Connected Cars: Ethik, Daten, Sicherheit

 

erstellt am
24. 10. 16
11:00 MEZ

Bei der 14. Sicherheitskonferenz an der Donau-Universität Krems ging es um die ethische Herausforderung selbstfahrender Autos, um Verkehrssicherheit sowie um Datenschutz und Datensicherheit vernetzter Autos.
Krems/Wien (bmi) - Nach einer Analyse der Unternehmensberatung McKinsey soll autonomes Fahren die Verkehrssicherheit erhöhen, Verkehrsunfälle um bis zu 90 Prozent reduzieren, wenn mehrheitlich selbstfahrende Autos auf Straßen unterwegs sein würden. Der Betrieb von selbstfahrenden Fahrzeugen werfe im Sinne von "Safety" und "Security" ethische Fragen auf. Zu diesen und anderen Themen diskutierten Expertinnen und Experten anlässlich der 14. Sicherheitskonferenz am 20.10. an der Donau-Universität Krems. Die Konferenz wurde von Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka eröffnet. "Das Thema sicheres Fahren im digitalen Zeitalter betrifft uns alle, denn die Digitalisierung bringt neben zahlreichen Chancen auch neue Herausforderungen für die polizeiliche Arbeit mit sich", sagte Innenminister Sobotka. "Wir entwickeln uns daher im Austausch mit Experten ständig weiter und die 14. Sicherheitskonferenz ist ein zukunftsweisendes Beispiel dafür", betonte der Innenminister. "Wir können die Möglichkeiten der Digitalisierung beispielsweise im verkehrspolizeilichen Bereich bei Kontrollen, Unfallrekonstruktionen oder Auswertungen nutzen und verbessern auch die Aufklärung von Straftaten im kriminalpolizeilichen Bereich laufend."

DI Philipp Schaumann, Spezialist für IT- und Informationssicherheit, referierte über grundlegende ethische Prinzipien und ihre Anwendung auf autonome Geräte. Beim autonomen Fahren gilt es, menschliches Fehlverhalten vorherzusehen und in das Sicherheitskonzept zu integrieren, denn der Algorithmus im Auto muss im Zweifelsfall entscheiden, auf welche Weise ein Unfall vermieden werden soll. Dabei stellt sich die Frage, nach welchen moralischen Grundsätzen autonome Fahrzeuge programmiert werden.

Kontrollinspektor Horst Reisner, MSc, vom Cybercrime-Competence-Center (C4)des Bundeskriminalamts stellte das Projekt "Kfz-Forensik" vor – die forensische Untersuchung von IT-Systemen und Datenspeichern in Kraftfahrzeugen zur Klärung von Straftaten. Aus kriminalpolizeilicher Sicht ergibt sich im Dienste der Strafjustiz die Notwendigkeit der einwandfreien und nachvollziehbaren Beweisaufnahme und Beweissicherung unter Berücksichtigung anerkannter forensischer Richtlinien. "Durch die fortschreitende Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen, Datenspeicher und IT-Systemen in modernen Kraftfahrzeugen wird die Polizei vor neue Herausforderungen und Aufgaben gestellt", sagte Reisner.

DI Christian Zinner vom AIT Austrian Institute of Technology stellte in seinen Ausführungen aktuelle Forschungsaktivitäten auf dem Weg zur Realisierung sicherer autonomer Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen dar und zeigte diese in einer Live-Demo mit einem selbstfahrenden Traktor, der dem AIT als Forschungsplattform für autonome Fahrzeuge dient. Für AIT, das sich auf die Entwicklung von neuartigen Sicherheitstechnologien auf Basis künstlicher Intelligenz zum Schutz vernetzter Computersysteme in kritischen Infrastrukturen spezialisiert hat, sind selbstlernende Systeme eine wichtige Grundlage, um die immer komplexer werdenden IT-Systeme sicher zu gestalten zu beherrschen. Rolf von Rössing, Unternehmensberater für Sicherheit, Risikomanagement und Compliance, sprach über "Sicherheitsmanagement aus Sicht der Fahrzeughersteller".

Die 14. Sicherheitskonferenz Krems wurde vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit unter der Leitung von Dr. Walter Seeböck, MSc, MBA, ausgerichtet. Die Veranstaltung wird vom Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ), AIT Austrian Institute of Technology, Siemens, KEMAS Technologies, der Vereinigung Kriminaldienst Österreich (VKÖ) und Securitas unterstützt.

 

 

 

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