Ertragskraft der österreichischen
 Sachgütererzeugung 2015 unverändert

 

erstellt am
03. 10. 16
11:00 MEZ

Wien (wifo) - Im Jahresdurchschnitt 2015 entsprach die Cash-Flow-Umsatz-Relation in der österreichischen Sachgütererzeugung mit 8,5% weitgehend dem Vorjahreswert von 8,6%. Die geringfügige Abnahme ging mit der verhaltenen Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung der Sachgütererzeugung einher. Die Cash-Flow-Quote dürfte sich gemäß der WIFO-Schätzung im Jahr 2016 weiterhin kaum verändern.

Das WIFO schätzt die durchschnittliche Cash-Flow-Umsatz-Relation in der österreichischen Sachgütererzeugung für 2015 auf 8,5%. Die Quote liegt damit, knapp unter dem Vorjahres- wert von 8,6%. Die erste Vorausschätzung für 2016 lässt auf keine merkliche Veränderung schließen. Diese Seitwärtsbewegung spiegelt das verhaltene Wachstum der Sachgütererzeu- gung in diesen zwei Jahren wider: Die reale Wertschöpfung der österreichischen Sachgüter- erzeugung wuchs 2015 um 1,3%. Diese Rate entsprach jener des Vorjahres und übertraf das Wachstum der Gesamtwirtschaft leicht (2015 +0,9%, 2014 +0,4%).

Die Cash-Flow-Quote unterscheidet sich zwischen den Dienstleistungsbranchen stärker als in der Sachgütererzeugung. Diese Abweichungen können durch den geringeren Stellenwert der Selbstfinanzierungskraft im Dienstleistungsbereich als in der Sachgütererzeugung erklärt werden. So sind Umsätze und Kapitalumschlagshäufigkeit im Handel hoch, und die Barmittel- überschüsse werden weniger von der Kapitalausstattung als von der Zahlungsbereitschaft und von der Wettbewerbsintensität bestimmt.

Unterschiedliche Bedeutung hat auch die Betriebsgröße: In der Sachgütererzeugung weisen kleinere Unternehmen im Durchschnitt stets eine niedrigere Ertragsquote auf als größere. In den Dienstleistungsbranchen können auch kleine Betriebe durch Nischenstrategien eine hö- here Ertragsquote erwirtschaften. Auch die Performance nach dem Ausbruch der Wirt- schaftskrise 2008 war unterschiedlich: In der Sachgütererzeugung war die Ertragsquote durchwegs rückläufig, während sie sich in manchen Dienstleistungsbranchen erhöhte, oft auch trotz sinkender Wertschöpfung. Dies kann man durch das Ausscheiden wenig ertragrei- cher Unternehmen und durch Effizienzsteigerungen bestehender Unternehmen erklären.

Die Analyse der Selbstfinanzierungskraft der österreichischen Sachgütererzeugung legt das WIFO jährlich gemeinsam mit KMU Forschung Austria vor. Als Datengrundlage dient die Bi- lanzdatenbank der KMU Forschung Austria. Diese Datenbank besteht aus einem Pool von jährlich mehr als 100.000 Bilanzen österreichischer Unternehmen und ermöglicht detaillierte Analysen von Kennzahlen auf Branchenebene.

 

 

 

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