13,5 Millionen Euro Gesamtschaden
 in Kärntner Landwirtschaft

 

erstellt am
21. 09. 16
11:00 MEZ

LR Benger: Schadensausmaßdurch Unwetter, Spätfrost, Schnee etc. ist enorm – Folgeschäden noch nicht beziffert – Land hilft mit 2,2 Millionen Euro
Klagenfurt (lpd) - 13,5 Millionen Euro machen die direkten Schäden in der Landwirtschaft im heurigen Jahr bisher aus. „Die Wetterkapriolen, Starkregen, Frost, Schnee sorgen in der Landwirtschaft für Sofortschäden, Ernteausfälle, oft sogar eine nachhaltige Zerstörung der Kulturen und Schäden am ländlichen Wegenetz. Von Seiten des Landes helfen wir mit über 2,2 Mio. Euro“, fasste Agrarlandesrat Christian Benger am 20.09. beim Pressefoyer nach der Regierungssitzung, erstmalig im Spiegelsaal, seinen Bericht für das Kollegium der Landesregierung zusammen. „Der Beitrag des Landes deckt den Schaden in keiner Weise ab. Was vernichtet ist, liefert auch keine Ernte. Vor allem im Erwerbsobstbau fällt die Ernte auf einen längeren Zeitraum aus“, so Benger.

Daher wurde heuer auf Grund der ständig stärkeren Unwetter oder Hitzeperioden eine umfassende Ernteausfallsversicherung erarbeitet. 50 Prozent der Versicherungs-Prämien zahlen Bund und Land je zur Hälfte. Bisher fiel für das Land jährlich 1 Million Euro an Kosten an, mit der Ausweitung der Versicherung sind es ab heuer 1,5 Millionen Euro. „Ich kann nur an die Bauernschaft appellieren: versichern ist besser, als im Nachhinein auf Schadensabgeltungen der öffentlichen Hand warte zu müssen“, erklärte Benger.

Der Gesamtschaden bei Obst (15 Erwerbs-Betriebe, 100 Hektar betroffen) und Wein (35 Betriebe, 60 Hektar betroffen) werde mit 2,2 Mio. Euro beziffert. Abgedeckt können von Landesseite jedoch nur rund 365.000 Euro werden. Wie hoch der Ernteausfall bei Wein ist, werde sich laut Benger erst im November herausstellen.

Auch auf den Straßen und Wegen in den Tälern und Regionen haben die Unwetter Verwüstungen hinterlassen. Muren, Hangrutschungen und Verklausungen haben die Verkehrsadern zerstört. „Die Wiederherstellungskosten für die Straßen und Wege betragen rund eine Million. Euro“, betonte Benger. Von Seiten des Landes kommen 350.000 Euro für diese Sanierungen. In Afritz beispielsweise werden außerdem Mann und Maschine von der Agrartechnik zu Verfügung gestellt. Bisherige Kosten: 50.000 Euro.

„Was unter freiem Himmel wächst, ist jeder Witterung ausgesetzt. Unsere Bäuerinnen und Bauern, ihr Ertrag, ihre Einkommen, ihre Existenzen sind von dieser Witterung abhängig. Die Auswirkungen treffen aber die gesamte Gesellschaft“, gibt Benger zu bedenken. Weniger Lebensmittelproduktion, weniger Einkommen, weniger Investitionen, weniger Arbeitsplätze.

Benger forderte auch, dass der Katastrophenfonds des Bundes im Zuge der Budgetverhandlungen entsprechende berücksichtigt und dotiert wird und einen Abbau der Bürokratie. „Nur schnelle Hilfe ist echte Hilfe“, sagte Benger. Im Land werde er sich dafür einsetzen, dass die bestehenden Kreditsperren in Höhe von 230.000 Euro im Agrarbereich aufgehoben werden.

Schadenssumme: 13,5 Millionen Euro Sofortschäden haben Hagel, Spätfrost, Schnee und Starkregen mit Muren verursacht: Frost/Schnee, 5.000 ha, 7,5 Millionen Euro Schaden, Hagel, 8.000 ha, 5 Millionen Euro Schaden, Ländliches Wegenetz, 1 Million Euro Schaden.

Betroffene Kulturen: sämtliche Ackerkulturen (Getreide, Mais, Grünland, Kürbis, Gemüse,…), Obst und Wein.

Betroffene Bezirke: St. Veit (Gurktal, Glödnitz, Liebenfels, Sörg, Kappel, Althofen, Metnitztal, Friesach, Meiselding, Mölbling).Klagenfurt Land (Maria Saal, Magdalensberg, St. Donat, Ebenthal, Maria Rain, Ratschberg, St. Margarethen im Rosental) Wolfsberg (St. Andrä im Lavanttal, Wolfsberg, St. Paul), Villach Land (Fresach, Paternion, Ferndorf, Finkenstein, Arnoldstein), Völkermarkt (Feistritz ob Bleiburg, Bleiburg, Völkermarkt, Eberndorf), Spittal (Berg im Drautal, Greifenburg, Seeboden am Millstätter See, Steinfeld, Trebesing).

 

 

 

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