Zusammenarbeit mit China vertiefen

 

erstellt am
21. 09. 16
10:00 MEZ

Das Innenministerium intensiviert die polizeiliche Zusammenarbeit mit China. Details wurden bei einem Arbeitsgespräch am 20.09. im Innenministerium besprochen.
Peking/Wien (bmi) - "Die polizeiliche Zusammenarbeit mit China findet in der Regel über Interpol statt", sagte Mag. Johann Bezdeka, Leiter der Gruppe Fremdenpolizei-, Zivil- und Katastrophenschutzmanagement im Innenministerium. Eine Auslieferung von Verdächtigen sei prinzipiell nach dem Grundsatz der Gegenseitigkeit möglich: "Hierzu muss ein Auslieferungsverfahren stattfinden, in dem über die Zulässigkeit der Auslieferung entschieden wird", sagte Bezdeka. An dem Arbeitsgespräch nahmen unter anderem Mag. Rudolf Gross, Leiter des Interpol-Büros im Bundeskriminalamt sowie Mag. Claus Peter Kahn, Leiter des Büros Betrug, Fälschung und Wirtschaftskriminalität im Bundeskriminalamt teil. Die zehnköpfige Delegation aus China wurde vom chinesischen Vizeminister für öffentliche Sicherheit Weiping Deng angeführt.

Weltweit wird eine Zunahme an Betrugsfällen registriert, die "CEO-Fraud" oder "Fake President Fraud" bezeichnet werden. Auch Österreich ist seit einigen Jahren davon betroffen. Dabei geben sich die Täter als "CEOs", Direktoren internationaler Firmen aus und verleiten Mitarbeiter zu Geldüberweisungen. "Seit vergangenem Jahr gab es zahlreiche Angriffe auf österreichische Unternehmen mit dieser Betrugsmasche. Dabei entstand für die Firmen großer finanzieller Schaden", erklärte Bezdeka. Der gesamte bisherige Schaden liegt bei rund 76 Millionen Euro, wobei Teile der Gelder gesichert werden konnten. Die Zielländer für die Zahlungen waren neben China und Hongkong auch andere asiatische Staaten sowie europäische Länder.

Die Österreicher vereinbarten mit den Chinesen eine Zusammenarbeit in der Bekämpfung des "CEO-Frauds". "Das Bundeskriminalamt ist bereits in Kontakt mit einer Ermittlungseinheit in Hongkong. Vom 26. bis 29. September 2016 werden zwei Vertreter des Bundeskriminalamts am 'Second International Law Enforcement Forum' in China teilnehmen", sagte Bezdeka. Ermittler aus Hongkong wurden zum Interpol-Meeting in Thailand am 29. und 30. September 2016 eingeladen.

 

 

 

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