Kreativwirtschaft mit vorsichtigem Optimismus
 in anhaltend unsicherem Umfeld

 

erstellt am
29. 09. 16
11:00 MEZ

Leicht positive Geschäftsaussichten bis Jahresende – Trend zu mehr Investitionen
Wien (pwk) - „Aus dem aktuellen Kreativwirtschaftsbarometer wird deutlich: Österreichs Kreativunternehmen gehen mit vorsichtig optimistischen Geschäftsaussichten in das noch ausstehende Jahressdrittel und das kommende erste Halbjahr 2017. Auch wenn das weiterhin schwierige Umfeld auf Auftragslage und Einschätzung des Wirtschaftsklimas drückt, zeigt sich eine Aufwärtsbewegung bei Umsätzen, Beschäftigung und Investitionen“, betonte der Vorsitzende der Kreativwirtschaft Austria, KAT, Gerin Trautenberger.

Konkret fallen per Saldo die Erwartungen zu Umsätzen, Anzahl der Beschäftigten und Investitionen eindeutig positiver aus. Die Erwartungen zur Auftragslage schwächen sich etwas ab und liegen aktuell deutlich unter dem Saldo in der Gesamtwirtschaft.
Aus Sicht der Kreativunternehmen trübt sich das Wirtschaftsklima ein, so fallen die Erwartungen zum Wirtschaftsklima negativer aus als die Einschätzung zur bisherigen Lage.

Die vorsichtige Einschätzung der Geschäftsaussichten der Kreativwirtschaft ist vor dem Hintergrund der ebenfalls nur eher verhaltenen Dynamik in der Gesamtwirtschaft zu sehen. In der Gesamtwirtschaft zeichnen sich zwar erste Signale für eine Trendwende ab, die Kreativwirtschaft kann davon jedoch erst zeitlich versetzt profitieren, wenn sich die positivere Dynamik in der Gesamtwirtschaft festigt.

Gesamtumsätze positiver, besonders Exportumsätze optimistischer
24 % der Kreativunternehmen erwarten steigende Gesamtumsätze und die Hälfte der Kreativschaffenden eine gleichbleibende Entwicklung ihrer Gesamtumsätze.
Betrachtet man die exportierenden Kreativunternehmen so fällt die Bewertung noch positiver aus: 36 % erwarten eine Verbesserung der Exportumsätze in den kommenden
12 Monaten. Weitere 53 % gehen von einer konstanten Entwicklung der Exportumsätze aus.

Trend zu mehr Investitionen
Ausgehend von einer angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage zeichnet sich in der Kreativwirtschaft eindeutig eine antizyklische Investitionstätigkeit ab: Es zeigt sich ein leichter Überhang der Unternehmen, die das Investitionsvolumen aufstocken wollen Während in der Gesamtwirtschaft der Fokus weiter auf Ersatzinvestitionen liegt, geben 46 % der Kreativunternehmen Neuinvestitionen als Hauptmotiv für ihre geplante Investitionstätigkeit an. Sie begründen diese Neuinvestitionen vorwiegend mit den steigenden Gewinnerwartungen (53 %) sowie Investitionen in Innovation und technischen Fortschritt/ Digitalisierung (42 %).

Antizyklisches Investitionsverhalten
„Gerade im Hinblick auf das Investitionsverhalten der Kreativbetriebe zeigt sich: Kreativunternehmen sind selbst hochinnovativ, tragen aber auch in hohem Maße zu Innovationen in andern Unternehmen bei“, so Trautenberger. Spezifische Unternehmensbereiche sind Design-, Gestaltungs-, IT- oder Kommunikationsleistungen, die dazu beitragen, Produkte und Dienstleistungen attraktiver zu gestalten, deren Vermarktung zu fördern, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Digitalisierung in Unternehmen voranzutreiben. Fast die Hälfte der Kreativwirtschaftsunternehmen unterstützt andere Branchen bei Innovationsaktivitäten. Umso wichtiger ist das derzeit beobachtbare antizyklische Investitionsverhalten der Kreativunternehmen, die mit positiven Gewinnerwartungen sowie durch Innovationen und technologischen Fortschritt begründet werden. „Die Zusammenarbeit zwischen der Kreativwirtschaft und anderen Wirtschaftsakteuren kann somit zu einer Win-Win Situation auf beiden Seiten werden“, unterstreicht Trautenberger, deshalb sei auch der Kreativwirtschaftsscheck ein wichtiges Instrument, um das „antizyklische Investitionsverhalten“ der Unternehmen zu stärken und zu unterstützen.

„Eine besondere Rolle spielt die Kreativwirtschaftsstrategie des BMWFW, die die Rolle der Kreativwirtschaft als zentraler Wirtschaftsfaktor und Impulsgeberin für Innovationen unterstützt und damit ein wichtiges Signal für die Bedeutung der kreativschaffenden Unternehmen in Österreich setzt. Sie muss sukzessive umgesetzt werden, um den Markt für Kreativleistungen zu verbessern“, betont der KAT-Vorsitzende abschließend.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at