Landtagsinitiative „Plattform Politische Bildung“
 will Kärntens Schulen unterstützen

 

erstellt am
20. 09. 16
11:00 MEZ

Landtagspräsident Rohr, Katrin Stainer-Hämmerle, Jürgen Pirker und Rudolf Altersberger wollen Dialog zwischen Jugend und Kärntner Politik forcieren
Klagenfurt (lpd) - Der Präsident des Kärntner Landtages, Reinhart Rohr, präsentierte am 19.09. gemeinsam mit den Kooperationspartnern Kathrin Stainer-Hämmerle (FH Kärnten), Jürgen Pirker (Uni Graz) und Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger das vom Kärntner Landtag initiierte Projekt „Plattform Politische Bildung“. Seit 2013 ist Landtagspräsident Rohr aktiv, um allen Kärntner Jugendlichen die politische Arbeit in Kärnten näher zu bringen und dazu Informationen, Landtagsbesuche, Schülerlandtag, usw. anzubieten.

Mit der „Plattform Politische Bildung“ wollen wir möglichst alle Schulen in Kärnten erreichen, sagte Rohr. Dieses neue Angebot mit einer Fülle von informativen und interaktiven Darstellungen/Informationen, aufbereitet in Form von Modulen, soll über die Politik in Kärnten via Internet Auskunft geben. Damit werden didaktische sowie Arbeits- und Übungstexte angeboten sowie auch die Möglichkeit, bei Umfragen, Projekte usw. mitzumachen.

„Die Plattform versteht sich als laufender, dynamischer Prozess zwischen Politik, Jugendlichen und Pädagoginnen und Pädagogen und soll weiter ausgebaut werden“, so der Landtagspräsident. Mit diesem Projekt, das die politische Bildung verbreitern und vertiefen will, sei der Kärntner Landtag auch Vorreiter in Österreich, ist der Landtagspräsident überzeugt. Das Wissen über Aufgaben und Funktionen der Politik bzw. der Institutionen sei oft sehr mangelhaft, bedauerte Rohr. Junge Menschen, die mit 16 wählen gehen, sollten aber über demokratische Möglichkeiten und Prozesse genau Bescheid wissen.
Er appelliert an die Schulen und Medien, diese Initiative im Interesse des Landes und der Demokratie zu unterstützen.

Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle sagte, dass Werte für die Demokratie, die keine Selbstverständlichkeit sei, gelehrt und gelernt werden müssten. Es gehe darum, Politik zu erklären und auch zu erleben, etwa durch Dialoge mit Abgeordneten oder Besuche im Landtag, die allerdings vor- und nachbereitet werden sollten. Die Politische Bildung diene der Vernetzung von Initiativen, denn viel diesbezügliches Engagement gebe es bereits an vielen Schulen. Es sei wichtig, dass Schüler/-innen selber gestalten können und beispielsweise ihre Projekte auch einmal im Landtag vorstellen könnten.

Professor Jürgen Pirker hob den großen Wert der Interaktivität der Plattform hervor. Dadurch könne und solle sie von Schulen bzw. Schüler/-innen mitgestaltet werden, beispielsweise durch Videos. Die Plattform sei eine Einladung zum Dialog, so Pirker. Auch aktuelle Themen wie Einwanderung, Migration, neue Minderheiten würden behandelt.

Landessschulratspräsident Rudolf Altersberger sagte, dass er auf dieses Produkt sehr stolz und dafür dankbar sei. Politik würde somit gewissermaßen zu einer Begegnungszone Demokratie weden. Es sei ein regionales Produkt, zugeschnitten für Kärntner Lehrende und Schüler/-innen. Altersberger betonte, dass Weiterbildung auch im Bereich Politische Bildung für alle, insbesondere auch für Lehrer/-innen notwendig und geboten sei.

Politische Bildung ist in Österreich seit 1978 Unterrichtsprinzip und jetzt auch Teil von Pflichtmodulen der Unterstufe der Allgemeinbildenden Höheren Schulen und der Neuen Mittelschulen. Schüler/-innen sollen ein selbständiges Urteilsvermögen gewinnen, eine kritisch-abwägende Distanz aufrechterhalten können, ohne abweichende Meinungen zu diskreditieren.

Auch ein Kodex für Politiker/-innen an Schulen, eine Art Selbstverpflichtung des Landtages bzw. der Landtagsabgeordneten, wurde präsentiert. Demnach soll es kein Werbematerial mit Parteilogo an Schulen geben. Auch die Vorbildfunktion soll besonders in punkto Wortwahl und Diskussionsstil wahrgenommen werden. Fotografieren und Filmaufnahmen dürfen seitens der Politiker nicht erfolgen und generell ist das Einvernehmen mit der Schullleitung bzw. den Lehrer/-innen herzustellen.

Die Grundlagenarbeit für die "Plattform Politische Bildung" wurde unter Einbindung der FH Kärnten, der Universität Graz, der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Landesschulrat Kärnten, Elternvertretern sowie vielen engagierten Pädagoginnen und Pädagogen geleistet.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.plattform-politische-bildung.at

 

 

 

 

 

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