Linz: Erstmals Budgetierung nach
 Vorbild der Privatwirtschaft

 

erstellt am
06. 10. 16
11:00 MEZ

Verbindliches Konsolidierungsziel von 20 Millionen Euro einstimmig beschlossen
Linz (stadt) - Einstimmig beschloss der Linzer Stadtsenat in seiner Sitzung vom 05.10. ein verbindliches Konsolidierungsziel von 20 Millionen Euro für den Voranschlag 2017 und die Mittelfristige Finanzplanung 2018-2021. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wird bereits ab heuer eine neue Art der Budgetierung praktiziert. „Dem ‚Vorstand‘ des Magistrates wird gemeinsam mit der Stadtregierung je Geschäftsbereich eine bestimmte Summe Geld zur Verfügung stehen. Damit muss das Auslangen gefunden werden, gleichzeitig steigt die Verantwortung vor Ort“, sieht Bürgermeister Klaus Luger den Weg der Magistratsreform fortgesetzt. „Ab dem kommenden Jahr wird an verschiedenen budgetären Schrauben gedreht, um die Stadtfinanzen nachhaltig zu verbessern. In einem ersten Schritt werden insgesamt rund 60 Sparvorschläge der Stadtsenatsmitglieder sowie der KDZ-Experten mit einem konkreten Potenzial von bis zu 5 Mio. Euro umgesetzt. 2017 sind insgesamt Einsparungen zwischen 14 und 21 Mio. Euro möglich“, betont Finanzreferent Vizebürgermeister Christian Forsterleitner.

In einem weiteren Schritt prüft die Verwaltung zusätzlich mehr als 50 Einzelmaßnahmen und Projekte in Ausmaß von weiteren 5 Mio. Euro und soll diese sukzessive umsetzen. Durch Reduktion der Zuschüsse zu den städtischen Unternehmen, Synergien und Neuverhandlung von Verträgen sollen ebenfalls bis zu 2 Mio. Euro eingespart werden. Darüber hinaus beauftragen Stadtsenat und Gemeinderat die Verwaltung, alle weiteren Einsparungspotenziale umfassend auszuschöpfen. Dies beinhaltet unter anderem eine deutliche Reduktion der Personalausgaben, die Senkung des Verwaltungs- und Betriebsaufwandes durch eine Anpassung des städtischen Leistungsangebotes sowie ein Kostensenkungsprogramm beim städtischen IT-Dienstleister IKT. Dazu wird das Führungsboard der Verwaltung über konkrete Budgetvorgaben mit den einzelnen Geschäftsbereichen Ziele für das Budget 2017 und die darauffolgende Jahre erarbeiten.

„Es freut mich, dass sich der Stadtsenat heute einstimmig zu diesem verbindlichen Konsolidierungsziel von 20 Millionen Euro bekannt hat und dass es nun von allen gemeinsam verfolgt wird. Klar ist, dass ein solches Sparbudget nicht spurlos an uns Linzerinnen und Linzern vorbeigehen wird. Für Investitionen in Kinder- und Seniorenbetreuung sowie in Arbeitsplätze der Zukunft wird so vorgesorgt", sagte Bürgermeister Klaus Luger

„Wir sparen, um uns finanzielle Freiräume zu schaffen. Es ist nicht möglich, die städtische Infrastruktur ständig zu erweitern ohne sich auch von Liebgewonnenem zu trennen. Wir haben begrenzte Mittel, die müssen wir bestmöglich einsetzen – man kann nicht immer alles haben“, so Finanzreferent Vizebürgermeister Christian Forsterleitner.

Die aktuellen Beschlüsse legen den Grundstein, um die Stadtfinanzen nachhaltig zu verbessern. Nun sind die einzelnen Mitglieder der Stadtregierung gefordert, dieses Konsolidierungsziel gemeinsam mit der Verwaltung und den Geschäftsbereichen zu erreichen und umzusetzen.

„Das Wichtigste ist, dass sich die gesamte Linzer Stadtregierung zum Einsparungsziel bekannt hat. Das ist eine gemeinsame Aufgabe. Politik und Verwaltung müssen dieses gemeinsame Ziel umsetzen. Das wird ein Umdenken bedeuten: Statt mehr zu fordern, werden Managementqualitäten gefordert sein. In der Wirtschaft muss man auch mit knappen Ressourcen sparsam, effektiv und effizient umgehen. Wir müssen zeigen, dass wir das auch können. Ich werde die Mitglieder der Stadtregierung darin unterstützen“, so Finanzreferent Christian Forsterleitner

Im März 2016 hat der Gemeinderat der Stadt Linz einstimmig das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung beauftragt, eine Haushaltsanalyse sowie ein Konsolidierungspaket für den Haushalt der Stadt Linz zu erarbeiten. Das nötige Einsparungsvolumen wurde dabei von den Experten des KDZ mit 20 Millionen Euro beziffert. In mehreren Klausuren hat der Linzer Stadtsenat seit Juni eigene Vorschläge und Vorschläge des KDZ beraten. Mit den heutigen Beschlüssen im Stadtsenat wird ein wichtiger Grundstein zur Budgetkonsolidierung gelegt. Die endgültige Entscheidung über die Konsolidierungsmaßnahmen trifft der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 20. Oktober 2016.

„Die heutigen Beschlüsse sind ein erstes wichtiges Fundament, um die Stadt Linz auf einer gesunden finanziellen Basis weiterzuentwickeln. Wir werden uns künftig noch stärker auf unsere Kernaufgaben konzentrieren, uns so notwendige Freiräume für gezielte Zukunftsinvestitionen verschaffen und Linz damit für zukünftige Herausforderungen bestmöglich wappnen“, schloß Bürgermeister Klaus Luger.

 

 

 

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