukturen des Musiklebens aufgebaut werden konnten, 1840/1841 Gründung des Dommusik-Vereins und des Mozarteums, hauptsächlich getragen durch das Bürgertum.

In der Zwischenzeit kam es dennoch zu einer erstaunlichen musikalischen Produktivität vor allem durch den Kreis ehemaliger Schüler von Michael Haydn: Joseph Wölfl, Sigismund Neukomm, Ignaz Assmayr, Anton Diabelli, Sebastian Oehlinger und andere. Allerdings mussten diese Salzburg verlassen, und ihre Karrieren fanden in Wien oder im Ausland statt.

Recreation 2016 veranstaltet die Salzburger Bachgesellschaft unter anderem in Zusammenarbeit mit der Kulturvereinigung Schloss Goldegg, dem Diabellisommer Mattsee, dem Stift Michaelbeuern, der Salzburger Dommusik, der Michael Haydn Gesellschaft, dem Musiksommer zwischen Inn und Salzach, dem Jugendstreichorchester "Capella cantabile" aus Traunreut und der Universität Mozarteum.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://salzburger-bachgesellschaft.at/konzerte/#concert-id54

 

 

 

 

 

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