Preis der Orden 2016: "Da müssen wir etwas tun"

 

erstellt am
23. 11. 16
11:00 MEZ

Oberärztin Manuela Baumgartner vom KH der Schwestern Linz für „Glück schenken“ und „SALE für alle“ der Salesianer Don Boscos Preisträger 2016.
Wien - Der Preis der Orden 2016 wurde an Oberärztin Manuela Baumgartner vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz für das Projekt „Glück schenken“ (Kategorie Einzelperson: 5.000.- EUR) und an das Projekt „SALE für alle“ der Salesianer Don Boscos (Kategorie Institution: 5.000.- EUR) verliehen. Anerkennungspreise gingen an Otto Hirsch, an Sr. Birgit Dorfmair von den Hartmannschwestern und an das Albertus Magnus Gymnasium.

Im Bereich der Orden tut sich viel. Frauen und Männer, Ordensfrauen und Ordensmänner engagieren sich mutig für eine bessere Welt. „Da müssen wir etwas tun“, heißt es, und sie packen an. Für ihr besonderes soziales Engagement wurden drei Einzelpersonen und zwei Institutionen mit dem Preis der Orden 2016 ausgezeichnet. Der Hauptpreis in der Kategorie Einzelpersonen ging an Oberärztin Manuela Baumgartner, das „Sale für alle“ bekam den Hauptpreis als Institution. Anerkennungspreise wurden verliehen an Otto Hirsch, Sr. M. Birgit Dorfmair und an das Albertus Magnus Gymnasium. Eine fünfköpfige gemischte Jury aus Ordensgemeinschaften, Medien und sozialen Einrichtungen hatte die Preisträgerinnen und Preisträger aus 23 eingereichten Projekten ausgewählt.

Familien mit behinderten Kindern Glück schenken
Bereits 1994 rief Oberärztin Manuela Baumgartner das Projekt „Glück schenken“ ins Leben, das Familien mit behinderten Kindern unterstützt und begleitet. Das Projekt wird ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen und mit Spendengeldern finanziert. Es involviert auch Jugendliche und junge Erwachsene in die Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung bei der jährlichen „Intensivwoche“. „Dr. Manuela Baumgartner setzt als Initiatorin und unermüdliche Botschafterin für ‚ihre Familien‘ den Auftrag der Orden, der Not der Zeit zu begegnen, mit ihrem Einsatz konkret und praktisch um“, so die Laudatorin, Sr. Cordula Kreinecker, Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Wien Gumpendorf. Die Hauptpreise sind mit je 5.000,- Euro dotiert.

Win-win-win-win-win-Situation
Das „Sale“ wurde 2009 gegründet. Seither wächst es unaufhörlich. Ins „Sale für alle“ in Wien III kommen Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichem kulturellen und sozialen Hintergrund, verschiedenen Alters, es kommen Kinder aus Mehrkindfamilien und Schlüsselkinder. Und sie können einfach da sein, betonte Laudatorin Magdalena Holztrattner, Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs. Mit ihnen verbringen junge Menschen, die aus einem Volontariat zurückgekommen sind, drei Nachmittage pro Woche. Für diese jungen Erwachsenen ist es eine einzigartige Möglichkeit, ihre Erfahrungen aus dem Auslandseinsatz in Wien weiterzuentwickeln. Zu dieser Win-Win-Situation kommen noch drei weitere „Wins“ hinzu, erklärt die Lautatorin: Der dritte Bezirk hat mit dem Sale für alle eine bunte Oase in einer zunehmend kälter werdenden Welt. Die Salesianer haben ein weiteres Feld, in dem ihr Grundauftrag, die Sorge um junge Menschen, verwirklicht wird. Denn es ist durch die Anregung des Salesianerprovinzials Petrus Obermüller in den Räumen der Pfarre Don Bosco entstanden. Und „God herself“ mische sich sicher manchmal unter die Gruppe, als leise strahlendes Mädchen, und freue sich, dass es sich freuen kann, zeigte sich Holztrattner überzeugt.

Die Seele hat einen Namen
Die Auswahl aus den 23 eingereichten Projekten war ein schwieriger und langer Prozess. Denn die Projekte waren durchwegs überzeugend. Die Jury einigte sich, einigen Projekten zusätzlich zu den Hauptpreisen Anerkennungspreise zu vergeben. Der Unternehmer und seit 1990 sozial engagierte Otto Hirsch war einer der weiteren Preisträger. Er führt unter anderem das Projekt „Hand of Care and Hope“ der Südtiroler Franziskusschwester Lydia Pardeller in einem der größten Slums der kenianischen Hauptstadt Nairobi weiter, seit diese 2011 verstorben ist. Es handelt sich um ein großes Schulprojekt.

Sr. M. Birgit Dorfmair gehört auch zu den Ausgezeichneten. „Wenn die Seele einen Namen hat, so heißt sie Sr. Birgit“, zitierte Laudatorin Sr. Beatrix Mayrhofer die Kolleginnen und Kollegen von Sr. Birgit. Sr. Birgit Dorfmair leitet die Aufnahme- und Entlassungskanzlei des Wiener Hartmannspitals mit so viel liebervoller Menschlichkeit, Bescheidenheit und Offenheit, dass sie als Aushängeschild des Ordens im Ordensspital geschätzt wird.
Als Institution erhielt das Albertus Magnus Gymnasium den Anerkennungspreis für zwei Projekte in der Flüchtlingshilfe. Der Lehrkörper erklärte sich bereit, freiwillige und unbezahlte Unterrichtsstunden im Rahmen des Projekts „Zeitspende“ zu geben, das Mag. Isabella Stadler-Ulitsch initiierte. Zwölf junge Flüchtlinge wurden seit Oktober 2015 unterrichtet, später gab es auch Nachmittagsbetreuung. Einige aus der Gruppe konnten im Anschluss an das Schuljahr bereits eine Lehrstelle bekommen. Das zweite Projekt stand ebenso in Zusammenhang mit Fluchtgeschichten. Schülerinnen und Schüler des Albertus Magnus Gymnasiums schrieben Texte über das Fliehen, die zwanzig besten wurden in einem E-Book veröffentlicht.

„Wir vergeben den Preis der Orden bewusst an Initiativen, die sich mit Menschen beschäftigen, die zu wenig in der Gesellschaft wahrgenommen werden, etwa mit behinderten Kindern oder mit jungen Flüchtlingen“, erklärte P. Franz Helm die Grundintention des Preises.

 

 

 

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