Obersteiermark mit erstem
 Bevölkerungsplus seit Jahrzehnten

 

erstellt am
23. 09. 16
11:00 MEZ

Neueste Zahlen der Landesstatistik: Alle sieben Regionen wachsen
Graz (lk) - Gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer und Harald Grießer, dem Leiter der Abteilung 17 Landes- und Regionalentwicklung, präsentierte Landesstatistiker Martin Mayer am 22.09. in der Grazer Burg die aktuellsten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark. „Ein Ende des Wachstums, das 2001 eingesetzt hat und 2015 das höchste seit 1967 war, ist derzeit nicht abzusehen“, erklärt Mayer. Regional betrachtet gibt es erstmals seit Jahrzehnten nicht nur in und um den Grazer Zentralraum, sondern auch in der Obersteiermark in Summe Bevölkerungszuwächse. Diese konzentrieren sich auch in der Obersteiermark vor allem auf die städtischen Regionen. Auf Ebene der sieben steirischen Regionen gab es damit 2015 erstmals in allen Regionen Bevölkerungszuwächse!

„Besonders für die Obersteiermark sind das ganz besonders gute Nachrichten“, betont Schickhofer, der den Stopp der Schrumpfung der Obersteiermark auf die verschiedensten Investitionen der vergangenen Jahre zurückführt: „Durch die Aktivitäten rund um den Red Bull Ring wurden Arbeitsplätze geschaffen, die Montanuniversität Leoben entwickelt sich hervorragend, die neue Tunnelforschungseinrichtung Zentrum am Berg in Eisenerz ist ein großartiger Impuls für die Region – man sieht: Investitionen lohnen sich. Gerade die Städte in der Obersteiermark, beispielsweise Leoben und Bruck an der Mur, wachsen wieder“, freut sich Schickhofer. Das unterstreicht auch Grießer: „Erstmals seit Jahrzehnten stabilisieren sich die regionalen Bevölkerungszahlen auch in der Obersteiermark. Wie sich an den Zahlen zeigt sind regionale Zentren und ihr Umland dabei wichtige Motoren für diese Entwicklung und Ankerpunkte für Arbeitsplätze, Versorgung und Dienstleistungen in diesen Regionen“, betont der Leiter der Abteilung 17 mit Blick auf die zukünftige Regionalstrategie des Landes.

Schickhofer freuen auch weitere Entwicklungen, auf die die Landesstatistik hinweist: „Wir haben einen Babyboom in der Steiermark. Als zweifacher Vater und ehemaliger Familienlandesrat freut es mich ganz besonders, dass hier erstmals die Resultate unserer massiven Investitionen in Kinderbildung- und -betreuung sichtbar werden“, so Schickhofer.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

Bevölkerungshöchsstand
Mit 1,232.012 Einwohnern gibt es am 1.1.2016 einen neuen historischen Bevölkerungsrekord in der Steiermark, der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt 10.442 oder +0,9%, in den letzten 10 Jahren +31.158 Personen (+2,6%) und seit der Volkszählung 2001 +48.709 (+4,1%). Österreich hat insgesamt ein Wachstum von +1,3% im Jahr 2015, seit 2006 +5,4% und seit der VZ 2001 +8,3%).

Auf Gemeindeebene gab es 2015 in 152 Gemeinden Rückgänge und in 127 Zuwächse. Insgesamt 15 Gemeinden haben nun über 10.000 Einwohner (davon weiterhin Leoben und Kapfenberg mit mehr als 20.000 Einwohnern sowie Graz mit inzwischen über 280.000). Für den Finanzausgleich ist wichtig, dass am 1.1.2014 nur 6 Gemeinden über 10.000 Einwohner hatten. Grund dafür ist die Gemeindestrukturreform. Graz hat seit der Volkszählung 2001 um 54.014 Einwohner bzw. fast ein Viertel (+23,9%) zugelegt, seit 2006 (also in den letzten 10 Jahren) um 35.261 (+14,4%) und im Jahr 2015 um 6.051 Einwohner (+2,2%).

Alter & Lebenserwartung
Das Durchschnittsalter beträgt in der Steiermark genau 43,4 Jahre. Graz-Stadt ist inzwischen durch die massive Zuwanderung der „jüngste“ Bezirk mit 40,7 Jahren, Gralla im Bezirk Leibnitz mit 39,4 Jahren die jüngste Gemeinde, Leoben weiter der „älteste“ Bezirk mit 46,4 Jahren. Die älteste Steirerin war zu Jahresbeginn 106 Jahre alt, der älteste Steirer 105, 69.000 Steirer und Steirerinnen sind 80 Jahre und älter (das sind fast so viele Personen, wie der gesamte Bezirk Murtal Einwohner hat). Aufgrund der weiter ansteigenden Alterung in der Steiermark – inzwischen ist jede/r 5. über 65 Jahre alt – steigen auch die Sterbefälle, im Vergleich zum Vorjahr um 8% auf 12.821. Die Lebenserwartung liegt 2015 für Männer bei 78,5 Jahren und für Frauen bei 83,8 Jahren, wobei der Anstieg in den letzten 25 Jahren bei den Männern 6,2 Jahre und bei den Frauen 4,8 Jahre beträgt, der Abstand also etwas geringer geworden ist.

Steigende Geburtenzahlen
Deutlich um 7% gestiegen ist 2015 die Geburtenzahl auf 11.143, das ist der höchste Wert seit 1998, der Wert von 1,45 Kindern pro Frau ist sogar der höchste seit 1993, das auf 30,5 Jahre weiter gestiegene Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ist das höchste jemals errechnete. Grundlegende Veränderungen gab es in den letzten Jahrzehnten besonders bei dem Alter der Mütter. So wurden 2015 im Vergleich zu 1995, also innerhalb von nur 20 Jahren, um mehr als 50% weniger Kinder von Frauen unter 25 Jahren geboren, während die Zahl der Kinder, die von Frauen im Alter von 35 und mehr Jahren geboren wurden, sich mehr als verdoppelt hat. Bezogen auf die jeweilige Gesamtbevölkerung ergibt sich 2015 bei den regionalen Geburtenzahlen folgendes Bild: Die Geburtenziffer auf 1.000 Einwohner betrug landesweit 9,1, am meisten Kinder kamen in Graz-Stadt mit 10,9 auf 1.000 Einwohner zur Welt, gefolgt von Weiz mit 9,6.

Hochzeiten & Scheidungen
Den höchsten Wert seit 1993 erzielten 2015 die Eheschließungen (6.150), wobei immer später geheiratet wird. So ist das mittlere Alter der Brautleute bei den Männern in den letzten zehn Jahren um 2,0 Jahre auf 35,5 gestiegen, bei den Frauen um 2,1 Jahre auf 32,6, das sind jeweils neue Höchststände. Erkennbar ist, dass im ländlichen Bereich inzwischen weniger geheiratet wird als im städtischen. Weiter gesunken ist 2015 auch die Scheidungszahl (um 5,1% auf 2.113), das ist der (nach 2013) zweitniedrigste Wert der letzten 23 Jahre und um über ein Viertel niedriger als der Höchststand 2007. Regional liegt bei der Gesamtscheidungsrate der Zentralraum an der Spitze (mit Werten zw. 42,2% bis 48,2%), die niedrigste Gesamtscheidungsrate von lediglich 26,5% verzeichnet hingegen der Bezirk Murau, womit bei diesem Thema der Unterschied zwischen ländlichen und städtischen Räumen sehr deutlich wird.

 

 

 

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