Anbindung an die Heimat

 

erstellt am
18. 10. 16
10:00 MEZ

20 österreichische Verbindungsbeamte sind im Ausland für 28 verschiedene Staaten zuständig – von Albanien bis Thailand. Sie trafen vom 11. bis 14. Oktober 2014 zu ihrer Jahreskonferenz zusammen.
Wien (bmi) - Wir alle haben noch die Bilder im Kopf vom Schlepperfall von Parndorf, bei dem 71 Menschen in einem Kühl-Lkw ums Leben gekommen sind", sagte Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka bei der Eröffnung der 14. Verbindungsbeamtenkonferenz am 11. Oktober 2016 in Wien, die am 14. Oktober 2016 zu Ende ging. "Dass die Verdächtigen so rasch in Ungarn festgenommen und die Opfer durch Informationen aus ihren Herkunftsländern so schnell identifiziert worden sind, liegt zu einem großen Teil an der Arbeit der Verbindungsbeamten." Vor allem die Verbindungsbeamten in Ungarn und Bulgarien waren mitverantwortlich, dass die Tat binnen weniger Tage aufgeklärt wurde. Die Opfer stammten aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und dem Irak.

Der Ressortchef betonte auch die Wichtigkeit der Rolle der Verbindungsbeamten in der Migrationskrise. "Sie haben über Monate hinaus täglich über die Lage in ihren Ländern berichtet, vorwiegend entlang der Balkanroute. Sie waren oft rund um die Uhr für ihre Heimat erreichbar und im Einsatz."

Die Verbindungsbeamten (VB) treffen einmal pro Jahr in Österreich zu einer Konferenz zusammen. "Es geht darum, Informationen und Neuigkeiten mit verschiedenen Dienststellen im Inland auszutauschen", sagt Mag. Dominik Habitzl, Leiter des Verbindungsbeamten-Referats I/4/a im Innenministerium. "Die Konferenz hat auch Fortbildungscharakter." Fortbildungsthemen der Konferenz waren unter anderem Migration, Verfassungsschutz und Terrorismus sowie Präsentationen von der Lage in Griechenland und Jordanien. Auch untereinander sei der Informationsaustausch wichtig und letztlich sei auch "die Anbindung an die Heimat" ein wichtiges Ziel der Konferenz, betont Habitzl.

Neues Personalkonzept
Eines der Fortbildungsthemen war das neue Personalkonzept für die Verbindungsbeamten. Darin ist vorgesehen, dass die VBs für vier Jahre in ein Land entsendet werden. Danach kann ihr Aufenthalt jeweils um ein Jahr in der jeweiligen Destination verlängert werden – aus "wichtigen dienstlichen oder persönlichen Gründen".

"Dann ist es wichtig, dass die VBs für rund zwei Jahre im Inland tätig sind, bevor sie wieder für vier Jahre in eine neue Destination entsendet werden. Das im Ausland gewonnene Spezialwissen soll in dieser Zeit für die unmittelbare Arbeit im BMI zu Verfügung stehen", sagt Referatsleiter Dominik Habitzl. "Das ergibt eine Win-win-Situation, weil das erworbene Wissen für den Dienstgeber zum Tragen kommt und die Verbindungsbeamten ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden", erläutert Habitzl. "Außerdem ist es uns wichtig, dass die Verbindungsbeamten den Kontakt zu ihrer Heimat nicht verlieren."

Derzeit gibt es 20 österreichische Verbindungsbeamte im Ausland. Sie sind für 28 Länder zuständig. Zuletzt wurde mit 1. Juli 2016 ein Büro für einen österreichischen Verbindungsbeamten in Griechenland eingerichtet. Derzeit wird überprüft, ob ein solches in Algerien oder Tunesien eingerichtet werden soll.

 

 

 

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