Mitterlehner: Österreich an die Spitze bringen

 

erstellt am
04. 10. 16
11:00 MEZ

Schwung aus besseren Rankings nützen, Reformen umsetzen: Modernes Arbeitsrecht, praxistaugliches Arbeitsschutzrecht, gutes Umfeld für private Investitionen
Wien (bmwfw) - "Der Weg Österreichs an die Spitze führt nur über sinnvolle Verbesserungen für den Standort und nicht über neue Schulden auf Pump oder höhere Abgaben. Unsere Unternehmen müssen erfolgreich und motiviert wirtschaften können“, sagte Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei einer Pressekonferenz am 03.10. Drei Schwerpunkte seien aktuell besonders wichtig: Ein modernes und flexibleres Arbeitsrecht, ein praxistaugliches Arbeitsschutzrecht mit weniger Bürokratie sowie ein gutes Umfeld für private Investitionen. Die verbesserten Ranking-Ergebnisse zeigen, dass Maßnahmen wie die Steuerreform oder die erhöhte Forschungsförderung greifen. Dieser Aufwind ist aus Sicht Mitterlehners "kein Anlass für tatenlose Selbstzufriedenheit", sondern vielmehr Ansporn, die offenen Kritikpunkte aufzuarbeiten. Schwächen werden demnach im zu restriktiven Arbeitszeitrecht, in den hohen Staatsausgaben, zu viel Bürokratie sowie bei privaten Investitionen diagnostiziert.

Mitterlehner skizzierte drei Schwerpunkte, die dringend notwendig sind, um den Standort effektiv voranzubringen: "Wir brauchen einen Durchbruch für ein flexibles Arbeitsrecht, damit Auftragsspitzen besser abgearbeitet werden können", sagte Mitterlehner unter Verweis auf die Vereinbarung im Regierungsprogramm. "Dabei geht es weder um die Verpflichtung, dass alle zwölf Stunden am Tag arbeiten müssen, noch um eine Schlechterstellung der Arbeitnehmer", bekräftigte Mitterlehner. Das Motto laute, Arbeit dann, wenn Arbeit anfällt, ohne die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen. Die Ausweitung der Höchstarbeitszeiten soll dann gelten, wenn ohnehin schon Gleitzeit vereinbart ist. Überstunden würden auch in Zukunft wie bisher gezahlt. Mitarbeiter profitieren durch mehr Jobsicherheit und längere Freizeitblöcke.

Zudem müsse der Arbeitnehmerschutz entbürokratisiert und praxistauglicher gestaltet werden. "Wir können den künftigen Herausforderungen rund um Digitalisierung und neue Arbeitswelten nicht mit Regelungen aus dem vergangenen Jahrhundert begegnen. Zig Paragraphen und über 15 zusätzliche Verordnungen, die sich teilweise widersprechen, führen in der Praxis zu immer mehr Problemen. Wir brauchen für die Arbeitnehmer ein hohes Schutzniveau, aber wenn die Bürokratie überwiegt, wird das gesamte System kontraproduktiv", sagte Mitterlehner. Als dritten Schwerpunkt will Mitterlehner Umfeld und Anreize für private Investitionen stimulieren. Hier seien derzeit mehrere Modelle in Diskussion, zum Beispiel die Überlegung eines Prämien-Systems.

"Ein wettbewerbsfähiger Standort braucht eine positive Stimmung in der Wirtschaft und Unternehmer, die gemeinsam mit ihren Mitarbeitern erfolgreich arbeiten können. Daher setze ich mich für vernünftige Maßnahmen ein, die für Österreich nicht noch mehr Schulden bedeuten, sondern mehr Chancen für die Zukunft", sagt Vizekanzler Mitterlehner, der seinen Weg zu diesem Ziel auch in seiner Wirtschaftsrede am 21. Oktober darstellen wird.

 

 

 

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