Arbeitslosigkeit steigt leicht an –
 Allzeithoch bei Beschäftigten

 

erstellt am
02. 09. 16
09:00 MEZ

4.039 Arbeitsuchende und 30.000 Beschäftigte mehr
Wien (bmask) - Ende August 2016 hat die Arbeitslosigkeit in Österreich die Zahl von 329.862 Personen erreicht. Somit sind gegenüber dem Vorjahr um 2.717 Personen mehr arbeitslos vorgemerkt, das ist eine Zunahme von 0,8%. Inklusive der Personen in Schulungen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 388.624. Im Vergleich zum Vorjahr sind das +4.039 bzw. +1,1%. Die Registerarbeitslosigkeit beträgt somit 8,3%, das ist derselbe Wert des Vorjahresmonats.

Die Arbeitsmarktsituation Ende August 2016 ist jener der Vormonate wieder sehr ähnlich: die Beschäftigung steigt deutlich, die Arbeitslosigkeit leicht. Aktuell haben 3.629.000 Personen ein unselbständiges Beschäftigungsverhältnis, das sind um +30.000 bzw. +0,8% mehr als ein Jahr zuvor. Damit wurde wiederum ein neuer Allzeitbeschäftigungshöchststand erreicht. Seit Jahresbeginn konnten vom Arbeitsmarktservice 425.867 arbeitssuchenden Personen eine neue Stelle vermittelt werden, davon waren etwas über 64.000 jünger als 25 Jahre, und etwa 77.500 50 Jahre oder älter. Vor allem an der Entwicklung der offenen Stellen zeigt sich, dass der Aufwärtstrend in der österreichischen Wirtschaft weiter anhält. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsplätze liegt Ende August mit 43.100 nunmehr um +35% über dem Vorjahreswert. Ein anderer, noch aussagekräftigerer Indikator für das Anziehen der Arbeitskräftenachfrage ist der gesamte Zugang an offenen Stellen beim AMS in diesem Jahr bisher (bis Ende August 326.265): dieser Wert lag um rund +12% über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wachstum spürbar, aber noch nicht ausreichend
„Trotz positiver Entwicklung bei offenen Stellen und Beschäftigung ist das Wirtschaftswachstum nicht ausreichend, um das Arbeitskräftepotential abzudecken“, kommentiert Sozialminister Alois Stöger die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Denn trotz eines Allzeithochs bei der Beschäftigung nimmt die Zahl der arbeitslosen Beschäftigten um 2.717 Menschen zu. Inklusive der Personen in Schulungen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 388.624, das sind um 4.039 Menschen mehr und entspricht einem Wachstum von 1,1%.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition beträgt 8,3% und ist damit unverändert gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote nach der internationalen Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT wird für Österreich mit 6,0% angegeben. Österreich verbessert sich damit im EU-Vergleich um zwei Plätze auf Rang sechs. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt nach dieser Definition 11,3%.

Heuer bereits 425.867 Menschen an Jobs vermittelt
Seit Jahresbeginn konnte das Arbeitsmarktservice bereits 425.867 Personen erfolgreich auf Stellen vermitteln, davon waren etwas über 64.000 jünger als 25 Jahre, und etwa 77.500 50 Jahre oder älter.

„Die Arbeitsmarktverwaltung arbeitet auch in angespannten Zeiten erfolgreich und professionell. Eine adäquate personelle Ausstattung des AMS bleibt ein Schlüssel zur Vermittlung Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt“, sagte Stöger zu den jüngsten Vermittlungszahlen.

Positive Entwicklungen im Westen
Wie auch in den Vormonaten ist die Zahl der Arbeitslosen in den westlichen und südlichen Bundesländern weiterhin rückläufig. In Tirol beträgt die Abnahme -7,4%, in Vorarlberg -3,0%, in Salzburg -2,9%, in Kärnten -1,9% und in der Steiermark -1,1%. Am stärksten ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit hingegen in Niederösterreich mit +3,6% gefolgt von Wien mit +2,5% und dem Burgenland mit +1,8%. In Oberösterreich stieg die registrierte Arbeitslosigkeit um +0,9% an.

Weiterhin weniger männliche und junge Arbeitslose
Vor allem für Frauen (+2,4%) sowie Personen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft (+7,9%), Personen ab 50 (+6,5%) und gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitssuchende (+7,7%) bleibt die Arbeitsmarktlage anhaltend schwierig. Bei Männern (-0,5%), österreichischen StaatsbürgerInnen (-1,6%) und Jugendlichen (-5,8%) ist die Arbeitslosigkeit nunmehr bereits seit mehreren Monaten rückläufig.

In den von der konjunkturellen Entwicklung direkt betroffenen Branchen nimmt die Arbeitslosigkeit relativ deutlich ab. In der Bauwirtschaft sind Ende August um -7,1% weniger Personen vorgemerkt, in der Warenproduktion um -2,7% und in der Arbeitskräfteüberlassung um -3,5%. Anstiege zeigen sich hingegen noch in den Dienstleistungsbereichen wie dem Gesundheits- und Sozialwesen mit +3,1% und dem Handel mit +2,0%.

Mehr offene Lehrstellen
Die allmähliche wirtschaftliche Erholung zeigt sich nunmehr auch auf dem Lehrstellenmarkt, wobei die entscheidenden Monate für die Neueinstellung von neuen Lehrlingen erst kommen. So liegt Ende August die Zahl der Lehrstellensuchenden um -2,2% unter dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um +10,3% zugenommen hat. Dennoch stehen damit noch immer für 8.472 Suchende derzeit nur 4.445 betriebliche Lehrstellen, die dem AMS gemeldet wurden, zur Verfügung. Ein Überhang an freien Lehrplätzen besteht lediglich – vor allem durch die Nachfrage in Tourismusberufen - in Tirol und Salzburg.

 

 

 

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