Demokratiekultur stärken – Radikalisierung vorbeugen

 

erstellt am
30. 09. 16
11:00 MEZ

Landesrätin Wiesflecker eröffnete Fachveranstaltung zur Extremismusprävention
Bregenz (vlk) - Spätestens seit den ersten Terroranschlägen in Frankreich setzen sich auch in Vorarlberg Fachleute sehr ausführlich mit Fragen der Extremismusprävention und Demokratiekultur auseinander, um politisch-religiös und ideologisch begründeten Radikalisierungstendenzen junger Menschen zu begegnen. Auf Einladung des Landes war der Islamwissenschaftler Jochen Müller am 29.09. mit einem Vortrag zum Thema "Protest, Provokation oder Propaganda – Zur Prävention salafistischer Ideologisierung in Schule und Jugendarbeit" zu Gast im Landhaus in Bregenz.

"Um gefährdete Jugendliche vor einer Radikalisierung zu bewahren, ist es wichtig, mit den jungen Menschen in Kontakt zu treten, sie mit ihren Fragen und Bedürfnissen ernst zu nehmen und sie darin zu unterstützen, sich mit ihrer Identität und ihrer Zugehörigkeit auseinanderzusetzen", sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker zu Beginn der Vortragsveranstaltung.

Für Jochen Müller, profunder Kenner der islamischen Welt sowie auch der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen, heißt Prävention in erster Linie Demokratieerziehung. Diese müsse schon lange vor einer möglichen Ideologisierung bzw. Radikalisierung ansetzen. Es gelte in Schulen und Jugendeinrichtungen und selbstverständlich auch in Moscheen und muslimischen Organisationen Jugendliche zu sensibilisieren, damit sie nicht so leicht für vereinfachende, schwarz-weiße Welt- und Feindbilder empfänglich werden, so Müller.

Landesrätin Wiesflecker betonte, dass in Vorarlberg sehr rasch und konsequent reagiert wurde. So wurde eine Anlaufstelle beim ifs für Menschen geschaffen, die durch konkrete Wahrnehmungen bei Angehörigen, im Freundeskreis, in der Schule oder im Verein verunsichert sind und sich Sorgen machen. Auch die Offene Jugendarbeit hat sich der Herausforderung gestellt, indem interne Weiterbildungen organisiert und die Teilnahme am Salafismus-Lehrgang der Donau-Uni Krems ermöglicht wurde. Bereits seit 2015 werden spezifische Projekte zur Extremismusprävention in Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit gefördert. Und nicht zuletzt zählen auch die zahlreichen Vortragsveranstaltungen sowie anschließende Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen unterschiedlicher Schultypen zu den getroffenen Maßnahmen.

 

 

 

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