Höchst dotierte Kunstauszeichnung des
 Landes geht an Salzburger Komponisten

 

erstellt am
05. 10. 16
11:00 MEZ

Schellhorn: Komponist Gerhard E. Winkler mit großem Kunstpreis des Landes ausgezeichnet
Salzburg (lk) - Der mit 15.000 Euro dotierte Große Kunstpreis des Landes Salzburg 2016 geht an den Salzburger Komponisten Gerhard E. Winkler. "Diese Auszeichnung ist nicht nur die höchste im Kulturbereich des Landes Salzburg, sondern gilt auch als Anerkennungspreis für das Gesamtwerk eines Künstlers oder einer Künstlerin. Ich freue mich, dass die unabhängige Jury den in Salzburg geborenen Komponisten Gerhard E. Winkler ausgewählt hat. Er gilt als ein großer Komponist der Gegenwart. Seine Werke, die auf internationalen Bühnen aufgeführt werden, sind im wahrsten Sinne grenzüberschreitend. Winkler denkt nicht nur andere Genres mit, er blickt über den musikalischen Tellerrand und bezieht aktuelles Zeitgeschehen in sein Schaffen ein. Politische Ereignisse oder die Zerstörung der Umwelt finden Niederschlag in seinen Kompositionen. Der große Kunstpreis soll einen Beitrag leisten, damit Gerhard E. Winkler noch viele neue Wege beschreitet, die er für das Publikum hörbar und fühlbar macht", so Landesrat Heinrich Schellhorn am 04.10. der sich bei der unabhängigen Jury bedankte.

"Für mich als Komponist, der seit vielen Jahren das Risiko einer freiberuflichen künstlerischen Existenz auf sich genommen hat, bedeutet die Zuerkennung des Preises eine enorme Erleichterung in finanzieller Hinsicht. Abgesehen von diesem nicht unwichtigen finanziellen Aspekt, berührt es mich, als in Salzburg geborener, hier aufgewachsener und die größte Zeit seines künstlerischen Schaffens hier lebender Komponist tief in der Seele, dass mit diesem Preis in meiner Heimat mein künstlerisches Schaffen, das sich naturgemäß immer wieder auch auswärts orientieren muss, eine würdigende und wahrnehmende Resonanz findet. Das gehört zu den größten Freuden, die es für einen Künstler gibt! Ich danke von ganzem Herzen der Jury und der Salzburger Landesregierung für diese Auszeichnung", betonte Gerhard E. Winkler.

In der Jurybegründung heißt es unter anderem: "Der Große Kunstpreis Musik 2016 des Landes Salzburg wird einstimmig Gerhard E. Winkler zuerkannt.1959 in Salzburg geboren, steht der Preisträger sozusagen in der Mitte seines künstlerischen Schaffens, das da, immer und immer noch und immer weiter noch auf der Suche auch schon angekommen ist. Seine Werke umfassen quasi alle Bereiche der Instrumental- wie Vokalmusik, mit und ohne Elektronik, mit und ohne Bühne und Intermediales, reichen von Solistischem bis hin zur Orchesterbesetzung, und werden international und auch auf großen Bühnen und einschlägigen Festivals aufgeführt (Salzburger Festspiele, wien modern und steirischer herbst zählen da ebenso dazu wie Musica Viva und Opernbiennale München, Donaueschingen, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe, IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) u.a.m.). Herausragende Interpreten wie Garth Knox, Jörg Widmann und das Arditti Quartet setzen sich für die Hörbarmachung seines Werkes ebenso ein wie das ensemble recherche, Klangforum Wien, oenm, das Radio Symphonieorchester Wien oder das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auch schon in seiner Aus- und Weiterbildung, auf seinem Werdegang zeigte sich Winkler zeitlebens polyglott. So studierte er nicht nur Komposition, sondern auch Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie - und das nicht nur in Salzburg und Wien."

Die Jury setzte sich aus Ute Pinter (impuls Graz, open music Graz, Jeunesse Wien), Elisabeth Fuchs (Dirigentin, Salzburger Kulturvereinigung) und Ljubiša Tošic (Kulturredaktion Der Standard, Wien) zusammen.

Kurzbiographie Gerhard E. Winkler
Gerhard E. Winkler wurde 1959 in Salzburg geboren. Ab 1974 studierte er Komposition an der Hochschule ”Mozarteum” (Helmut Eder), von 1978 bis 1986 studierte er Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie an den Universitäten Salzburg und Wien (Dissertation über Penderecki und die Klangkomposition im 20. Jahrhundert). 1993 folgte ein Studienaufenthalt am IRCAM/Centre Pompidou, Paris. 1994/95 war Winkler Gastkünstler am ZKM, Karlsruhe. 1995/96 absolvierte er einen Arbeitsaufenthalt am IRCAM/Centre Pompidou, Paris; Winkler arbeitete unter anderem mehrmals mit dem Experimentalstudio des SWR, Freiburg/Breisgau zusammen, war 1999 Gastkünstler am Music-Department der University of California, San Diego und ist seit 1999 freischaffender Komponist. Winkler entwickelte ein Konzept des "Realtime-Scores" und interaktiver Computer-Environments für Musikerinnen und Musiker und führte diese Erfahrungen auch in partiturgebundene Arbeiten fort. 2014 begann er den Anamorphe-Zyklus. Seine Werke werden bei vielen bedeutenden Festivals in ganz Europa (Wien modern, Donaueschingen, Opernbiennale München, IRCAM/Centre Pompidou, Paris, Salzburger Festspiele, steirischer herbst, etc.) aufgeführt. Das gesamte Werkverzeichnis und Hörbeispiele finden sich auf http://www.gerhardewinkler.com.

 

 

 

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