Landesauszeichnung zum 80er an Friedrich Ch. Zauner

 

erstellt am
21. 09. 16
11:00 MEZ

LH Pühringer: „Großer Kunst- und Kulturschaffender sowie bedeutender Literat Oberösterreichs“
Linz (lk) - Als einen „großen Kunst- und Kulturschaffenden sowie bedeutenden Literaten Oberösterreichs, einen einzigartigen Menschen und einen besonders geschätzten Freund“ würdigte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Professor Dr. Friedrich Ch. Zauner bei der Feier zu dessen 80. Geburtstag am 19.09. im Linzer Schlossmuseum. Er überreichte ihm das Goldene Verdienstzeichen des Landes, als „Geburtstagsgeschenk für einen Mann, der durch sein kreatives und kulturelles Schaffen das Land Oberösterreich so reichlich beschenkt hat“.

Prof. Zauner sei erfolgreicher Autor, hartnäckiger Initiator und auch einflussnehmender Impulsgeber für die Kulturpolitik. „Mit Deiner Phantasie und Deinem Ideenreichtum hast Du das Leben vieler Menschen und das Kulturgeschehen in Oberösterreich über Jahrzehnte hinweg geprägt und bereichert“, so Pühringer in seiner Laudatio.

Friedrich Ch. Zauner wurde am 19. September 1936 in Rainbach bei Schärding geboren. Bereits im zarten Alter von 10 Jahren begann er Theaterstücke zu schreiben. Mit 15 Jahren ging er auf die Bundeslehrerbildungsanstalt in Linz und wurde zum begeisterten, beinahe tagtäglichen Besucher des Linzer Landestheaters. Im Herbst 1955 erfolgte die Übersiedlung nach Wien, wo Friedrich Zauner, vom Theatervirus unheilbar infiziert, Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie zu studieren begann. Er begann sich mit eigenen Regiearbeiten (u. a. Stücke von H. C. Artmann und Paul Claudel) zu beschäftigten, die er als Mitglied der studentischen Schauspielgruppe „Die Arche” inszenierte. Parallel zu seiner universitären Ausbildung konnte er erste praktische Erfahrungen als Regisseur, Regieassistent und Autor im Theater und Hörfunk erwerben. Zauner war zunächst als freier Autor von Theaterstücken sowie von Hörspielen, Fernseh- und Filmdrehbüchern sehr erfolgreich.

Zauners Werke zeichnen sich von Anbeginn an durch seine genaue Beobachtungsgabe gesellschaftlicher Verhaltensweisen und Rituale, auch der ländlichen Umgebung, aus. Seine Hinwendung zur Prosa erfolgte erst ab Beginn der 1980er Jahre. Seine Bücher „Dort oben im Wald bei diesen Leuten“, „Scharade“ oder „Bulle“ fanden durch ihre Übersetzungen international Anklang. An seinem Opus Magnum, das zu seinem Ruhm als einem der bedeutendsten Autoren Oberösterreichs maßgeblich beigetragen hat, begann er mit über 50 Jahren zu schreiben. Jahrelang widmete er sich ausschließlich diesem Projekt. Der monumentale Romanzyklus „Das Ende der Ewigkeit“ gilt als ein Jahrhundertwerk. Seit 1989 ist Zauner Präsident des Oberösterreichischen P.E.N.-Clubs, wo er sich seither unermüdlich für Literaturschaffende einsetzt.

Zauners Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der Buchprämie des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst 1981 und 1992, dem oberösterreichischen Landeskulturpreis für Literatur 1985 gemeinsam mit seiner Frau Roswitha, dem oberösterreichischen Preis für das Buch des Jahres 1995, der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich 2001, dem Heinrich-Gleißner-Kultur-Preis 2003 sowie dem Franz-Theodor-Csokor-Preis 2006. Im Jahr 1998 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen. Seit 55 Jahren ist er mit Roswitha verheiratet, das Ehepaar hat sich gegenseitig inspiriert und zu literarischen Höchstleistungen motiviert.

Verwurzelung im Innviertel
„Wenn Du heute in der kulturellen Entwicklung unseres Landes ein ‚Chronist der Heimat‘ genannt wirst, so liegt das auch in Deiner Verwurzelung im Innviertel begründet“, so der Landeshauptmann. Die enorme Bedeutung, die Menschen und Landschaft der Innviertler Region für Friedrich Zauners Werk haben, offenbare sich auch in seinem anderen großen Lebensprojekt: Die „Rainbacher Evangelienspiele“ haben 2004 ihren Anfang genommen. Zauner baute zusammen mit dem Komponisten Fridolin Dallinger ein innovatives künstlerisches Unternehmen auf. „Das Besondere ist nicht nur die Zusammenführung von jahrtausendealter Vergangenheit mit der Gegenwart sowie von kulturellem Geschehen mit der regionalen Natur. Die Stücke dürfen ausschließlich in Rainbach und sonst nirgendwo im deutschen Sprachraum aufgeführt werden. Mit dieser Einschränkung hat er seinem Geburtsort dazu verholfen, sich zu einem kulturellen Fixpunkt des Landes zu etablieren“, betonte Pühringer.

 

 

 

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