20 Jahre Hilfswerk in Bosnien & Herzegowina

 

erstellt am
24. 11. 16
10:00 MEZ

Ein Rückblick auf 20 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe
Sarajevo/Wien (hilfswerk) - Marko lebte mit seiner Familie auf einer Müllhalde in Capljina im Süden der Herzegowina. Hausmauern aus Karton, von Hygiene oder Sanitäranlagen keine Spur. An einen Schulbesuch seiner drei Kinder war nicht zu denken. Vor vier Jahren brach auf der Müllhalde ein Feuer aus, einer Markos Söhne starb in den Flammen. Das Hilfswerk konnte ihm und seiner Familie im Rahmen des „Roma Action“ Projektes ein Dach über dem Kopf bieten. Ein Wohnraum gilt als Voraussetzung für einen Arbeitsplatz oder den Schulbesuch. Als Markos Familie die Schlüssel überreicht wurden, konnten sie es nicht glauben. Endlich hatten sie ihren eigenen Wohnraum – mit Strom, fließend Wasser, und einer Toilette. Die Bereitstellung des Wohnraumes öffnet die Türen zu einem Leben in Würde. Im Rahmen des Projektes werden Roma bei der Integration in die Gesellschaft nicht nur durch Wohnraumschaffung sondern auch durch Jobtrainings und Arbeitsplatzvermittlung unterstützt.

Roma haben es in Bosnien und Herzegowina besonders schwer
In Bosnien und Herzegowina – nur wenige Stunden von Österreich entfernt – leben Roma wie Marko auf der Straße. Sie kämpfen immer noch mit sozialer und beruflicher Ausgrenzung. Daher fördern wir Roma Familien und helfen ihnen, sich durch Wohnraumschaffung, Jobtrainings und Beratungen in die Gesellschaft zu integrieren. Davon profitieren nicht nur die Erwachsenen, sondern durch die spezielle Förderung von Kindern auch die zukünftigen Generationen.

Aber nicht nur Roma finden beim Hilfswerk in Bosnien und Herzegowina Hilfe. Wir unterstützen außerdem seit 20 Jahren die lokale Bevölkerung durch:

  • Wohnraumschaffung: 5.000 Wohneinheiten, 22 Häuser und 210 Wohnungen wurden für sozial schwache Familien gebaut oder renoviert. Denn ohne Einkommen keine Wohnung, ohne Wohnung keine Arbeit. Leistbares, gefördertes Wohnen ist in Bosnien und Herzegowina jedoch keine Realität. Wir fördern daher den sozialen Wohnbau, mit dem wir in Österreich so gute Erfahrungen machten, und können Familien ein Dach über dem Kopf und somit Stabilität im Leben schenken.
  • Einkommensschaffung: Bisher konnten wir 7800 Zuschüsse gewähren und durch die Unterstützung von KMUs mehr als 150 neue Arbeitsplätze schaffen. Wirtschaftliche Stabilität dient als Grundstein für die langfristige Entwicklung. Deshalb engagieren wir uns für Menschen, die vor dem Nichts stehen. Finanzielle Starthilfen ermöglichen Familien, auf eigenen Beinen zu stehen.
  • Hilfe für Kriegsrückkehrer: Nach dem Bosnienkrieg Anfang der 1990er Jahre gibt es derzeit ungefähr 85.000 intern vertriebene Personen und mehr als 47.000 Rückkehrer die in Bosnien und Herzegowina leben. Viele dieser Rückkehrer und intern Vertriebenen leiden unter Entwurzelung und leben unter furchtbaren Bedingungen. Das Hilfswerk hilft ihnen bei der sozialen Integration und bei der Erlangung ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Wir gewähren Unternehmen, die Vertriebene und Rückkehrer beschäftigen, finanzielle Zuschüsse und ermöglichen so den Menschen ein Leben in Würde und Selbstbestimmung.


20 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe in Bosnien & Herzegowina
Als 1995 der dreieinhalbjährige Bosnienkrieg durch den Dayton-Friedensvertrag beendet wurde, gab es den enormen Bedarf an schnellem und langfristigem Wiederaufbau. Kurz darauf, im März 1996, war das Hilfswerk Austria International eine registrierte Organisation in Bosnien und Herzegowina. Zuerst musste die schlimmste Not beseitigt werden – es wurden Hilfsgüter nach Sarajevo gebracht und an die Bevölkerung verteilt. Seitdem wurden 104 Projekte mit 66 Millionen Euro umgesetzt und so zehntausende Menschen in Not erreicht.

Spendenkonto: AT71 6000 0000 9000 1002
Kennwort: Bosnien und Herzegowina

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.hilfswerk.at

 

 

 

 

 

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